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Bosch Junkers FCC-1 Planungsunterlage Für Den Fachmann Seite 247

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9.2
Übergabe, Inspektion und Wartung
Nach Erstellung, Inbetriebnahme und Einweisung des
Kunden in die Solaranlage ist es sinnvoll, mit dem Kunden
ein Übergabeprotokoll zu erstellen. In diesem Dokument
werden die Anlagenkomponenten, Istzustände und Ein-
stellungen dokumentiert. Die Unterschriften beider Par-
teien bestätigen die fehlerfreie Funktion der Solaranlage.
Durch regelmäßige Überprüfungen von thermischen
Solaranlagen kann die Erhaltung des Wirkungsgrades
und der Betriebssicherheit sicher gestellt werden. Es
wird zwischen Inspektion (jährlich) und Wartung
(alle 3 - 5 Jahre) unterschieden, je nach Intervall und
Umfang der Arbeiten. Wir empfehlen, einen Wartungs-
und Inspektionsvertrag für die Solaranlage abzuschlie-
ßen.
Des Weiteren empfehlen wir eine erste Inspektion nach
den ersten Betriebswochen durchzuführen. Dabei sind
die Funktionen der Anlage zu prüfen. Diese Nachkont-
rolle oder Erstinspektion sollte bei der Kalkulation der
Dienstleistung Solaranlage mit beachtet werden.
In das Übergabe-, oder Inspektions- und Wartungsproto-
koll werden die wesentlichen Anlagenparameter einge-
tragen. Problematische Veränderungen (Betriebsdruck,
pH-Wert) sind beim Abgleich der Protokolle direkt
erkennbar.
Wenn der Warmwasserspeicher nicht in dem Wartungs-
und Inspektionsvertrag der Heizungsanlage enthalten
ist, sollte dieser alle zwei Jahre gewartet werden.
Passende Protokollvorlagen sind auf Seite 249 und
Seite 250 als Kopiervorlage abgedruckt.
9.2.1
Inspektionsarbeiten
Bei der jährlichen Inspektion sollten die folgenden
Punkte geprüft und dokumentiert werden:
• Anlagenbetriebsdruck prüfen und mit dem bei der
Auslegung der Anlage festgelegten Druck vergleichen,
ggf. Druck anpassen
• Frostschutz und pH-Wert prüfen
• Pumpe auf Funktion prüfen
• die Einstellung und Funktion des Durchflussbegrenz-
ers prüfen
• automatischen Entlüfter, wenn vorhanden, prüfen
• Schwerkraftbremsen betätigen und auf Funktion prü-
fen
• Funktion des Trinkwassermischers prüfen
• Funktionsprüfung des Solarreglers mit Fühlerkont-
rolle
• Ausdehnungsgefäß und Sicherheitsventil prüfen
• Alle Mess- und Prüfwerte im Protokoll
(
Anhang Seite 250) eintragen
PD FCC, FKC-2, FKT, VK – 6 720 800 516 (2012/03)
9.2.2
Wartungen
Alle 3 - 5 Jahre sollte eine große Inspektion oder auch
Wartung durchgeführt werden. Zusätzlich zu den Arbei-
ten der Inspektion empfehlen wir die nachfolgend aufge-
führten Arbeiten durchzuführen.
• Sichtprüfung aller Armaturen, Verbindungen und
Anschlüsse
• Sichtprüfung der Kollektoren inkl. Befestigung
• Sichtprüfung der Dämmung der Solarleitung und der
Fühlerleitung
9.3
Kurzanleitung zur hydraulischen
Dimensionierung einer Solaranlage
Im Kapitel 7.7 wurde anhand verschiedener Beispiele
die hydraulische Auslegung einer Solaranlage ausführ-
lich beschrieben. In diesem Abschnitt wird anhand einer
kurzen Anleitung der Gebrauch des nachfolgenden
Formblattes zur Dimensionierung erklärt.
B Der Nennvolumenstrom für das Kollektorfeld wird
ermittelt. Die Vorgehensweise wird in Kap. 7.7.1
beschrieben. Den ermittelten Wert im Formblatt
unter Punkt 1 eingetragen.
B Mit Hilfe des Nennvolumenstroms die Druckverluste
einzelner Bauteile und der Rohrleitung ermitteln und
im Formblatt eingetragen (Punkt 2.1. bis 2.9.).
Berechnet wird der Widerstand des hydraulisch
ungünstigsten Verbrauchers.
B Nachdem alle Widerstände, oder Druckverluste ermit-
telt wurden, werden die Einzelwiderstände zum
Gesamtdruckverlust aufaddiert. (Punkt 2.10.)
B Unter Punkt 3 wird die Dimensionierung überprüft.
Dazu muss zunächst eine Solarrohrgruppe (AGS...)
ausgewählt werden ( Bild 202 auf Seite 202). Mit
dem Nennvolumenstrom, dem Wert aus Zeile 1.1. im
Formular ( Seite 248), wird die Pumpengruppe aus-
gewählt und der Restförderdruck der Gruppe ermit-
telt. Diesen Restförderdruck im Formblatt unter
Punkt 3.1. eingetragen. Anschließend den Gesamt-
druckverlust der Hydraulik (Punkt 2.10.) in Zeile 3.2
eingetragen.
B Um die Funktionalität der Dimensionierung zu prüfen,
ist die Differenz aus Zeile 3.1. und 3.2. zu errechnen.
B Ist das Ergebnis in Zeile 3.3. positiv, ist die Anlagenhy-
draulik funktionsfähig. Wenn ein negatives Ergebnis
(Bsp.: -20 mbar) errechnet wird, ist die Berechnung
zu überprüfen. Evtl. muss ein größerer Rohrdurch-
messer gewählt werden.
B Ist das Ergebnis positiv, sollte das Formblatt unter-
schrieben werden und dem Betreiber mit den Anla-
gendokumenten übergeben werden. Wir empfehlen,
eine Kopie in der Kundendatei abzulegen.
Anhang
247

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