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Modifikationen Bei Der Drehung Von Drehwerkzeugen; Werkzeugorientierung; Schneidenlage, Schnittrichtung Und Winkel - Siemens SINUMERIK 840D sl Funktionshandbuch

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W1: Werkzeugkorrektur
19.8 Schneidendaten-Modifikation bei drehbaren Werkzeugen
19.8.4

Modifikationen bei der Drehung von Drehwerkzeugen

Werkzeugorientierung

Drehwerkzeuge sind im Gegensatz zu Fräswerkzeugen nicht rotationssymmetrisch. Das
bedeutet, dass zur Beschreibung der Werkzeugorientierung in der Regel 3 Freiheitsgrade bzw.
drei rotatorische Achsen notwendig sind. Die Unabhängigkeit von der konkreten Kinematik an
der Maschine ist deshalb nur insoweit gegeben, wie die gewünschte Orientierung überhaupt
einstellbar ist. Gegebenenfalls kann der dritte Freiheitsgrad durch eine Drehung des
Werkstückkoordinatensystems ersetzt werden.
Hinweis
Die Aufteilung der Orientierung in einen Anteil, der durch den orientierbaren Werkzeugträger
erzeugt wird, und einen weiteren Anteil, der durch eine Drehung des Koordinatensystems
erreicht wird, liegt in der Verantwortung der Applikation. Die Steuerung stellt dafür keine
weitere Funktionalität zur Verfügung.
Schneidenform
Wird ein Drehwerkzeug gegenüber der Bearbeitungsebene (d. h. um eine Achse in der
Bearbeitungsebene, typischerweise eine C-Achse) um einen Winkel gedreht, der nicht ein
Vielfaches von 180° ist, wird die Projektion der (kreisförmigen) Werkzeugschneide in die
Bearbeitungsebene zu einer Ellipse. Es wird davon ausgegangen, dass die durch derartige
Drehungen entstehenden Abweichungen von der Kreisform so gering sind, dass sie
vernachlässigt werden können (Kippwinkel < 5°), d. h. die Steuerung geht unabhängig von der
Werkzeugorientierung immer von einer kreisförmigen Schneide aus.
Das bedeutet letztlich, dass die Steuerung bezüglich der aktiven Ebene als einzige von der
Grundstellung abweichende Einstellung eine Drehung um 180° akzeptiert. Diese
Einschränkung gilt nur für die Schneidenform. Die Werkzeuglängen werden bei beliebigen
räumlichen Drehungen immer korrekt berücksichtigt.

Schneidenlage, Schnittrichtung und Winkel

Eine Drehung von 180° um eine Achse in der Bearbeitungsebene bedeutet, dass beim Einsatz
des Werkzeugs am gleichen Einsatzort die Spindeldrehrichtung gegenüber dem Einsatz des
nicht gedrehten Werkzeugs invertiert werden muss.
Schnittrichtung und Schneidenlage werden ebenso wie der Schneidenbezugspunkt (siehe
unten) nicht modifiziert, wenn das Werkzeug um +/- 90° (mit einer Toleranz von etwa 1°) aus
der Ebene gedreht ist, weil dann die Projektion der Schneide in die aktuelle Ebene nicht
definiert ist.
Wird ein Werkzeug in der Ebene gedreht (Drehung um eine Achse senkrecht zur
Bearbeitungsebene bzw. um die Y-Achse bei G18), wird die Schneidenlage aus den
resultierenden Winkeln ermittelt, die sich für Frei- und Halterwinkel ergeben. Sind diese beiden
Winkel für das Werkzeug nicht angegeben (d. h. $TC_DP10 und $TC_DP24 sind beide Null),
wird die neue Schneidenlage alleine aus dem Drehwinkel bestimmt. Dabei gilt die
Besonderheit, dass sich die Schneidenlage nur in 90°-Schritten ändert, d. h. die Schneidenlage
bleibt abhängig vom Grundzustand immer entweder im Wertebereich 1 bis 4 oder im
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Grundfunktionen
Funktionshandbuch, 05/2017, A5E40870716

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