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Einstellhinweise - Siemens 7VK61 Handbuch

Schaltermanagement gerät
Inhaltsverzeichnis

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Funktionen
2.6 Leistungsschalter-Versagerschutz (wahlweise)
2.6.2

Einstellhinweise

Allgemeines
Der Leistungsschalter-Versagerschutz einschließlich seiner Zusatzfunktionen (Endfehlerschutz, Gleichlaufü-
berwachung) kann nur arbeiten, wenn er bei der Projektierung des Geräteumfangs (Adresse 139
SCHALTERVERSAG.) als vorhanden oder vorh. mit 3I0> eingestellt wurde.
Schalterversagerschutz
Unter Adresse 3901 SCHALTERV. wird der Schalterversagerschutz Ein- oder Aus geschaltet.
Die Einstellung der Stromansprechschwelle I> SVS (Adresse 3902) ist so zu wählen, dass die Stromflussü-
berwachung noch beim kleinsten zu erwartenden Kurzschlussstrom anspricht. Dazu sollte der Wert mindes-
tens 10 % unterhalb des minimalen Kurzschlussstromes eingestellt werden. Der Ansprechwert sollte aber auch
nicht niedriger als nötig gewählt werden.
Ist der Schalterversagerschutz mit Nullstromschwelle parametriert (Adresse 139 = vorh. mit 3I0>), so
kann die Ansprechschwelle für den Nullstrom 3I0> SVS (Adresse 3912) unabhängig von I> SVS eingestellt
werden.
Normalerweise wertet der Schalterversagerschutz sowohl das Stromflusskriterium als auch die Position der
Schalter-Hilfskontakte aus. Sind keine Hilfskontakte des Leistungsschalters verfügbar, können sie auch nicht
ausgewertet werden. In diesem Fall stellen Sie Adresse 3909 KRITER. HIKO auf Nein.
Zweistufiger Schalterversagerschutz
Bei zweistufigem Betrieb wird das Auslösekommando nach Ablauf einer Wartezeit T1 auf den lokalen Abzweig-
Leistungsschalter wiederholt, normalerweise auf einen getrennten Satz von Auslösespulen des Abzweigschal-
ters. Bei 1-poliger Auslösung durch eine Schutzfunktion kann diese Auslösewiederholung 1-polig sein, voraus-
gesetzt, das Gerät und die anwerfende Schutzfunktion sind für 1-polige Auslösung geeignet. Stellen Sie
Adresse 3903 AUS 1POL (T1) auf Ja, wenn die erste Stufe 1-polig auslösen soll, ansonsten auf Nein.
Reagiert der Leistungsschalter nicht auf die Auslösewiederholung, werden nach T2 die umliegenden Leis-
tungsschalter ausgelöst, d.h. die der Sammelschiene oder des betroffenen Sammelschienenabschnitts, und
ggf. auch der Leistungsschalter am Gegenende, sofern der Fehler noch nicht beseitigt ist.
Die Verzögerungszeiten können separat eingestellt werden
• für 1- oder 3-polige Auslösewiederholung auf den lokalen Schalter nach einem 1-poligen Auslösekomman-
do des Abzweigschutzes T1 1POL (Adresse 3904),
• für 3-polige Auslösewiederholung auf den lokalen Schalter nach einem 3-poligen Auslösekommando des
Abzweigschutzes T1 3POL (Adresse 3905),
• für die Auslösung der umliegenden Leistungsschalter (Sammelschiene und ggf. auch Gegenende) T2
(Adresse 3906).
Hinweis
Bei mehrpoliger Auslösung des Abzweigschutzes werden T1 1POL und T1 3POL parallel gestartet. Mit T1
3POL kann also die Auslösung des Schalterversagerschutzes gegenüber T1 1POL beschleunigt werden.
Stellen Sie deshalb T1 1POL gleich oder länger als T1 3POL ein.
Die einzustellenden Verzögerungszeiten ergeben sich aus der maximalen Ausschaltzeit des Leistungsschal-
ters, der Rückfallzeit der Stromflusserfassung sowie einer Sicherheitsmarge, die auch die Ablaufzeitstreuung
berücksichtigt. Bild 2-43 verdeutlicht die Zeitabläufe an einem Beispiel. Bei sinusförmigen Strömen kann man
davon ausgehen, dass die Rückfallzeit ≤ 15 ms beträgt. Ist mit Stromwandlersättigung zu rechnen, sollten
jedoch 25 ms veranschlagt werden.
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SIPROTEC, 7VK61, Handbuch
C53000-G1100-C159-3, Ausgabedatum 04.2009

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