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Siemens 7VK61 Handbuch Seite 50

Schaltermanagement gerät
Inhaltsverzeichnis

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Funktionen
2.2 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)
Blockierung der Wiedereinschaltung
Verschiedene Ereignisse führen dazu, dass die automatische Wiedereinschaltung blockiert wird. Wird sie z.B.
über einen Binäreingang blockiert, ist keine Wiedereinschaltung möglich. Wenn die Wiedereinschaltautomatik
noch nicht angeworfen wurde, kann sie erst gar nicht angeworfen werden. Läuft bereits ein Unterbrechungs-
zyklus, erfolgt eine dynamische Blockierung (siehe unten).
Jeder Zyklus kann auch individuell über Binäreingabe blockiert werden. In diesem Fall ist der betreffende
Zyklus ungültig und wird bei der Ablauffolge der zulässigen Zyklen übersprungen. Tritt eine Blockierung ein,
während der betreffende Zyklus schon läuft, führt dies zum Abbruch der Wiedereinschaltung, d.h., es findet
keine Wiedereinschaltung mehr statt, auch wenn noch weitere Zyklen gültig parametriert worden sind.
Während des Ablaufs von Unterbrechungszyklen treten interne Blockierungen auf, die auf bestimmte Zeiten
begrenzt sind:
Die Sperrzeit T SPERRZEIT (Adresse 3403) beginnt mit jedem automatischen Wiedereinschaltkommando,
einzige Ausnahme bildet der ASP-Modus, in dem die Sperrzeit durch den Einstellwert 0 s deaktiviert werden
kann. Ist die Wiedereinschaltung erfolgreich, gehen nach Ablauf der Sperrzeit alle Funktionen der Wiederein-
schaltautomatik wieder in Ruhestellung; ein Fehler nach Ablauf der Sperrzeit wird als neue Störung im Netz
angesehen. Ist die Sperrzeit im ASP-Modus deaktiviert, wird jede Auslösung nach der Wiedereinschaltung als
neuer Fehler betrachtet. Eine erneute Auslösung einer Schutzfunktion innerhalb der Sperrzeit bewirkt, dass bei
mehrmaliger Wiedereinschaltung der nächste Unterbrechungszyklus eingeleitet wird. Ist keine weitere Wieder-
einschaltung mehr zulässig, gilt bei erneuter Auslösung innerhalb der Sperrzeit die letzte Wiedereinschaltung
als erfolglos. Die Wiedereinschaltautomatik wird dynamisch blockiert.
Die dynamische Blockierung verriegelt die Wiedereinschaltung für die Dauer der dynamischen Blockierzeit
(0,5 s). Sie tritt z.B. nach einer endgültigen Abschaltung oder anderen Ereignissen ein, die die Wiederein-
schaltautomatik nach Anwurf blockieren. Für diese Zeit ist ein erneuter Anwurf verriegelt. Nach ihrem Ablauf
geht die Wiedereinschaltautomatik wieder in Ruhestellung und ist für einen neuen Fehler im Netz bereit.
Wird der Leistungsschalter manuell eingeschaltet (vom Steuerquittierschalter über Binäreingabe, von den ört-
lichen Steuerungsmöglichkeiten oder über eine der seriellen Schnittstellen), wird die automatische Wiederein-
schaltung für eine Hand-Ein-Blockierzeit T BLK HANDEIN, Adresse 3404, blockiert. Tritt während dieser Zeit
ein Auslösekommando auf, kann man davon ausgehen, dass auf einen metallischen Kurzschluss geschaltet
wurde (z.B. eingeschalteter Erdungstrenner). Jedes Auslösekommando innerhalb dieser Zeit ist also endgültig.
Über die anwenderdefinierbaren Logikfunktionen (CFC) können auch weitere Steuerfunktionen wie ein Hand-
Einkommando behandelt werden.
Abfrage der Bereitschaft des Leistungsschalters
Voraussetzung dafür, dass nach einer Kurzschlussabschaltung eine automatische Wiedereinschaltung erfol-
gen kann, ist, dass zum Zeitpunkt des Anwurfs der Wiedereinschaltautomatik (d.h. bei Beginn des ersten Aus-
lösekommandos) der Leistungsschalter für mindestens einen AUS-EIN-AUS-Zyklus bereit ist. Die Bereitschaft
des Leistungsschalters wird dem Gerät über die Binäreingabe „>LS1 bereit" (Nr 371) mitgeteilt. Für den
Fall, dass ein solches Signal nicht zur Verfügung steht, kann die Leistungsschalterabfrage unterdrückt werden
(Voreinstellung von Adresse 3402), da anderenfalls überhaupt keine automatische Wiedereinschaltung
möglich wäre.
Bei einmaliger Kurzunterbrechung genügt meist diese Abfrage. Da z.B. der Luftdruck oder die Federspannung
für die Leistungsschalter-Betätigung nach dem Ausschalten absinken kann, soll keine weitere Abfrage erfol-
gen.
Besonders für mehrmalige Wiedereinschaltung ist es von Vorteil, die Leistungsschalterbereitschaft nicht nur im
Augenblick des ersten Auslösekommandos, sondern auch vor jeder folgenden Wiedereinschaltung abzufra-
gen. Die Wiedereinschaltung wird gesperrt, solange der Schalter nicht die Bereitschaft zu einem weiteren EIN-
AUS-Zyklus meldet.
Die Wiederbereitschaftszeit des Leistungsschalters kann vom 7VK61 überwacht werden. Diese Überwa-
chungszeit T LS-ÜBERW. (Adresse 3409) beginnt, sobald der Schalter keine Bereitschaft meldet. Die Pau-
senzeit kann sich dabei verlängern, sofern nach ihrem Ablauf noch keine Bereitschaft signalisiert wird. Dauert
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SIPROTEC, 7VK61, Handbuch
C53000-G1100-C159-3, Ausgabedatum 04.2009

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