Frequenzumrichter und Motoren
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Beispiel
Ein Motor, der viel kleiner als die empfohlene Motorgröße für einen Frequenzumrichter ist,
erfordert ggf. eine zusätzliche, manuell einstellbare Spannungsanhebung, um die statische
Reibung zu überwinden oder eine optimale Magnetisierung im niedrigen Drehzahlbereich
zu garantieren.
Wenn verschiedene Motoren nur von einem Frequenzumrichter (Parallelbetrieb) gesteuert
werden, ist es empfehlenswert, den lastunabhängigen Ausgleich zu deaktivieren.
Die lastunabhängige Ergänzung (Startspannung) garantiert ein optimales Drehmoment
während des Startens.
3.2.2 Lastabhängiger Startausgleich
Die lastabhängige Spannungsergänzung (Start- und Schlupfausgleich) wird über eine
Strommessung (Wirkstrom) bestimmt.
Dieser Ausgleich heißt normalerweise I × R-Ausgleich, Boost, Drehmomentanhebung
oder – bei Danfoss – Startausgleich.
Diese Regelung erreicht ihre Grenzen, wenn Störungen schlecht zu messen sind und die
Last sehr variabel ist (beispielsweise bei Motoren mit Veränderungen im Betrieb beim
Wicklungswiderstand von bis zu 25 % zwischen heiß und kalt).
Die Spannungserhöhung kann zu verschiedenen Ergebnissen führen. Ohne Last kann es zur
Sättigung des Motorflusses kommen. Bei Sättigung fließt ein höherer Blindstrom, der zur
Erwärmung des Motors führt. Wenn der Motor unter Last betrieben wird, entwickelt er
aufgrund des schwachen Hauptflusses wenig Drehmoment und stoppt eventuell.
Im Allgemeinen entsprechen die echten U/f- und M/n-Kennlinien der Darstellung in Abb. 3.3
„Echte U/f- und M/n-Kennlinien".