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Siemens 7VK61 Handbuch Seite 51

Schaltermanagement gerät
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die Nichtbereitschaft des Leistungsschalters während einer Pause jedoch länger als die Überwachungszeit,
wird die Wiedereinschaltung dynamisch blockiert (siehe auch oben unter Randtitel „Blockierung der Wieder-
einschaltung").
Verarbeitung der Hilfskontakte des Leistungsschalters
Wenn die Leistungsschalter-Hilfskontakte an das Gerät angeschlossen sind, wird auch die Reaktion des Leis-
tungsschalters auf Plausibilität überprüft.
Bei individueller Steuerung der einzelnen Schalterpole bezieht sich das auf jeden einzelnen Schalterpol. Das
setzt voraus, dass die Hilfskontakte für jeden Pol an die entsprechenden Binäreingaben („>LS1 Pos.Ein
L1", Nr 366; „>LS1 Pos.Ein L2", Nr 367; „>LS1 Pos.Ein L3", Nr 368) angeschlossen sind.
Sind statt der individuellen Pole die Reihenschaltungen der Schließer und Öffner der Pole angeschlossen, gilt
der Schalter als allpolig offen, wenn die Reihenschaltung der Öffner geschlossen ist (Binäreingabe „>LS1
Pos.Aus 3p", Nr 411). Er gilt als allpolig geschlossen, wenn die Reihenschaltung der Schließer geschlossen
ist (Binäreingabe „>LS1 Pos.Ein 3p", Nr 410). Liegt keine der genannten Eingangsmeldungen an, wird
angenommen, der Schalter sei 1-polig geöffnet (wenngleich dieser Zustand theoretisch auch bei 2-polig geöff-
netem Schalter besteht).
Das Gerät überprüft kontinuierlich die Stellung des Leistungsschalters: Solange die Hilfskontakte melden, dass
der Schalter nicht (3-polig) geschlossen ist, kann die Wiedereinschaltautomatik nicht angeworfen werden. Dies
gewährleistet, dass ein Einschaltkommando nur abgegeben werden kann, wenn der Schalter vorher (aus dem
geschlossenen Zustand heraus) ausgelöst worden ist.
Die gültige Pausenzeit beginnt, wenn das Auslösekommando verschwunden ist oder über die Hilfskontakte ge-
meldet wird, dass der Schalter(pol) geöffnet hat und das Auskommando verschwunden ist.
Wenn der Schalter nach einem einpoligen Auslösekommando dreipolig geöffnet hat, gilt dies als 3-polige Aus-
lösung. Sofern 3-polige Unterbrechungszyklen erlaubt sind, wird dann bei der Betriebsart mit Steuerung
durch Auslösekommando (siehe oben unter Randtitel „Betriebsarten der Wiedereinschaltautomatik"), die
Pausenzeit für 3-polige Auslösung wirksam; bei Steuerung durch Anregung gilt weiterhin das Anregebild der
anwerfenden Schutzfunktion(en). Sind 3-polige Zyklen nicht erlaubt, wird die Wiedereinschaltung dynamisch
blockiert. Das Auslösekommando war endgültig.
Letzteres gilt auch, wenn der Schalter bei 1-poligem Auslösekommando 2-polig auslöst. Dies kann das Gerät
nur erkennen, wenn die Hilfskontakte für jeden Pol einzeln angeschlossen sind. Das Gerät koppelt sofort 3-
polig, so dass ein endgültiges 3-poliges Auslösekommando resultiert.
Melden die Schalterhilfskontakte in der spannungslosen Pause nach 1-poliger Auslösung, dass noch mindes-
tens ein weiterer Pol geöffnet hat, wird, wenn zulässig, ein 3-poliger Unterbrechungszyklus mit der Pausenzeit
für 3-polige Wiedereinschaltung eingeleitet. Wenn die Hilfskontakte für jeden Pol individuell angeschlossen
sind, kann das Gerät einen 2-polig geöffneten Schalter erkennen. In diesem Fall setzt das Gerät sofort ein 3-
poliges Auslösekommando ab, sofern die 3-polige Schaltermitnahme aktiviert ist (siehe Abschnitt 2.2.2 unter
Randtitel „Dreipolige Schaltermitnahme").
Ablauf eines 3-poligen Unterbrechungszyklus
Sofern die Wiedereinschaltautomatik bereit ist, löst der Kurzschlussschutz bei allen Fehlern innerhalb der für
Wiedereinschaltung parametrierten Stufe dreipolig aus. Die Wiedereinschaltautomatik wird angeworfen. Mit
dem Rückfall des Auslösekommandos oder Öffnen des Leistungsschalters (Hilfskontaktkriterium) beginnt eine
(einstellbare) Pausenzeit. Nach Ablauf der Pausenzeit erhält der Leistungsschalter einen Einschaltbefehl.
Gleichzeitig wird die (einstellbare) Sperrzeit gestartet. Wenn bei der Projektierung der Schutzfunktionen unter
Adresse 134 AWE BETRIEBSART = Anr. ... eingestellt wurde, können je nach Art der Schutzanregung unter-
schiedliche Pausenzeiten parametriert werden.
Ist der Fehler beseitigt (erfolgreiche Wiedereinschaltung), läuft die Sperrzeit ab und alle Funktionen gehen in
Ruhestellung. Die Störung ist beendet.
SIPROTEC, 7VK61, Handbuch
C53000-G1100-C159-3, Ausgabedatum 04.2009
2.2 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)
Funktionen
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