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Dynamische Parameterumschaltung; Einschaltstabilisierung; Richtungsbestimmung - Siemens SIPROTEC Compact 7SC80 Handbuch

Verteilnetzschutz
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eine Blockierung der gerichteten Überstromzeitschutzstufen (Phase und Erde) vorzunehmen (siehe Logikdiagr-
amme).
Weitere Hinweise zur Wirkungsweise der Spannungswandlerüberwachung finden Sie in Kapitel
wertüberwachungen
2.3.7

Dynamische Parameterumschaltung

Es kann notwendig sein, Anregeschwellen des gerichteten Überstromzeitschutzes dynamisch anzuheben,
wenn Anlagenteile nach längerer spannungsloser Pause beim Einschalten kurzzeitig einen erhöhten Leistungs-
bedarf aufweisen. Damit kann vermieden werden, die Anregeschwellen mit Rücksicht auf derartige Einschalt-
bedingungen generell zu erhöhen.
Die dynamische Parameterumschaltung ist allen Überstromzeitstufen gemeinsam und wird im Abschnitt
2.4 Dynamische Parameterumschaltung
gerichteten und ungerichteten Überstromzeitschutzes individuell eingestellt werden.
2.3.8

Einschaltstabilisierung

Der 7SC80 Verteilnetzschutz verfügt über eine Einschaltstromerkennung, die Sie für jede Stufe des gerichteten
Überstromzeitschutzes getrennt aktivieren können. Die Funktion ist in Kapitel
chungen
beschrieben.

Richtungsbestimmung

2.3.9
Die Bestimmung der Kurzschlussrichtung erfolgt für Phasenmessglied und Erdmessglied unabhängig.
Grundsätzlich erfolgt die Richtungsbestimmung über die Ermittlung des Phasenwinkels zwischen dem Kurz-
schlussstrom und einer Referenzspannung.
Messmethode
Für das Phasenmessglied wird der Kurzschlussstrom der betroffenen Phase und die kurzschlussfremde Leiter-
Leiter-Spannung als Referenzspannung herangezogen. Diese erlaubt auch dann eine eindeutige und richtige
Richtungsbestimmung, wenn die Kurzschlussspannung vollständig zusammengebrochen ist (Nahkurzschluss).
Bei Anschluss von Leiter-Erde-Spannungen werden die verketteten Spannungen berechnet. Bei Anschluss
zweier verketteter Spannungen und U
Bei dreipoligem Nahkurzschluss wird auf gespeicherte Spannungen zurückgegriffen, sofern die Messspan-
nungen nicht für eine zuverlässige Richtungsbestimmung ausreichen, so dass auch hier die Richtung eindeutig
bestimmt wird. Nach Ablauf der Speicherzeit (2 s) wird die erkannte Richtung festgehalten, sofern und
solange keine ausreichende Messspannung zur Verfügung steht. Beim Zuschalten auf einen Kurzschluss,
wenn also keine Spannung im Speicher vorhanden ist, wird auf ungerichtete Auslösung entschieden. In allen
anderen Fällen steht eine ausreichende Messspannung zur Richtungsbestimmung zur Verfügung.
Für das Erdmessglied stehen zwei Möglichkeiten der Richtungsbestimmung zur Auswahl:
Richtungsentscheid mit Nullsystem- bzw. Erdgrößen
Für das Erdmessglied kann die Kurzschlussrichtung aus den Nullsystemgrößen ermittelt werden. Im Strompfad
gilt der Strom Ι
E
Gerät den Erdstrom aus der Summe der drei Phasenströme. Im Spannungspfad wird die Verlagerungsspan-
nung U
als Referenzspannung herangezogen, sofern sie angeschlossen ist. Anderenfalls errechnet das Gerät
E
als Referenzspannung die Nullspannung 3 · U
nung U
bzw. 3 · U
E
dann nicht aus. Ist die Messung aus dem Nullsystem nicht möglich, weil z.B. nur zwei Stromwandler ange-
schlossen oder die Spannungswandler in V–Schaltung angeschlossen sind, kann das Erdmessglied ebenfalls
nicht arbeiten. Letzterer Fall ist natürlich nur in nicht geerdeten Netzen zulässig.
SIPROTEC Compact, 7SC80, Handbuch
E50417-G1100-C486-B2, Ausgabe 09.2018
(Messwertüberwachungen).
beschrieben. Die alternativen Anregewerte können für jede Stufe des
wird die dritte verkettete Spannung ebenfalls berechnet.
E
, wenn der Wandlersternpunktstrom am Gerät angeschlossen ist. Anderenfalls errechnet das
nicht zur Richtungsbestimmung aus, ist die Richtung unbestimmt. Die Erdfehlerstufe löst
0
aus der Summe der drei Phasenspannungen. Reicht die Span-
0
Funktionen
2.3 Gerichteter Überstromzeitschutz
2.12.1 Mess-
2.12.1 Messwertüberwa-
139

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