Dimensionierung und Auswahl von Frequenzumrichtern
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dazugehörigen Motoren einfach zu überblicken ist. Bei dezentralen Konzepten
kommt in der Regel ein Feldbus zur Ansteuerung der Umrichter zum Einsatz.
Abb. 9.10 Zwei Konzepte – unterschiedliche Vorteile
Zu berücksichtigende Faktoren bei der Planung einer dezentralen Installation sind z. B. Umge-
bungstemperaturen, Abfall der Netzspannung, begrenzte Motorkabellängen usw. Derart wichti-
ge Faktoren werden bei der Planung von anspruchsvollen technischen Projekten oft übersehen.
So müssen nicht nur die dezentralen Geräte, sondern auch die Versorgungskabel für die
Installationsumgebung geeignet sein. Das Feldbuskabel muss zum Beispiel für eine rauere
Umgebung geeignet und manchmal auch flexibel sein. Darüber hinaus ist die Installation
der Geräte an unzugänglichen Standorten zu vermeiden, um einen schnellen Zugang für
Wartungsarbeiten zu ermöglichen.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Segmentierung des dezentralen Netzes. Aus wirtschaftlichen
Gründen ist es vorteilhaft, Geräte in Gruppen oder Segmenten zu kombinieren. Es ist sorgfältig
zu überlegen, welche Segmente andere Segmente für ihren Betrieb benötigen und welche
Segmente weiterhin autonom funktionieren können, müssen oder sollten. Wenn etwa
bestimmte chemische Prozesse nicht unterbrochen werden können, darf der Ausfall eines
niedrigeren Segments nicht zu Störungen in wichtigen Segmenten führen.
Außerdem sollte das Fachwissen, das für die Installation eines dezentralen Netzes notwendig
ist, nicht unterschätzt werden. Der verantwortliche Techniker muss nicht nur das verwendete
Feldbussystem genau kennen, sondern er muss auch die Struktur (Folgen des Ausfalls einzelner
Einheiten auf das gesamte System) und die Umgebungsbedingungen des jeweiligen dezentralen
Netzes kennen und diese Auswirkungen einschätzen können.
Obwohl dezentrale Einheiten immer teurer sind als zentrale Einheiten, können gut durchdachte
dezentrale Konzepte im Vergleich zu zentralen Systemen Einsparungen von ungefähr 25 %