Dimensionierung und Auswahl von Frequenzumrichtern
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9.9 Zentrale und dezentrale Installation im Vergleich
Die gängigste Form der Installation ist eindeutig die zentrale Installation von Frequenzumrich-
tern in Schaltschränken. Die Vorteile liegen vor allem in der geschützten Installation der Geräte
und dem zentralen Zugriff auf diese Geräte aus Gründen der Leistung, Steuerung, Wartung und
Fehleranalyse.
Ein wichtiger Aspekt einer Installation im Schaltschrank ist das Wärmemanagement, und zwar
nicht nur bezogen auf die einzelnen Geräte, sondern auch auf die Installation insgesamt.
Aufgrund der Verlustwärme im Schaltschrank ist möglicherweise eine zusätzliche Kühlung des
Schaltschranks notwendig.
Die Montagevorschriften des Herstellers des Frequenzumrichters geben einzuhaltende Mindest-
abstände oberhalb und unterhalb des Geräts und zwischen dem Gerät und den umliegenden
Bauteilen vor. Für eine bessere Wärmeableitung empfiehlt sich eine direkte Montage an der
Rückseite des Schaltschranks. Einige Hersteller legen auch Mindestabstände zwischen den ein-
zelnen Geräten fest. Die Aufstellung der Geräte nebeneinander ist jedoch empfehlenswert, um
die Montageoberfläche effizient nutzen zu können.
Abb. 9.9 Empfehlungen für die Montage von Umrichtern (zentrale Lösung)
Ein Nachteil der zentralen Installation sind in einigen Fällen jedoch die langen Motorkabel.
Auch wenn die Verwendung von abgeschirmten Kabeln eindeutig EMV-Auswirkungen auf das
Motorkabel reduziert, lassen sich diese Auswirkungen nicht vollständig beseitigen.
Eine dezentrale Lösung kann eine Alternative zu einer zentralen Installation für den Aufbau einer
Anlage darstellen. Hierbei ist der Frequenzumrichter sehr nahe am oder direkt auf dem Motor
montiert.
Dies reduziert die Motorkabellänge auf ein Minimum. Zudem bietet eine dezentrale Installation
Vorteile auf dem Gebiet der Fehlererkennung, da das Verhältnis zwischen den Reglern und den