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Fehlerorter; Beschreibung; Fehlerortbestimmung - Siemens SIPROTEC Compact 7SC80 Handbuch

Verteilnetzschutz
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Funktionen

2.17 Fehlerorter

2.17
Fehlerorter
Die Messung der Fehlerentfernung bei einem Kurzschluss ist eine Ergänzung der Schutzfunktionen. Die Ener-
gieübertragung im Netz kann durch schnelleres Ermitteln der Fehlerstelle und damit schnellere Störungsbesei-
tigung erhöht werden.

Beschreibung

2.17.1
Allgemeines
Der Fehlerorter ist eine eigenständige und unabhängige Funktion, die vorhandene Leitungs- und Netzparame-
tern nutzt. Er wird bei einem Störfall von den im Gerät 7SC80 vorhandenen Schutzfunktionen angestoßen.
Das Schutzobjekt kann z.B. aus einer inhomogenen Leitung bestehen. Die Leitung kann deshalb für die
Berechnung in mehrere Abschnitte geteilt werden, z.B. ein kurzes Kabel gefolgt von einer Freileitung. Für
solche Schutzobjekte können Sie die Abschnitte jeweils einzeln parametrieren. Ohne diese Informationen
nutzt der Fehlerorter die allgemeinen Leitungsdaten (siehe Kapitel
Der Fehlerorter berechnet auch Doppelerdschlüsse mit verschiedenen Fußpunkten, rückwärtige Fehler und
Fehler, die hinter den parametrierten Abschnitten liegen. Für Fehler, die nicht innerhalb der parametrierten
Abschnitte liegen, verwendet der Fehlerorter die allgemeinen Leitungsdaten.
Der Fehlerorter kann durch den Auslösebefehl des ungerichteten oder des gerichteten Überstromzeitschutzes
oder bei jeder Fehlererkennung gestartet werden. Im letzteren Fall ist auch dann eine Fehlerortberechnung
möglich, wenn ein anderes Schutzgerät den Fehler abgeschaltet hat. Der Fehlerorter kann auch über einen
Binäreingang angestoßen werden. Voraussetzung ist hierbei jedoch eine gleichzeitige Anregung des Über-
stromzeitschutzes (gerichtet oder ungerichtet).
HINWEIS
i
i
Abhängig von der Art des Spannungsanschlusses (siehe Anlagendaten 1,
unwirksam.

Fehlerortbestimmung

Das Messprinzip des Fehlerorters basiert auf der Berechnung der Impedanzen.
Die in einem Umlaufpuffer abgelegten Wertepaare von Kurzschlussströmen und Kurzschlussspannungen (im
Raster von 1/20 Periode) werden kurz nach dem Auslösekommando eingefroren. Zu diesem Zeitpunkt ist
selbst bei sehr schnellen Leistungsschaltern noch keine Messwertverfälschung durch den Abschaltvorgang
aufgetreten. Die Filterung der Messgrößen und die Anzahl der Impedanzberechnungen passen sich automa-
tisch an die Zahl der eingeschwungenen Messwertpaare in dem ermittelten Datenfenster an. Konnte kein
hinreichendes Datenfenster mit eingeschwungenen Werten für die Fehlerortung ermittelt werden, wird die
Meldung
FO ungültig ausgegeben.
Der Fehlerorter bewertet die Kurzschlussschleifen und verwendet die Schleife mit der geringsten Fehlerimpe-
danz (siehe auch Randtitel „Schleifenauswahl").
HINWEIS
i
i
Ist in den Anlagendaten 1 für den Spannungswandleranschluss Adresse 213 U12, U23, UE gewählt
worden (Anschluss von zwei Leiter-Leiter-Spannungen sowie der Verlagerungsspannung) ohne aber eine
Verlagerungsspannung an das Gerät anzuschließen, so kann der Fehlerorter bei Erdfehlern nicht bestim-
mungsgemäß arbeiten und ist außer Betrieb zu nehmen.
Schleifenauswahl
Anhand der Anregung durch den Überstromzeitschutz (gerichtet oder ungerichtet) werden die gültigen Mess-
schleifen für die Berechnung der Fehlerimpedanz ausgewählt.
Die folgende Tabelle zeigt die Zuordnung der ausgewerteten Schleifen zu den möglichen Anregebildern des
Kurzschlussschutzes.
390
2.1.6.2
Einstellhinweise).
Tabelle
2-2) ist der Fehlerorter
SIPROTEC Compact, 7SC80, Handbuch
E50417-G1100-C486-B2, Ausgabe 09.2018

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