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Siemens 7VK61 Handbuch Seite 55

Schaltermanagement gerät
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Da die Leitung B-C nur einseitig in C abgeschaltet ist, erhält sie vom nicht abgeschalteten Ende B eine Rück-
spannung, so dass bei C auch die abgeschaltete(n) Phase(n) Spannung führt. Wird dies vom Gerät an der
Stelle III erkannt, kann sofort oder mit verkürzter Zeit (zur Sicherung einer ausreichenden Spannungsmesszeit)
wiedereingeschaltet werden. Damit ist die gesunde Leitung B-C wieder im Betrieb.
Die Leitung A-B ist beidseitig abgeschaltet. Hier tritt also keine Spannung auf, dies identifiziert diese Leitung
an beiden Enden als die fehlerbehaftete. Hier wird die normale Pausenzeit wirksam.
Bild 2-6
A, B, C
I, II, III
X
Adaptive spannungslose Pause (ASP)
Bei allen bisherigen Möglichkeiten wurde davon ausgegangen, dass an beiden Leitungsenden definierte und
gleiche Pausenzeiten eingestellt wurden, ggf. für verschiedene Fehlerarten und/oder Unterbrechungszyklen.
Es ist auch möglich, die Pausenzeiten (ggf. unterschiedlich für verschiedene Fehlerarten und/oder Unterbre-
chungszyklen) nur an einem Leitungsende einzustellen und am anderen (oder den anderen) Ende(n) die ad-
aptive spannungslose Pause zu konfigurieren. Voraussetzung ist, dass die Spannungswandler an das Gerät
angeschlossen und diese leitungsseitig angeordnet sind. Diese Funktionalität ist nur möglich, wenn das Gerät
über drei Spannungswandler angeschlossen ist.
Bild 2-7 zeigt ein Beispiel mit Spannungsmessung. Es sei angenommen, das Gerät I arbeitet mit definierten
Pausenzeiten, während an der Stelle II die adaptive spannungslose Pause projektiert ist. Wichtig ist, dass die
Leitung mindestens von der Sammelschiene A, also der Seite mit den definierten Pausenzeiten, gespeist wird.
Bei der adaptiven Pause entscheidet die Wiedereinschaltautomatik am Leitungsende II selbsttätig, ob und
wann eine Wiedereinschaltung sinnvoll und zulässig ist und wann nicht. Kriterium ist die Leitungsspannung am
Ende II, die nach Wiedereinschaltung vom Ende I aus durchgeschaltet wurde. Wiedereinschaltung am Ende II
erfolgt also, sobald feststeht, dass die Leitung vom Ende I aus wieder unter Spannung gesetzt worden ist.
Grundsätzlich werden alle Leiter-Leiter- und Leiter-Erde-Spannungen überwacht.
Beim angedeuteten Kurzschluss werden im Beispiel die Leitungen an den Stellen I, II und III abgeschaltet. Bei
I wird nach der dort parametrierten Pausenzeit wieder eingeschaltet. Bei III kann verkürzte Wiedereinschaltung
durchgeführt werden (siehe oben), wenn auch an der Sammelschiene B eine Einspeisung vorhanden ist.
Ist der Kurzschluss beseitigt (erfolgreiche Wiedereinschaltung), wird die Leitung A-B von der Sammelschiene
A über die Stelle I wieder unter Spannung gesetzt. Gerät II erkennt diese Spannung und schaltet nach einer
kurzen Verzögerung (zur Sicherung einer ausreichenden Spannungsmesszeit) ebenfalls wieder ein. Die
Störung ist beendet.
Ist der Kurzschluss nach Wiedereinschaltung bei I nicht beseitigt (erfolglose Wiedereinschaltung), wird bei I
wieder auf den Fehler geschaltet, bei II erscheint keine gesunde Spannung. Das dortige Gerät erkennt dies
und schaltet nicht wieder ein.
Bei mehrfacher Wiedereinschaltung kann sich der Vorgang bei erfolgloser Wiedereinschaltung mehrmals wie-
derholen, bis eine der Wiedereinschaltungen erfolgreich ist oder eine endgültige Abschaltung erfolgt.
SIPROTEC, 7VK61, Handbuch
C53000-G1100-C159-3, Ausgabedatum 04.2009
Beispiel für verkürzte Wiedereinschaltung (VWE)
Sammelschienen
Relais-Einbauorte
ausgelöste Leistungsschalter
2.2 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)
Funktionen
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