Alarme Bei Vorlaufstopp Und Aktiver Werkzeugradiuskorrektur; Schnittpunktverfahren Für Polynome - Siemens SINUMERIK 840D sl Funktionshandbuch

Alarme bei Vorlaufstopp und aktiver Werkzeugradiuskorrektur

Die Werkzeugradiuskorrektur benötigt zur Bestimmung des Endpunktes eines Satzes in der
Regel mindestens einen nachfolgenden Verfahrsatz (bei Flaschenhälsen auch mehr). Da bei
aktivem Vorlaufstopp ein solcher Satz nicht zur Verfügung steht, wird deshalb auf den
Offsetpunkt im letzten Satz verfahren. Entsprechend wird im ersten Satz nach einem
Vorlaufstopp der Offsetpunkt im Startpunkt angefahren.
Die Kontur, die sich dabei ergibt, kann von der Kontur, die sich ohne Vorlaufstopp ergeben
würde, erheblich abweichen. Insbesondere sind Konturverletzungen möglich. Es wurde
deshalb folgendes Settingdatum eingeführt:
SD42480 $MC_STOP_CUTCOM_STOPRE (Alarmreaktion bei WRK und Vorlaufstopp)
Abhängig von dessen Wert bleibt das Verhalten der Werkzeugradiuskorrektur gegenüber dem
bisherigen Stand unverändert, bzw. wird bei einem Vorlaufstopp während aktiver
Werkzeugradiuskorrektur ein Alarm ausgegeben und die Programmbearbeitung angehalten.
Der Bediener kann diesen Alarm quittieren und das NC-Programm mit NC-Start unverändert
fortsetzen oder mit RESET abbrechen.
19.5.12 Schnittpunktverfahren für Polynome
Funktion
Bilden zwei Kurven bei aktiver Werkzeugradiuskorrektur eine Außenecke, wird abhängig vom
G-Befehl der 18. Gruppe (Eckenverhalten bei Werkzeugkorrektur; G450 / G451) und
unabhängig vom Typ der beteiligten Kurven (Geraden, Kreise, Polynome):
● ein Kegelschnitt zum Umfahren der Ecke eingefügt
oder
● die beteiligten Kurven werden so extrapoliert, dass sie einen Schnittpunkt bilden
Wird bei aktivem G451 kein Schnittpunkt gefunden oder ist der Winkel, den die beiden
beteiligten Kurven bilden, zu spitz, wird automatisch auf das Einfügeverfahren umgeschaltet.
Das Schnittpunktverfahren für Polynome wird freigegeben mit dem Maschinendatum:
MD20256 $MC_CUTCOM_INTERS_POLY_ENABLE (Schnittpunktverfahren für Polynome
möglich)
Hinweis
Wird dieses Maschinendatum auf inaktiv gesetzt, dann wird stets ein (gegebenenfalls sehr
kurzer) Satz eingefügt (auch wenn die Übergänge nahezu tangential sind). Diese kurzen Sätze
führen im G64–Betrieb zwangsläufig zu unerwünschten Geschwindigkeitseinbrüchen.
Grundfunktionen
Funktionshandbuch, 05/2017, A5E40870716
W1: Werkzeugkorrektur
19.5 2D-Werkzeugradiuskorrektur (2D-WRK)
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