Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Siemens SIPROTEC Compact 7SC80 Handbuch Seite 250

Verteilnetzschutz
Vorschau ausblenden Andere Handbücher für SIPROTEC Compact 7SC80:
Inhaltsverzeichnis

Werbung

Funktionen
2.11 Überlastschutz
eingestellt werden, dass er nur Kurzschlüsse erfasst, da diese in einem kurzen Zeitfenster gelöscht werden
müssen. Die kurzen Verzögerungszeiten wiederum gestatten weder Maßnahmen zur Entlastung des überlas-
teten Betriebsmittels noch die Ausnutzung seiner (begrenzten) Überlastungsfähigkeit.
Die Geräte 7SC80 verfügen über eine Überlastschutzfunktion mit thermischer Auslösekennlinie, die an die
Überlastbarkeit der zu schützenden Betriebsmittel angepasst werden kann (Überlastschutz mit Gedächtnis-
funktion).
Unter der Adresse 4201 ÜBERLASTSCHUTZ kann der Überlastschutz Ein- oder Ausgeschaltet oder auf Nur
Meldung eingestellt werden. Bei Eingeschaltetem Überlastschutz ist Auslösung, Störfalleröffnung und Stör-
schreibung möglich.
Die Einstellung Nur Meldung hat zur Folge, dass kein Auslösebefehl erteilt, kein Störfall eröffnet und keine
spontane Störfallanzeige im Display gesetzt wird.
HINWEIS
i
i
Bei Änderungen von Funktionsparametern wird das thermische Modell zurückgesetzt. Das thermische
Modell wird eingefroren (konstant gehalten), sobald der Strom den Einstellwert 1107 I MOTOR ANLAUF
überschreitet.
Überlast-Parameter k-Faktor
Der Überlastschutz wird mit Bezugsgrößen eingestellt. Als Basisstrom für die Überlasterfassung wird der Nenn-
strom Ι
des Schutzobjektes (Transformator, Kabel) herangezogen. Mit dem thermisch dauernd zulässigen
N Obj.
Strom Ι
lässt sich ein Faktor k
max
[fo_kfaktor, 1, de_DE]
Der thermisch zulässige Dauerstrom ist für das zu schützende Objekt im Allgemeinen aus den Herstelleran-
gaben bekannt. Bei Kabeln hängt der zulässige Dauerstrom u.a. von Querschnitt, Isolationsmaterial, Bauart
und Verlegungsart des Kabels ab. Er kann aus einschlägigen Tabellen oder den Angaben des Kabelherstellers
entnommen werden. Liegen keine Angaben vor, wählen Sie etwa das 1,1-Fache des Nennstromes. In der
Regel gibt es selten Angaben bei Freileitungen, jedoch kann man hier ebenfalls von einer zulässigen Überlas-
tung von 10 % ausgehen.
Beispiel: Gürtelkabel 10 kV, 150 mm
Zulässiger Dauerstrom
Nennstrom bei k-Faktor 1,1
Zeitkonstante
Der Überlastschutz bildet den Übertemperaturverlauf gemäß der thermischen Differentialgleichung nach,
deren Lösung im stationären Betrieb eine e-Funktion ist. Die ZEITKONSTANTE τ
nung der Übertemperaturschwelle und damit der Auslösetemperatur verwendet.
Beim Schutz von Kabeln wird die Erwärmungszeitkonstante τ von den Kabeldaten und von der Kabelumge-
bung bestimmt. Wenn keine Angaben über die Zeitkonstante vorliegen, kann sie aus der Kurzzeitbelastbarkeit
des Kabels bestimmt werden. Häufig ist der 1-s-Strom, das heißt der maximal für eine Sekunde Einwirkdauer
zulässige Strom, bekannt oder aus Tabellen zu entnehmen. Dann wird die Zeitkonstante nach folgender
Formel errechnet:
[fo_einstellwert-tau, 1, de_DE]
250
berechnen:
prim
2
:
= 322 A
Ι
max
= 293 A
Ι
N Obj.
(Adresse v) wird zur Berech-
th
SIPROTEC Compact, 7SC80, Handbuch
E50417-G1100-C486-B2, Ausgabe 09.2018

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis