Projektierungshinweise
14.2
Besonderheiten bei der Programmierung von
Ablaufketten
Initialisierung
Die Initialisierung der Ablaufkette erfolgt über den Parameter INIT_SQ. Wechselt
dieser nach "1", werden alle Schritte, die als Initialschritt gekennzeichnet sind,
aktiviert. Alle anderen Schritte werden deaktiviert.
Nach dem Einschalten der Steuerung befindet sich die Ablaufkette in der
Betriebsart, die vor dem Ausschalten der Steuerung bestand, d. h. befand sich vor
dem Ausschalten die Steuerung in der Betriebsart SW_AUTO, so befindet sie sich
nach dem Einschalten in der gleichen Betriebsart. Ist dieses unerwünscht, muss
sie nach dem Einschalten z. B. mit dem Initialisierungssignal gezielt auf die
gewünschte Betriebsart (z. B. SW_MAN) umgeschaltet werden.
Entspricht der Zustand des Prozesses (Anlage oder Maschine) nicht dem
Initialzustand der Ablaufkette, gibt es zwei Möglichkeiten:
• Der Prozess wird z. B. über ein Kommando in die Grundstellung gefahren.
Soll der Prozess in Grundstellung gefahren werden, ist es meist sinnvoll, hierfür
eine eigene Ablaufkette zu erstellen.
• Die Ablaufkette ist mit dem Zustand des Prozesses über die Funktion
"Synchronisieren" nachzuführen, d. h. die Kette muß auf den aktuellen
Prozeßabschnitt eingestellt werden.
Welche Vorgehensweise eingesetzt werden kann, ist abhängig von der Art des
Prozesses.
Verriegelungen
Bei S7-GRAPH können je Schritt Verriegelungsbedingungen als "Interlock"
definiert werden. Alle Aktionen, die bedingt auszuführen sind, werden nur dann
aktiviert, wenn die Interlock-Bedingungen erfüllt sind.
Sind bei aktivem Schritt die Interlock-Bedingungen nicht erfüllt, erfolgt ebenfalls
eine Fehlermeldung an die Bedienstation (z. B. Operator Panel). Der Fehler geht,
wenn die Interlock-Bedingungen erfüllt sind.
14-8
S7-GRAPH für S7-300/400 Ablaufsteuerung programmieren
A5E00290653-01