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Siemens SIPROTEC Compact 7SC80 Handbuch Seite 240

Verteilnetzschutz
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Funktionen
2.9 Schieflastschutz
Dabei ist Folgendes zu beachten:
[fo_i2-058, 1, de_DE]
Ein 1-poliger Fehler mit dem Strom Ι führt zu einem Inversstrom:
[fo_i2-033, 1, de_DE]
Andererseits kann bei mehr als 60 % Schieflast ein 2-poliger Kurzschluss angenommen werden. Die Verzöge-
rung T I2>> wird also mit der Netzstaffelung für Phasenkurzschlüsse koordiniert.
Beim Transformator kann der Schieflastschutz als empfindlicher Schutz bei stromschwachen 1-poligen und 2-
poligen Fehlern eingesetzt werden. Dabei lassen sich insbesondere auch beim Transformator unterspannungs-
seitige, 1-polige Fehler entdecken, welche auf der Oberspannungsseite kein Nullsystem im Strom hervorrufen
(z.B. bei Schaltgruppe Dy).
Da ein Transformator symmetrische Ströme gemäß seinem Übersetzungsverhältnis ü überträgt, gelten die
weiter oben für Leitungen genannten Zusammenhänge bei ein- und zweipoligen Fehlern unter Berücksichti-
gung von ü ebenfalls.
Für einen Transformator mit den Daten:
Nennscheinleistung
primäre Nennspannung
sekundäre Nennspannung
Schaltgruppen
Stromwandler oberspannungsseitig
ließen sich unterspannungsseitig die folgenden Fehlerströme erfassen:
Stellt man auf der Oberspannungsseite am Gerät I2> = 0,1 A ein, so lässt sich damit unterspannungsseitig ein
Fehlerstrom von Ι = 3 · ü
·I2> = 95 A beim 2-poligen Fehler entdecken. Das entspricht 36 % bzw. 20 % des Transformatornennstromes.
Laststrom ist in dieser vereinfachenden Rechnung nicht berücksichtigt.
Da sich nicht mit Sicherheit erkennen lässt, auf welcher Seite der so detektierte Fehler liegt, muss die Verzöge-
rungszeit T I2> mit den Zeiten von unterlagerten Schutzgeräten koordiniert werden.
Anregestabilisierung (UMZ)
Die Anregung der UMZ-Stufen kann durch eine parametrierbare Rückfallzeit stabilisiert werden. Diese Rückfall-
zeit wird über 4012 T RV I2>(>) eingestellt.
IEC-Kennlinien (Abhängige Auslösecharakteristik)
Mit der Wahl einer abhängigen Auslösekennlinie lässt sich die thermische Belastung einer Maschine aufgrund
der Schieflast gut nachbilden. Aus den vom Gerät angebotenen insgesamt drei IEC–Kennlinien (KENNLINIE
IEC, Adresse 4006) wird die benutzt, die mit der thermischen Schieflastkurve des Maschinenherstellers am
ehesten deckungsgleich ist. Die Auslösekennlinien des Schutzgerätes sowie die den Kennlinien zugrundelie-
genden Berechnungsformeln sind in den Technischen Daten dargestellt.
Es ist zu beachten, dass bei Wahl einer abhängigen Kennlinie zwischen Anregewert und Einstellwert bereits
ein Anregeverhältnis von 100 % oder 110 % konfiguriert wurde. D.h. eine Anregung erfolgt nur, wenn der
Strom den Einstellwert zu einem Prozent des konfigurierten Anregeverhältnisses überschreitet. Der Rückfall
erfolgt bei Unterschreiten von 95 % des Anregewertes.
Der zugehörige Zeitmultiplikator ist unter Adresse 4010, T I2p zugänglich.
Der Zeitmultiplikator kann auch auf ∞ gestellt werden. Dann löst die Stufe nach Anregung nicht aus, jedoch
wird die Anregung gemeldet. Wird die abhängige Stufe überhaupt nicht benötigt, wählt man bei der Projektie-
240
S
= 16 MVA
NT
U
= 110 kV
N
U
= 20 kV
N
Dy5
100 A/1 A
· ü
· I2> = 3 · 110/20 · 100 · 0,1 A = 165 A beim 1-poligen Fehler und √3 · ü
U
Ι
= 110/20)
U
= 100)
Ι
SIPROTEC Compact, 7SC80, Handbuch
E50417-G1100-C486-B2, Ausgabe 09.2018
· ü
U
Ι

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