Frequenzumrichter und Motoren
91
F
max
Beschleuni-
Betrieb
Verzögerung
Beschleuni-
Betrieb
Verzögerung
gung
T2
gung
T2
T1
T1
a) Ohne Glätten
b) Mit Glätten
Abb. 3.9 Lineare Rampe (a) und S-Rampe (b)
3.4.4 Motordrehmomentregelung
Das Motordrehmoment ist ein weiterer Parameter, der wichtig für die Anwendung ist. Abb. 3.5
zeigt, dass sich die Stromgrenze des Motors kurzzeitig überschreiten lässt.
Das Drehmoment ist die Basis für die Rotation oder zur Bewegung der Last. Gründe für eine
Regelung des Drehmoments sind u. a.
• Begrenzung des Drehmoments, um Schäden an der Maschine usw. zu verhindern
• Regelung des Drehmoments, um die Last auf mehrere Motoren zu verteilen.
Ist eine Anwendung plötzlich überlastet und der Frequenzumrichter für Überlast ausgelegt,
kann die Maschine eine bestimmte Zeit lang im Überlastmodus arbeiten. Dieses exzessive
Drehmoment kann jedoch die Lebensdauer der Maschine reduzieren oder sogar ihren Ausfall
bedeuten. Aus diesem Grund lassen sich viele Frequenzumrichter so programmieren, dass sie
bei Überlast eine Warnung ausgeben und das Drehmoment unter bestimmten Bedingungen
beschränken.
Wie in Abschnitt 3.1 „Grundprinzipien" angeführt, gibt es eine Beziehung zwischen Strom und
Drehmoment. Dies ist keine direkte Beziehung, sondern hängt vom Schlupf, Cosinus φ und der
Motortemperatur ab. Die Begrenzung, basierend auf den Strommessungen, ist nicht genau. Bei
Frequenzumrichtern vom Typ Raumvektor oder Flux (siehe Kapitel 2 „Frequenzumrichter") erfolgt
die Strommessung in allen drei Motorphasen vektoriell. Die Verteilung der Stromkomponenten
ist einfach. Mit dieser Information kann der Frequenzumrichter das Drehmoment genau genug
berechnen, sodass der Schutz der Maschine gewährleistet ist.
Wenn mehrere Motoren in ein gemeinsames mechanisches System eingebunden sind, ist es
wichtig, dass die Motoren die Last gleichmäßig verteilen. Wird der Schlupfausgleichsfaktor
reduziert, gleichen die Motoren automatisch ihr Drehmoment aus, halten aber nicht unbedingt
die gewünschte Drehzahl.