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Vorwort Inhaltsverzeichnis Einführung SIPROTEC Funktionen Verteilnetzcontroller Montage und Inbetriebsetzung 7SC80 Technische Daten V4.01 Anhang Literaturverzeichnis Handbuch Glossar Index E50417-G1100-C486-A2...
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Eingetragene Marken halten. SIPROTEC, SINAUT, SICAM und DIGSI sind eingetragene Marken Dokumentversion Release 4.01.02 der Siemens AG. Die übrigen Bezeichnungen in diesem Handbuch können Marken sein, deren Benutzung durch Dritte für deren Ausgabedatum 06.2012 Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen können.
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Verwendung innerhalb bestimmter Spannungsgrenzen (Niederspannungsrichtlinie 2006/95/EG). Diese Konformität ist das Ergebnis einer Prüfung, die durch die Siemens AG gemäß den Richt- linien in Übereinstimmung mit den Fachgrundnormen EN 61000-6-2 und EN 61000-6-4 für die EMV-Richtlinie und der Norm EN 60255-27 für die Niederspannungsrichtlinie durchgeführt worden ist.
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Vorwort Weitere Unterstützung Bei Fragen zum System SIPROTEC 4 wenden Sie sich bitte an Ihren Siemens-Vertriebspartner. Unser Customer Support Center unterstützt Sie rund um die Uhr. Telefon: +49 (180) 524-8437 Fax: +49 (180) 524-2471 e-mail: support.ic@siemens.com Kurse Das individuelle Kursangebot erfragen Sie bei unserem Training Center:...
Bestimmungsgemäßer Gebrauch Das Betriebsmittel (Gerät, Baugruppe) darf nur für die im Katalog und der technischen Beschreibung vorgese- henen Einsatzfälle und nur in Verbindung mit von Siemens empfohlenen bzw. zugelassenen Fremdgeräten und -komponenten verwendet werden. Der einwandfreie und sichere Betrieb des Produktes setzt sachgemäßen Transport, sachgemäße Lagerung, Aufstellung und Montage sowie Bedienung und Instandhaltung voraus.
Vorwort Typographische- und Zeichenkonventionen Zur Kennzeichnung von Begriffen, die im Textfluss wörtliche Informationen des Gerätes oder für das Gerät be- zeichnen, werden folgende Schriftarten verwendet: Parameternamen Bezeichner für Konfigurations- und Funktionsparameter, die im Display des Gerätes oder auf dem Bildschirm des Personalcomputers (mit DIGSI) wörtlich erscheinen, sind im Text durch Fettdruck in Monoschrift (gleich- mäßige Zeichenbreite) gekennzeichnet.
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Vorwort analoge Eingangsgröße UND-Verknüpfung von Eingangsgrößen ODER-Verknüpfung von Eingangsgrößen Exklusives ODER (Antivalenz): Ausgang aktiv, wenn nur einer der Ein- gänge aktiv ist Koinzidenz: Ausgang aktiv, wenn beide Eingänge gleichzeitig aktiv oder inaktiv sind Dynamische Eingangssignale (flankengesteuert) oben mit positiver, unten mit negativer Flanke Bildung eines analogen Ausgangssignals aus mehreren analogen Ein- gangssignalen Grenzwertstufe mit Parameteradresse und Parameternamen...
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Vorwort SIPROTEC, 7SC80, Handbuch E50417-G1100-C486-A2, Ausgabedatum 06.2012...
Einführung In diesem Kapitel wird Ihnen der SIPROTEC Verteilnetzcontroller 7SC80 vorgestellt. Sie erhalten einen Über- blick über Anwendungsbereiche, Eigenschaften und Funktionsumfang des Gerätes. Gesamtfunktion Anwendungsbereiche Eigenschaften SIPROTEC, 7SC80, Handbuch E50417-G1100-C486-A2, Ausgabedatum 06.2012...
Einführung 1.1 Gesamtfunktion Gesamtfunktion In diesem Kapitel wird Ihnen der SIPROTEC Verteilnetzcontroller 7SC80 vorgestellt. Sie erhalten einen Über- blick über Anwendungsbereiche, Eigenschaften und Funktionsumfang des Gerätes. Analogeingänge Die Messeingänge ME transformieren die von den Messwandlern kommenden Ströme und Spannungen und passen sie an den internen Verarbeitungspegel des Gerätes an.
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Einführung 1.1 Gesamtfunktion Bild 1-1 Hardwarestruktur Verteilnetzcontroller 7SC80 Mikrocomputersystem Im Mikrocomputersystem werden neben der Steuerung der Messgrößen die eigentlichen Schutz- und Steuer- funktionen bearbeitet. Hierzu gehören insbesondere: • Filterung und Aufbereitung der Messgrößen, • ständige Überwachung der Messgrößen, • Überwachung der Anregebedingungen für die einzelnen Schutzfunktionen, •...
Einführung 1.1 Gesamtfunktion Frontelemente Bei dem Gerät geben optische Anzeigen (LED) auf der Front Auskunft über die Betriebsbereitschaft des Ge- rätes. Schnittstellen Über die USB-DIGSI-Schnittstelle oder über Port F (System/Service-Schnittstelle) kann die Kommunikation mit DIGSI erfolgen. Damit ist die Bedienung aller Funktionen des Gerätes möglich. Zusätzlich zur Gerätekommunikation über DIGSI können über Port F alle Gerätedaten zu einem zentralen Auswertegerät oder einer Leitstelle übertragen werden.
Einführung 1.2 Anwendungsbereiche Anwendungsbereiche Der Verteilnetzcontroller 7SC80 ist als Schutz-, Steuer- und Überwachungsgerät für Leitungsschutz in Netzen mit geerdeter oder niederohmig geerdeter Sternpunktausführung einsetzbar. Er eignet sich für einseitig ge- speiste Radialnetze, offen oder geschlossen betriebene Ringnetze sowie für zweiseitig gespeiste Leitungen. Der Verteilnetzcontroller 7SC80 enthält die Funktionen, die für den Schutz, die Überwachungen der Schal- terstellungen und eine Steuerung von Schaltelementen üblicherweise benötigt werden und ist damit universell einsetzbar.
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Einführung 1.2 Anwendungsbereiche Meldungen und Messwerte; Störschreibung Die Betriebsmeldungen geben Aufschluss über Zustände in der Anlage und des Gerätes selbst. Messgrößen und daraus berechnete Werte können im Betrieb angezeigt und über die Schnittstellen übertragen werden. Meldungen des Gerätes können über Ausgangskontakte extern weiterverarbeitet (rangierbar), mit anwender- definierbaren Logikfunktionen verknüpft und/oder über verschiedene Schnittstellen ausgegeben werden.
Einführung 1.3 Eigenschaften Eigenschaften Allgemeine Eigenschaften • Leistungsfähiges 32-Bit-Mikroprozessorsystem • Komplett digitale Messwertverarbeitung und Steuerung, von der Abtastung und Digitalisierung der Messgrö- ßen bis zu den Einschalt- und Ausschaltentscheidungen für das Schaltobjekt • Vollständige galvanische und störsichere Trennung der internen Verarbeitungsschaltungen von den Mess- , Steuer- und Versorgungskreisen der Anlage durch Messwertübertrager, binäre Ein- und Ausgabemodule und Gleich- bzw.
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Einführung 1.3 Eigenschaften Gerichteter Überstromzeitschutz • Drei unabhängige Stufen (UMZ) und eine abhängige Stufe (AMZ) für die Phase arbeiten parallel zu den un- gerichteten Überstromstufen und sind in Ansprechwert und Verzögerung unabhängig von diesen einstellbar • Richtungsbestimmung mit kurzschlussfremden Spannungen und Spannungsspeicher, somit dynamisch un- begrenzte Richtungsempfindlichkeit •...
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Einführung 1.3 Eigenschaften Thermischer Überlastschutz • Thermisches Abbild der Stromwärmeverluste (Überlastschutz mit voller Gedächtnisfunktion) • Echteffektivwertberechnung • Einstellbare thermische Warnstufe • Einstellbare strommäßige Warnstufe • Bei Einsatz an Motoren Verlängerung der Abkühlzeitkonstanten bei Stillstand möglich Überwachungsfunktionen • Überwachung der internen Messkreise sowie der Hardware und Software, dadurch erhöhte Zuverlässigkeit •...
Funktionen In diesem Kapitel werden die einzelnen Funktionen des SIPROTEC 4-Gerätes 7SC80 erläutert. Zu jeder Funk- tion des Maximalumfangs werden die Einstellmöglichkeiten aufgezeigt. Dabei werden Hinweise zur Ermittlung der Einstellwerte und – soweit erforderlich – Formeln angegeben. Außerdem können Sie auf Basis der folgenden Informationen festlegen, welche der angebotenen Funktionen genutzt werden sollen.
Funktionen 2.1 Allgemeines Allgemeines Die Funktionsparameter können Sie über die Bedienschnittstelle mit Hilfe von DIGSI ändern. Einen Teil der Pa- rameter können Sie auch über den Web-Monitor ändern. Die Vorgehensweise ist in der SIPROTEC System- beschreibung /1/ erläutert. 2.1.1 Funktionsumfang Das Gerät 7SC80 verfügt über Schutz- und Zusatzfunktionen.
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Funktionen 2.1 Allgemeines Besonderheiten Die meisten Einstellungen sind selbsterklärend. Besonderheiten sind nachfolgend erläutert. Wollen Sie die Einstellgruppenumschaltung verwenden, stellen Sie Adresse 103 PARAMET.-UMSCH. auf vorhanden. In diesem Fall können Sie für die Funktionseinstellungen bis zu vier verschiedene Gruppen von Funktionsparametern einstellen und während des Betriebs schnell und bequem umschalten. Bei der Einstel- lung nicht vorhanden können Sie nur eine Funktionsparametergruppe verwenden.
Funktionen 2.1 Allgemeines Spontanmeldungen Sie können wählen, ob nach einem Störfall ohne weitere Bedienhandlungen die wichtigsten Daten des Störfal- les angezeigt werden sollen oder nicht (siehe auch Unterabschnitt „Störfallmeldungen“ im Abschnitt „Zusatz- funktionen“). 2.1.2.2 Einstellhinweise Störfallanzeigen Eine neue Schutz-Anregung löscht generell alle bisher gesetzten Leuchtanzeigen im Web-Monitor, damit nur der jeweils letzte Störfall angezeigt wird.
Funktionen 2.1 Allgemeines Information Info-Art Erläuterung Gerät Rückfall Rückfall (Schutz) Gerät EIN Geräte-Ein (allg.) T-Anr= Laufzeit von Anregung bis Rückfall T-AUS= Laufzeit von Anregung bis Auslösung 2172 GPS ModulFehler GPS Modul Fehler 2186 Fehler IO BG Fehler auf IO Baugruppe aufgetreten 2240 Mehrfachrang.
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Funktionen 2.1 Allgemeines Bild 2-2 Polung der Stromwandler Stromanschluss I4 (Netzdaten) Hier wird dem Gerät mitgeteilt, ob an dem vierten Strommesseingang (I ) der Erdstrom vom Stromwandler- sternpunkt angeschlossen ist. Dies entspricht der Holmgreen-Anschaltung, (siehe Anschlussbeispiel im Anhang A.3). In diesem Fall wird Parameter 280 Holmgr. für Σi auf Ja eingestellt. In allen anderen Fällen, auch wenn der Erdstrom der eigenen Leitung über einen getrennten Erdstromwandler gemessen wird, ist auf Nein einzustellen.
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Funktionen 2.1 Allgemeines Messwerte, die aufgrund des gewählten Spannungsanschlusses nicht kalkuliert werden können, werden als Punkte angezeigt Anschlussbeispiele für alle Anschlussarten finden Sie im Anhang A.3. Längeneinheit (Netzdaten) Adresse 215 LÄNGENEINHEIT erlaubt, die Längeneinheit (km oder Meilen) für die Fehlerortung festzulegen. Ist kein Fehlerorter vorhanden oder wird diese Funktion ausgeblendet, so ist dieser Parameter ohne Belang.
Funktionen 2.1 Allgemeines schlussart U1E, U2E, U3E wird er ausschließlich zur Berechnung des Betriebsmesswertes „Sekundäre Spannung UE“ verwendet. Kommandodauer (LS) In Adresse 210 wird die Mindest–Auslösekommandodauer T AUSKOM MIN. eingestellt. Sie gilt für alle Schutz- funktionen, die auf Auslösung gehen können. Stromflussüberwachung (LS) In Adresse 212 LS I>...
Funktionen 2.1 Allgemeines Hinweis Wenn Parameter 213 U-WDL ANSCH 3ph auf U12, U23 eingestellt ist, entfallen die Einstellmöglichkeit ULE und ULE selektiv für Parameter 614 und 615. Bei einphasigem Spannungswandleranschluss erfolgt ein direkter Vergleich der gemessenen Größen mit den Schwellwerten, die Parametrierung der Kenngrößenumschaltung wird ignoriert. 2.1.3.3 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“...
Funktionen 2.1 Allgemeines 2.1.4 Störschreibung Der Multifunktionsschutz mit Steuerung 7SC80 verfügt über einen Störwertspeicher. Die Momentanwerte der Messgrößen und u (Spannungen je nach Anschluss) werden im Raster von 1,0 ms (bei 50 Hz) abgetastet und in einem Umlauf- puffer abgelegt (je 20 Abtastwerte pro Periode). Im Störfall werden die Daten über eine einstellbare Zeitspanne gespeichert, längstens jedoch über 6 Sekunden.
Funktionen 2.1 Allgemeines 2.1.4.2 Einstellhinweise Festlegungen Die Störwertspeicherung kann nur durchgeführt werden, sofern bei der Projektierung unter Adresse 104 STÖRSCHRIEB = vorhanden eingestellt wurde. Die weiteren Festlegungen für die Störwertspeicherung erfol- gen im Untermenü Störschreibung des Menüs PARAMETER. Für die Störwertspeicherung wird unterschie- den zwischen dem Bezugszeitpunkt und dem Speicherkriterium (Adresse 401 FUNKTION).
Funktionen 2.1 Allgemeines 2.1.4.3 Parameterübersicht Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung FUNKTION Speich. mit Anr Speich. mit Anr Startbedingung f. Störwertspei- Speich. mit AUS cherung Start bei AUS UMFANG Störfall Störfall Aufzeichnungsumfang der Stör- Netzstörung werte T MAX 0.30 .. 6.00 s 2.00 s Max.Länge pro Aufzeichnung T- T VOR...
Funktionen 2.1 Allgemeines 2.1.5.2 Einstellhinweise Allgemeines Wenn Sie die Umschaltung nicht benötigen, brauchen Sie nur die voreingestellte Einstellgruppe A einzustellen. Der Rest dieses Abschnittes ist dann nicht mehr von Belang. Wenn Sie von der Umschaltmöglichkeit Gebrauch machen wollen, müssen Sie bei der Projektierung des Funk- tionsumfanges die Gruppenumschaltung auf PARAMET.-UMSCH.
Funktionen 2.1 Allgemeines 2.1.6 Anlagendaten 2 2.1.6.1 Beschreibung Zu den allgemeinen Schutzdaten (Anlagendaten 2) gehören solche Funktionsparameter, die den Funktio- nen gemeinsam, also nicht einer konkreten Schutz- oder Überwachungsfunktion zugeordnet sind. Im Gegen- satz zu den zuvor besprochenen Anlagendaten 1 sind sie mit der Parametergruppe umschaltbar. Wenn Sie dem Gerät Angaben über die primäre Referenzspannung und den primären Referenzstrom des zu überwachenden Betriebsmittels machen, kann es daraus die prozentualen Betriebsmesswerte ermitteln und ausgeben.
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Funktionen 2.1 Allgemeines Rechenbeispiel: 20 kV Freileitung 120 mm mit den Daten: /s = 0,88 Ω/km Nullresistanz /s = 1,26 Ω/km Nullreaktanz /s = 0,24 Ω/km Mitresistanz /s = 0,34 Ω/km Mitreaktanz Für die Erdimpedanzverhältnisse ergibt sich: Reaktanzbelag (nur für Fehlerortung) Die Einstellung des Reaktanzbelages ist nur für die Fehlerortung von Belang.
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Funktionen 2.1 Allgemeines Entsprechend gilt für den Reaktanzbelag einer Leitung: — Übersetzung der Stromwandler — Übersetzung der Spannungswandler Rechenbeispiel: Angenommen wird die gleiche Leitung wie im Beispiel für die Erdimpedanzanpassung (oben) und zusätzlich die Wandlerdaten: Stromwandler 500 A/5 A Spannungswandler 20 kV/0,1 kV Daraus errechnet sich der sekundäre Reaktanzbelag: Leitungswinkel (nur für Fehlerortung)
Funktionen 2.1 Allgemeines Rechenbeispiel: 110 kV Freileitung 150 mm mit den Daten = 0,19 Ω/km = 0,42 Ω/km Der Leitungswinkel berechnet sich zu Unter der entsprechenden Adresse wird eingestellt PHI LTG. = 66°. Leitungslänge (nur für Fehlerortung) Die Einstellung der Leitungslänge ist nur für die Fehlerortung von Belang. Die Leitungslänge wird benötigt, um den Fehlerort als bezogene Größe (in %) angeben zu können.
Funktionen 2.1 Allgemeines 2.1.6.3 Parameterübersicht In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 1101 U REF 100% PRIM 0.10 .. 800.00 kV 20.00 kV Primär-Referenzspan- nung:Anzeige als 100% 1102...
Funktionen 2.1 Allgemeines 2.1.7 Ethernet EN100-Modul 2.1.7.1 Funktionsbeschreibung Über das Ethernet EN100-Modul kann die Integration des 7SC80 in 100-MBit-Kommunikationsnetze der Leit- und Automatisierungstechnik gemäß der Norm IEC 61850 erfolgen. Diese Norm ermöglicht eine durch- gängige Kommunikation der Geräte ohne Gateways und Protokollumsetzer. Dadurch können SIPROTEC 4- Geräte offen und interoperabel auch in entsprechenden heterogenen Umgebungen eingesetzt werden.
Funktionen 2.2 Überstromzeitschutz Überstromzeitschutz Der Überstromzeitschutz ist die Haupt–Schutzfunktion in den Geräten 7SC80. Er besitzt insgesamt je vier Stufen für die Leiterströme und den Erdstrom. Alle Stufen sind unabhängig voneinander und können beliebig kombiniert werden. Ist in isolierten oder gelöschten Netzen das Zusammenwirken dreiphasiger Geräte mit zweiphasigen Schutz- einrichtungen erforderlich, kann neben der dreiphasigen Arbeitsweise auch ein zweiphasiger Betrieb des Über- stromzeitschutzes projektiert werden (siehe Kapitel 2.1.3.2).
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Funktionen 2.2 Überstromzeitschutz Bild 2-3 Logikdiagramm der Hochstromstufe I>> für Phasen Ist der Parameter 1213 HAND-EIN auf I>> unverzögert bzw. auf I>>> unverzög. parametriert und liegt eine Handeinerkennung vor, so wird mit kommender Anregung unverzüglich abgeschaltet, auch bei Blockie- rung der Stufe über Binäreingang. Das Gleiche gilt für AWE I>>...
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Funktionen 2.2 Überstromzeitschutz Bild 2-4 Logikdiagramm der Hochstromstufe IE>> Ist der Parameter 1313 HAND-EIN auf IE>>unverzögert bzw. auf IE>>> unverzög. parametriert und liegt eine Handeinerkennung vor, so wird mit kommender Anregung unverzüglich abgeschaltet, auch bei Blo- ckierung der Stufe über Binäreingang. Das Gleiche gilt für AWE IE>>...
Funktionen 2.2 Überstromzeitschutz 2.2.3 Unabhängige Überstromstufen I>, IE> Für jede Stufe wird ein Ansprechwert I> bzw. IE>, eingestellt. Neben Grundschwingung kann auch der Effektivwert gemessen werden. Jeder Phasenstrom und der Erdstrom wird einzeln mit dem pro Stufe ge- meinsamen Einstellwert I> bzw. IE> verglichen und bei Überschreiten getrennt gemeldet. Wird von der Ein- schaltstabilisierung (s.
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Funktionen 2.2 Überstromzeitschutz Bild 2-5 Logikdiagramm der Überstromstufe I> für Phasen Ist der Parameter 1213 HAND-EIN auf I> unverzögert parametriert und liegt eine Handeinerkennung vor, so wird mit kommender Anregung unverzüglich abgeschaltet, auch bei Blockierung der Stufe über Binärein- gang. Das Gleiche gilt für AWE I>...
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Funktionen 2.2 Überstromzeitschutz Bild 2-7 Logikdiagramm der Überstromstufe IE> Ist der Parameter 1313 HAND-EIN auf IE> unverzögert parametriert und liegt eine Handeinerkennung vor, so wird mit kommender Anregung unverzüglich abgeschaltet, auch bei Blockierung der Stufe über Binärein- gang. Das Gleiche gilt für AWE IE> unverzögert. Die Ansprechwerte jeder Stufe I>, I>>...
Funktionen 2.2 Überstromzeitschutz 2.2.4 Stromabhängige Überstromstufen I Die AMZ–Stufen sind von der Bestellvariante abhängig. Sie arbeiten stets mit einer stromabhängigen Kennlinie, und zwar entweder nach IEC– oder nach ANSI–Normen. Die Kennlinien und zugehörigen Formeln sind in den Technischen Daten dargestellt. Bei Projektierung einer der stromabhängigen Kennlinien sind zu- sätzlich auch die unabhängigen Stufen I>>>, I>>...
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Funktionen 2.2 Überstromzeitschutz Bild 2-9 Logikdiagramm des abhängigen Überstromzeitschutzes (AMZ) für Phasen Ist eine ANSI-Kennlinie projektiert, wird anstelle des Parameters 1208 T Ip der Parameter 1209 TIME DIAL: TD verwendet. Ist der Parameter 1213 HAND-EIN auf parametriert und liegt eine Handeinerkennung vor, so wird mit kom- mender Anregung unverzüglich abgeschaltet, auch bei Blockierung der Stufe über Binäreingang.
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Funktionen 2.2 Überstromzeitschutz Bild 2-10 Logikdiagramm des abhängigen Überstromzeitschutzes (AMZ) für Erde Ist eine ANSI-Kennlinie projektiert, wird anstelle des Parameters 1308 T IEp der Parameter 1309 TIME DIAL: TD verwendet. Ist der Parameter 1313 HAND-EIN auf parametriert und liegt eine Handeinerkennung vor, so wird mit kom- mender Anregung unverzüglich abgeschaltet, auch bei Blockierung der Stufe über Binäreingang.
Funktionen 2.2 Überstromzeitschutz Rückfallverhalten Bei den ANSI– oder IEC–Kennlinien kann gewählt werden, ob der Rückfall einer Stufe nach Unterschreiten einer Schwelle sofort erfolgt oder mit einer Disk–Emulation. Sofort heißt, dass die Anregung bei Unterschreiten von ca. 95 % des Ansprechwertes zurückfällt, und bei erneuter Anregung die Ablaufzeit von vorn beginnt. Bei der Disk–Emulation beginnt nach Abschalten des Stromes ein Rückfallprozess (Rückzählen des Zeitzäh- lers), der dem Zurückdrehen einer Ferraris–Scheibe entspricht (daher „Disk–Emulation“).
Funktionen 2.2 Überstromzeitschutz Auf Einschaltrush in der betroffenen Phase wird erkannt, wenn gleichzeitig folgende Bedingungen erfüllt sind: • Oberschwingungsanteil ist größer als der Einstellwert 2202 2.HARMONISCHE (minimal 0,125 * I Nsek • die Ströme überschreiten einen oberen Grenzwert 2205 I INRUSH MAX nicht; •...
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Funktionen 2.2 Überstromzeitschutz Bild 2-11 Logikdiagramm der Einschaltstabilisierung SIPROTEC, 7SC80, Handbuch E50417-G1100-C486-A2, Ausgabedatum 06.2012...
Funktionen 2.2 Überstromzeitschutz 2.2.7 Anrege- und Auslöselogik Die Anregesignale der einzelnen Phasen (bzw. Erde) und der einzelnen Stufen werden so miteinander ver- knüpft, dass sowohl die Phaseninformation als auch die Stufe ausgegeben werden, die angeregt haben: Tabelle 2-3 Anregemeldungen des Überstromzeitschutzes interne Meldung Bild Ausgangsmeldung...
Funktionen 2.2 Überstromzeitschutz 2.2.8 Zweiphasiger Überstromzeitschutz (nur ungerichtet) Die Funktionalität des zweiphasigen Überstromzeitschutzes kommt in isolierten oder gelöschten Netzen zum Einsatz, wenn ein Zusammenwirken mit bestehenden zweiphasigen Schutzeinrichtungen benötigt wird. Da ein isoliertes oder gelöschtes Netz mit einem einphasigen Erdschluss auch weiterhin betrieben werden kann, dient dieser Schutz der Erkennung von Doppelerdschlüssen mit hohen Erdschlussströmen.
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Funktionen 2.2 Überstromzeitschutz Messverfahren In den Einstellblättern für die Stufen können Sie einstellen, mit welchen Vergleichswerten die jeweilige Stufe arbeiten soll. • Messung der Grundschwingung (Standardverfahren): Dieses Messverfahren verarbeitet die Abtastwerte der Ströme und filtert numerisch die Grundschwingung heraus, so dass Oberschwingungen oder transiente Stromspitzen weitgehend unberücksichtigt bleiben. •...
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Funktionen 2.2 Überstromzeitschutz Aus diesen Daten lassen sich folgende Kurzschlussströme berechnen: 3-poliger, oberspannungsseitiger Kurzschluss I" = 5250 A k3, 1, 110 3-poliger, unterspannungsseitiger Kurzschluss I" = 3928 A k3, 2, 20 auf der Oberspannungsseite fließen dabei = 714 A I" k3, 2, 110 Der Nennstrom des Transformators beträgt: = 84 A oberseitig...
Funktionen 2.2 Überstromzeitschutz Überstromstufe I> (Phasen) Für die Einstellung der Überstromstufe I> ist vor allem der maximal auftretende Betriebsstrom maßgebend. An- regung durch Überlast muss ausgeschlossen sein, da das Gerät in dieser Betriebsart mit entsprechend kurzen Kommandozeiten als Kurzschlussschutz, nicht als Überlastschutz arbeitet. Es wird daher bei Leitungen etwa 20 %, bei Transformatoren etwa 40 % oberhalb der maximal zu erwartenden (Über–)Last eingestellt.
Funktionen 2.2 Überstromzeitschutz Der Stromwert wird unter Adresse 1207 Ip eingestellt. Für die Einstellung ist vor allem der maximal auftreten- de Betriebsstrom maßgebend. Anregung durch Überlast muss ausgeschlossen sein, da das Gerät in dieser Betriebsart mit entsprechend kurzen Kommandozeiten als Kurzschlussschutz, nicht als Überlastschutz arbei- tet.
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Funktionen 2.2 Überstromzeitschutz Die Wirksamkeitsdauer der Crossblockierung 2203 T CROSSBLOCK kann zwischen 0 s (Oberschwingungssta- bilisierung ist für jede Phase individuell wirksam) bis zum Maximalwert von 180 s eingestellt werden (Ober- schwingungsstabilisierung einer Phase blockiert auch die übrigen Phasen für die eingestellte Dauer). Überschreitet der Strom den in Parameter 2205 I INRUSH MAX eingestellten Wert, findet keine Stabilisierung durch die 2.
Funktionen 2.2 Überstromzeitschutz Zusammenarbeit mit Wiedereinschaltautomatik (Erde) Wenn Wiedereinschaltung folgt, wünscht man in der Regel eine schnelle und gleichzeitige Abschaltung im Feh- lerfall mit IE>> bzw. IE>>>. Ist nach Wiedereinschaltung der Fehler nicht beseitigt, sollen nun die IE>–Stufen bzw. IEp–Stufen mit gestaffelten Auslösezeiten zum Einsatz kommen, die IE>>–bzw. IE>>>–Stufen also blo- ckiert werden.
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Funktionen 2.2 Überstromzeitschutz Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 1213A HAND-EIN I>>> unverzög. I>> unverzögert Hand-Ein-Behandlung I>> unverzögert Phase I> unverzögert unwirksam 1214A I>> WIRKSAM immer immer I>> wirksam bei AWE bereit 1215A T RV UMZ-PHASE 0.00 .. 60.00 s 0.00 s UMZ-Phase Rückfallver- zögerungszeit T RV 1216A...
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Funktionen 2.2 Überstromzeitschutz Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 1312 KENNLINIE ANSI Very inverse Very inverse AMZ Auslösekennlinien Inverse (ANSI) Short inverse Long inverse Moderately inv. Extremely inv. Definite inv. 1313A HAND-EIN IE>>> unverzög. IE>>unverzögert Hand-Ein-Behandlung IE>>unverzögert Erde IE> unverzögert unwirksam 1314A IE>>...
Funktionen 2.3 Gerichteter Überstromzeitschutz Gerichteter Überstromzeitschutz Der gerichtete Überstromzeitschutz besitzt insgesamt je drei Stufen für die Leiterströme und den Erdstrom. Alle Stufen sind unabhängig voneinander und können beliebig kombiniert werden. Hochstromstufe I>> und Überstromstufe I> arbeiten immer mit stromunabhängiger Kommandozeit (UMZ), die dritte Stufe I immer mit stromabhängiger Kommandozeit (AMZ).
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Funktionen 2.3 Gerichteter Überstromzeitschutz Auch in zweiseitig gespeisten Leitungszügen oder in ringförmig zusammengeschalteten Leitungen muss der Überstromzeitschutz durch das Richtungskriterium ergänzt werden. Bild 2-14 zeigt ein Ringnetz als Abwick- lung, wobei die beiden gezeichneten Einspeisungen im Ring zu einer Einspeisung verschmelzen. Bild 2-14 Zweiseitig gespeister Leitungszug Die Erdstromstufe kann, abhängig von Parameter 613U/AMZ Erde mit, mit gemessenen Größen I...
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Funktionen 2.3 Gerichteter Überstromzeitschutz Bild 2-15 Logikdiagramm der gerichteten Hochstromstufe I>> für Phasen Ist der Parameter 1513 HAND-EIN auf auf I>> unverzögert parametriert und liegt eine Handeinerkennung vor, so wird mit kommender Anregung unverzüglich abgeschaltet, auch bei Blockierung der Stufe über Binär- eingang.
Funktionen 2.3 Gerichteter Überstromzeitschutz 2.3.3 Gerichtete unabhängige Überstromstufen I>, I > Für jede Stufe wird ein individueller Ansprechwert I> bzw. IE> eingestellt, der als Grundschwingung oder Effektivwert gemessen werden kann. Jeder Phasenstrom und der Erdstrom wird einzeln mit dem pro Stufe gemeinsamen Einstellwert I>...
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Funktionen 2.3 Gerichteter Überstromzeitschutz Bild 2-16 Logikdiagramm der gerichteten Überstromstufe I> für Phasen Ist der Parameter 1513 HAND-EIN auf I> unverzögert parametriert und liegt eine Handeinerkennung vor, so wird mit kommender Anregung unverzüglich abgeschaltet, auch bei Blockierung der Stufe über Binärein- gang.
Funktionen 2.3 Gerichteter Überstromzeitschutz Bild 2-17 Logik der Rückfallverzögerung für I>ger 2.3.4 Gerichtete stromabhängige Überstromstufen I Die stromabhängigen Stufen sind von der Bestellvariante abhängig. Sie arbeiten entweder nach IEC– oder nach ANSI–Normen. Die Kennlinien und zugehörigen Formeln sind identisch mit denen des ungerichteten Überstromzeitschutzes und sind in den Technischen Daten dargestellt.
Funktionen 2.3 Gerichteter Überstromzeitschutz Bild 2-18 Logikdiagramm des gerichteten Überstromzeitschutzes; Beispiel: Abhängige Überstromstufe Ip, Phasen 2.3.5 Zusammenwirken mit Fuse-Failure-Monitor (FFM) Fällt eine Messspannung durch Kurzschluss, Leiterbruch im Spannungswandler-Sekundärsystem oder An- sprechen der Spannungswandlerschutzbeschaltung (Sicherung) aus, kann es zu einer Fehlauslösung kommen.
Funktionen 2.3 Gerichteter Überstromzeitschutz 2.3.6 Dynamische Ansprechwertumschaltung Es kann notwendig sein, die Ansprechschwellen des gerichteten Überstromzeitschutzes dynamisch anzuhe- ben, wenn Anlagenteile nach längerer spannungsloser Pause beim Einschalten einen erhöhten Leistungsbe- darf aufweisen. Damit kann vermieden werden, die Ansprechschwellen mit Rücksicht auf derartige Einschalt- bedingungen generell zu erhöhen.
Funktionen 2.3 Gerichteter Überstromzeitschutz Richtungsentscheid mit Nullsystem- bzw. Erdgrößen Für das Erdmessglied kann die Kurzschlussrichtung aus den Nullsystemgrößen ermittelt werden. Im Strompfad gilt der Strom I , wenn der Wandlersternpunktstrom am Gerät angeschlossen ist. Anderenfalls errechnet das Gerät den Erdstrom aus der Summe der drei Phasenströme. Im Spannungspfad wird die Verlagerungsspan- nung U als Referenzspannung herangezogen, sofern sie angeschlossen ist.
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Funktionen 2.3 Gerichteter Überstromzeitschutz Bild 2-20 Drehung der Referenzspannung, Phasenmessglied Die gedrehte Referenzspannung definiert das Vorwärts- und Rückwärtsgebiet, siehe Bild 2-21. Das Vorwärts- gebiet ergibt sich als Bereich ±86° um die gedrehte Referenzspannung U . Liegt der Vektor des Kurz- ref,dreh schlussstroms in diesem Bereich, so erkennt das Gerät auf Vorwärtsrichtung.
Funktionen 2.3 Gerichteter Überstromzeitschutz Richtungsbestimmung Erdmessglied mit Erdgrößen Bild 2-22 zeigt die Behandlung der Referenzspannung für das Erdmessglied, ebenfalls anhand eines einpoli- gen Erdfehlers in Phase L1. Im Gegensatz zu den Phasenmessglieder, die mit der kurzschlussfremden Span- nung als Referenzspannung arbeiten, ist beim Erdmessglied die Fehlerspannung selber die Referenzspan- nung.
Funktionen 2.3 Gerichteter Überstromzeitschutz Bild 2-23 Drehung der Referenzspannung, Erdmessglied mit Gegensystemgrößen Das Vorwärtsgebiet ergibt sich als Bereich ±86° um die gedrehte Referenzspannung U . Liegt der Vektor ref,dreh des Gegensystemstroms -3I in diesem Bereich, so erkennt das Gerät auf Vorwärtsrichtung. 2.3.9 Einstellhinweise Allgemeines...
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Funktionen 2.3 Gerichteter Überstromzeitschutz Messverfahren In den Einstellblättern für die Stufen können Sie einstellen, mit welchen Vergleichswerten die jeweilige Stufe arbeiten soll. • Messung der Grundschwingung (Standardverfahren): Dieses Messverfahren verarbeitet die Abtastwerte des Stromes und filtert numerisch die Grundschwingung heraus, so dass Oberschwingungen oder transiente Stromspitzen weitgehend unberücksichtigt bleiben. •...
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Funktionen 2.3 Gerichteter Überstromzeitschutz Tabelle 2-6 Einstellbeispiele ϕ Applikation typ. Einstellung Einstellung Phasenmessglied Erdmessglied 1519 DREHWINKEL 1619 DREHWINKEL 60° Bereich 30°...0° –60° → 15° 30° Bereich 60°...30° –30° → 45° 30° Bereich 60°...30° –30° → 45° Lastflussrichtung Annahme, dass es sich um Kabelleitungen handelt Richtungssinn Der Richtungssinn kann für die Phasenmessglieder unter Adresse 1516 RICHTUNG und für das Erdmessglied unter Adresse 1616 RICHTUNG jeweils auf vorwärts oder rückwärts oder ungerichtet gestellt werden.
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Funktionen 2.3 Gerichteter Überstromzeitschutz Hinweis Ist für Parameter 213 U-WDL ANSCH 3ph die Einstellung U12, U23 gewählt, erfolgt die Richtungsbestim- mung immer über die Gegensystemgrößen U2/I2. Bei diesen Spanungsanschlussarten steht die Nullspannung (UE oder 3U0) nicht zur Verfügung. Hochstromstufen I>> gerichtet (Phasen) Die Hochstromstufen I>>...
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Funktionen 2.3 Gerichteter Überstromzeitschutz Überstromstufe I > gerichtet (Erde) Für die Einstellung der Überstromstufe 1604 IE> ist vor allem der minimal auftretende Erdkurzschlussstrom maßgebend. Ist beim Einsatz des Schutzgerätes an Transformatoren mit großen Einschaltstromstößen (Rush) zu rechnen, kann im 7SC80 für die Überstromstufe IE> von einer Einschaltstabilisierung Gebrauch gemacht werden (siehe unter Randtitel „Rushstabilisierung“).
Funktionen 2.3 Gerichteter Überstromzeitschutz Überstromstufe I gerichtet bei IEC– und ANSI-Kennlinien (AMZ Erde) Wurde bei der Projektierung der Schutzfunktionen (Abschnitt 2.1.1) unter Adresse 116 gU/AMZ ERDE = UMZ/AMZ IEC gewählt, sind auch die Parameter für die abhängigen Kennlinien verfügbar. Unter Adresse 1611 KENNLINIE IEC kann die gewünschte IEC–Kennlinie (Invers, Stark invers, Extrem invers oder Langzeit invers) gewählt werden.
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Funktionen 2.3 Gerichteter Überstromzeitschutz Interner Steuerbefehl Erfolgt das Hand–Einschalt–Signal über die integrierte Steuerfunktion des Gerätes, muss über CFC (Ablaufe- bene Schaltfehlerschutz) mittels Funktionsbaustein CMD_Information eine interne Verknüpfung der Informati- onen hergestellt werden. Bild 2-24 Beispiel für die Erzeugung des Hand–EIN–Signals für Befehle über die Integrierte Steuerfunk- tion Hinweis Für eine Zusammenarbeit zwischen Wiedereinschaltautomatik (AWE) und Steuerfunktion ist eine erweiterte...
Funktionen 2.3 Gerichteter Überstromzeitschutz 2.3.10 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an. Adr.
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Funktionen 2.3 Gerichteter Überstromzeitschutz Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 1521A I> Messung Grundschwingung Grundschwingung I> Messung von Effektivwert 1522A Ip Messung Grundschwingung Grundschwingung Ip Messung von Effektivwert 1601 U/AMZ ERDE Überstromzeitschutz Erde 0.05 .. 35.00 A; ∞ 1602 IE>> 0.50 A Anregestrom IE>>...
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Funktionen 2.3 Gerichteter Überstromzeitschutz Information Info-Art Erläuterung 2675 gU/AMZ Ip AUS gU/AMZ Auslösung Stufe Ip 2676 gU/AMZ Ip Disk gU/AMZ Disk-Emulation Stufe Ip 2677 gU/AMZ IEp blk gU/AMZ Blockierung Stufe IEp 2679 gU/AMZ IE>> AUS gU/AMZ Auslösung Stufe IE>> 2681 gU/AMZ IE>...
Funktionen 2.4 Dynamische Parameterumschaltung Dynamische Parameterumschaltung Mit Hilfe der dynamischen Parameterumschaltung ist es möglich, die Ansprechschwellen und die Verzöge- rungszeiten des gerichteten und des ungerichteten Überstromzeitschutzes dynamisch umzuschalten. Anwendungsfälle • Es kann notwendig sein, Ansprechschwellen dynamisch anzuheben, wenn Anlagenteile nach längerer spannungsloser Pause beim Einschalten kurzzeitig einen erhöhten Leistungsbedarf aufweisen.
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Funktionen 2.4 Dynamische Parameterumschaltung ∞ oder aktiver Binäreingabe „>dynPar kurzblk“ entfällt der Vergleich mit den „normalen“ Grenzen, die Funktion ist inaktiv, eine eventuell laufende Schnellrückfallzeit wird zurückgesetzt. Steht eine Anregung der Überstromstufen während des Ablaufs der Zeit T dynPAR. WIRK an, so läuft der Störfall generell mit den dynamischen Parametern bis zum Anregerückfall zu Ende.
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Funktionen 2.4 Dynamische Parameterumschaltung Bild 2-26 Logikdiagramm der dynamischen Parameterumschaltung SIPROTEC, 7SC80, Handbuch E50417-G1100-C486-A2, Ausgabedatum 06.2012...
Funktionen 2.4 Dynamische Parameterumschaltung 2.4.2 Einstellhinweise Allgemein Die dynamische Parameterumschaltung kann nur wirken, wenn sie bei der Projektierung unter Adresse 117 dynPAR.UMSCH. = vorhanden eingestellt wurde. Wird die Funktion nicht benötigt, wird nicht vorhanden eingestellt. Unter Adresse 1701 dynPAR.UMSCH. kann die Funktion Ein- oder Ausgeschaltet werden. Je nach verwendeter Startbedingung für die dynamische Parameterumschaltung wird unter Adresse 1702 dynPAR.START = Stromkriterium, LS-Position oder AWE bereit eingestellt.
Funktionen 2.4 Dynamische Parameterumschaltung Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Für die Erdströme des gerichteten Überstromzeitschutzes erfolgt die Festlegung der dynamischen Ansprech- schwellen und Auslösezeiten im Adressblock 21: Adressen 2101 IE>> bzw. und 2102 T IE>> bzw. legen die dynamischen Parameter für die Hochstrom- stufe, 2103 IE>...
Funktionen 2.5 Spannungsschutz Spannungsschutz Der Spannungsschutz hat die Aufgabe, elektrische Betriebsmittel sowohl vor einem Spannungsrückgang als auch vor einer Spannungssteigerung zu schützen. Beide Betriebszustände sind unerwünscht und führen z.B. zu Stabilitätsproblemen bei Unterspannung oder zu Isolationsproblemen bei Überspannung. Für diese Aufgaben stehen Ihnen jeweils zwei Stufen für den Überspannungsschutz und für den Unterspan- nungsschutz zur Verfügung.
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Funktionen 2.5 Spannungsschutz Tabelle 2-7 Spannungsschutz, auswählbare Spannungen Funktion Anschluss dreiphasig auswählbare Spannung Schwelle einzustellen als (Parameter 213) (Parameter 614/615) Überspannung U1E, U2E, U3E ULL (größte Leiter-Leiter-Spannung) Leiter-Leiter-Spannung ULE (größte Leiter-Erde-Spannung) Leiter-Erde-Spannung U1(Mitsystemspannung) Mitsystemspannung berechnet aus Leiter-Erde- Spannung bzw. Leiter-Leiter- Spannung/√3 U2 (Gegensystemspannung) Gegensystemspannung...
Funktionen 2.5 Spannungsschutz Hinweis Hinweis: Bei Ausschalten des Parameters STROMKRITERIUM unter Adresse 5120 spricht das Gerät bei feh- lender Messspannung und eingeschaltetem Unterspannungsschutz sofort an. Eine weitere Parametrierung ist dann durch Anlegen einer Messspannung oder durch Blockieren des Spannungsschutzes erreichbar. Weiter- hin besteht die Möglichkeit, über die Gerätebedienung eine Markierung zum Blockieren des Spannungsschut- zes zu setzen.
Funktionen 2.5 Spannungsschutz Bild 2-27 Logikdiagramm des Überspannungsschutzes 2.5.3 Unterspannungsschutz Funktion Der Unterspannungsschutz ist zweistufig ausgeführt (U< und U<<), so dass in Abhängigkeit von der Stärke des Spannungszusammenbruchs eine zeitliche Staffelung der Auslösung erreicht werden kann. Spannungsgrenz- werte und Verzögerungszeiten sind für beide Stufen individuell einstellbar. Die Anregespannungen und Verzögerungszeiten sind auch phasenspezifisch einstellbar.
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Funktionen 2.5 Spannungsschutz Wiedereinschalten gesperrt. Erst nach Behebung des Fehlers, wenn also die Spannung größer als die Rück- fallschwelle wird, erfolgt der Anregerückfall, und das Einschalten wird wieder freigegeben. Bild 2-28 Typischer Störfallverlauf bei speiseseitigem Anschluss der Spannungswandler (ohne Stromkri- terium) Bild 2-29 zeigt einen Störfallverlauf bei einem abgangsseitigen Anschluss der Spannungswandler.
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Funktionen 2.5 Spannungsschutz Bild 2-29 Typischer Störfallverlauf bei abgangsseitigem Anschluss der Spannungswandler (mit Stromkri- terium) Beim Einschalten des Leistungsschalters wird das Stromkriterium kurzzeitig verzögert. Fällt in dieser Zeit (ca. 60 ms) das Spannungskriterium zurück, so erfolgt keine Schutzanregung. Damit erreicht man, dass beim Zu- schalten im fehlerfreien Fall kein Störfall eröffnet wird.
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Funktionen 2.5 Spannungsschutz Bild 2-30 Logikdiagramm des Unterspannungsschutzes SIPROTEC, 7SC80, Handbuch E50417-G1100-C486-A2, Ausgabedatum 06.2012...
Funktionen 2.5 Spannungsschutz 2.5.4 Einstellhinweise Allgemeines Der Spannungsschutz kann nur wirken und ist nur zugänglich, wenn er bei der Projektierung unter Adresse 150 SPANNUNGSSCHUTZ = vorhanden eingestellt wurde. Wird die Funktion nicht benötigt, wird nicht vorhanden eingestellt. Die Auswahl der zu bewertenden Spannung erfolgt in den Anlagendaten 1 (siehe Kapitel 2.5, Tabelle 2-7). Unter Adresse 5001 ÜBERSPANNUNG kann der Überspannungsschutz Ein- oder Ausgeschaltet oder auf Nur Meldung eingestellt werden.
Funktionen 2.5 Spannungsschutz Der Überspannungsschutz ist zweistufig ausgeführt. Damit kann bei Projektierung auf das Gegensystem der unteren Stufe (Adresse 5015, U2>) eine längere (Adresse 5004, T U>) und der oberen Stufe (Adresse 5016, U2>>) eine kurze (Adresse 5007, T U>>) Verzögerungszeit zugeordnet werden. Für die Ansprechwerte U2> bzw.
Funktionen 2.5 Spannungsschutz Unterspannungsschutz Mitsystem U1 Für den Unterspannungsschutz kann das Mitsystem (U1) bewertet werden. Insbesondere, wenn es um Stabi- litätsprobleme geht, ist dessen Erfassung von Vorteil, weil das Mitsystem für die Grenze der stabilen Energie- übertragung maßgebend ist. Hinsichtlich der Ansprechwerte können keine allgemein verbindlichen Angaben gemacht werden.
Funktionen 2.5 Spannungsschutz 2.5.5 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 5001 ÜBERSPANNUNG Überspannung Nur Meldung 5002 U> 20 .. 415 V 110 V Anregespannung U> 5003 U>...
Funktionen 2.6 Spannungsschutz für Ux Spannungsschutz für Ux Der Verteilnetzcontroller 7SC80 verfügt über einen Spannungseingang Ux, der in allen Gerätevarianten vor- handen ist. Diese Spannung kann für den 1-phasigen Spannungsschutz eingesetzt werden. 2.6.1 Funktionsbeschreibung Überspannungsschutz Der 1-phasige Überspannungsschutz ist zweistufig ausgelegt. Bei hoher Überspannung wird mit einer Kurz- zeitverzögerung abgeschaltet, bei geringeren Überspannungen mit einer längeren Verzögerung.
Funktionen 2.6 Spannungsschutz für Ux Der 1-phasige Unterspannungsschutz arbeitet ohne Stromkriterium. Beachten Sie dies bei der Parametrierung und während der Inbetriebsetzung. Bild 2-32 Logikdiagramm des 1-phasigen Unterspannungsschutzes 2.6.2 Einstellhinweise Allgemeines Der 1-phasige Spannungsschutz über Ux wird unter Adresse 370 Spg. Schutz Ux = vorhanden eingestellt. Wenn Sie die Funktion nicht benötigen, stellen Sie nicht vorhanden ein.
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Funktionen 2.6 Spannungsschutz für Ux Überspannungsschutz Der Überspannungsschutz ist zweistufig ausgeführt. Die Anregeschwellen stellen Sie unter folgenden Adressen ein: U> Anr. Ux Adresse 391 U>> Anr. Ux Adresse 392 Die Zeiten für die Auslöseverzögerung stellen Sie unter folgenden Adressen ein: T U>...
Funktionen 2.6 Spannungsschutz für Ux 2.6.3 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung Unter.Spg. Ux Unterspannungsschutz für Ux Nur Meldung U< Anr. Ux 10 .. 210 V 35 V U<...
Funktionen 2.7 Schieflastschutz Schieflastschutz Der Schieflastschutz dient zur Erkennung unsymmetrischer Belastungen elektrischer Betriebsmittel. Anwendungsfälle • Mit dieser Schutzfunktion können Sie Unterbrechungen, Kurzschlüsse oder Vertauschungen in den An- schlüssen zu den Stromwandlern erkennen. • Zudem können 1-polige und 2-polige Kurzschlüsse, bei denen die Fehlerströme kleiner als die maximalen Lastströme sind, festgestellt werden.
Funktionen 2.7 Schieflastschutz 2.7.2 Abhängige Kennlinie Die AMZ–Stufe ist von der Bestellvariante abhängig. Sie arbeitet stets mit einer abhängigen Auslösecharakte- ristik, und zwar entweder nach IEC– oder nach ANSI–Normen. Die Kennlinien und zugehörigen Formeln sind in den Technischen Daten dargestellt. Bei Projektierung der abhängigen Kennlinie sind zusätzlich auch die un- abhängigen Stufen I2>>...
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Funktionen 2.7 Schieflastschutz Bereich zwischen dem Rückfallwert (95 % des Ansprechwertes) und 90 % des Einstellwertes ruhen sowohl Vorwärts- als auch Rückwärtszählung. Die Disk–Emulation bringt Vorteile, wenn das Verhalten des Schieflastschutzes mit anderen im Netz befindli- chen Geräten auf elektromagnetischer Basis koordiniert werden muss. Logik Das folgende Bild zeigt das Logikdiagramm des Schieflastschutzes.
Funktionen 2.7 Schieflastschutz Auskommandoverzögerungszeit zurückgesetzt, sofern keine erneute Schwellwertüberschreitung erfolgt ist. Kommt es zu einer erneuten Schwellwertüberschreitung, während die Rückfallverzögerungszeit noch läuft, wird diese abgebrochen. Die Auskommandoverzögerungszeit läuft jedoch weiter. Nach ihrer Beendigung wird bei Vorliegen einer Schwellwertüberschreitung zu diesem Zeitpunkt unverzüglich ausgelöst. Liegt zu diesem Zeitpunkt keine Schwellwertüberschreitung vor, erfolgt keine Reaktion.
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Funktionen 2.7 Schieflastschutz Beispiele: Motor mit folgenden Daten: Nennstrom = 545 A N Motor Dauernd zul. Schieflast = 0,11 dauernd 2 dd prim N Motor Kurzzeitig zul. Schieflast = 0,55 für Tmax = 1 s 2 max prim N Motor Stromwandler ü...
Funktionen 2.7 Schieflastschutz Stellt man auf der Oberspannungsseite am Gerät I2> = 0,1 A ein, so lässt sich damit unterspannungsseitig ein · I2> = 3 · 110/20 · 100 · 0,1 A = 165 A beim 1-poligen Fehler und √3 · ü Fehlerstrom von I = 3 ·...
Funktionen 2.7 Schieflastschutz 2.7.4 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung...
Funktionen 2.8 Frequenzschutz Frequenzschutz Der Frequenzschutz hat die Aufgabe, Über- oder Unterfrequenzen im Netz zu erkennen. Liegt die Frequenz außerhalb des zulässigen Bereichs, werden entsprechende Schalthandlungen veranlasst. Anwendungsfälle • Unterfrequenz entsteht durch erhöhten Wirkleistungsbedarf des Netzes oder fehlerhaftes Arbeiten der Fre- quenzregelung.
Funktionen 2.8 Frequenzschutz Bild 2-36 Logikdiagramm des Frequenzschutzes 2.8.2 Einstellhinweise Allgemeines Der Frequenzschutz kann nur wirken und ist nur zugänglich, wenn er bei der Projektierung unter Adresse 154 FREQUENZSCHUTZ = vorhanden eingestellt wurde. Wird die Funktion nicht benötigt, wird nicht vorhanden eingestellt.
Funktionen 2.8 Frequenzschutz Mindestspannung Unter Adresse 5402 U MIN wird die Mindestspannung eingestellt, bei deren Unterschreiten der Frequenz- schutz blockiert wird. Bei dreiphasigem Anschluss grundsätzlich, und bei einphasigem Anschluss einer Leiter-Leiter-Spannung ist der Schwellwert als verkettete Größe einzustellen. Bei einphasigem Leiter-Erde-Anschluss ist der Schwellwert als Phasenspannung einzustellen.
Funktionen 2.8 Frequenzschutz 2.8.3 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 5401 FREQUENZSCHUTZ Frequenzschutz 5402 U MIN 10 .. 150 V 65 V Mindestspannung 5402 U MIN 20 ..
Funktionen 2.9 Überlastschutz Überlastschutz Der Überlastschutz hat die Aufgabe, eine thermische Überbeanspruchung des zu schützenden Betriebsmittels zu verhindern. Die Schutzfunktion stellt ein thermisches Abbild des zu schützenden Objektes (Überlastschutz mit Gedächtnisfunktion) dar. Es wird sowohl die Vorgeschichte einer Überlast als auch die Wärmeabgabe an die Umgebung berücksichtigt.
Funktionen 2.9 Überlastschutz Nach Erreichen einer ersten, einstellbaren Schwelle der Übertemperatur Θ WARN wird eine Warnmeldung ab- gegeben, um z.B. eine rechtzeitige Lastreduzierung zu veranlassen. Ist die zweite Übertemperaturgrenze er- reicht, kann das zu schützende Betriebsmittel vom Netz getrennt werden. Dabei gilt als Kriterium die größte berechnete Übertemperatur aus den drei Leiterströmen.
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Funktionen 2.9 Überlastschutz Bild 2-37 Logikdiagramm des Überlastschutzes SIPROTEC, 7SC80, Handbuch E50417-G1100-C486-A2, Ausgabedatum 06.2012...
Funktionen 2.9 Überlastschutz 2.9.2 Einstellhinweise Allgemeines Der Überlastschutz kann nur wirken und ist nur zugänglich, wenn er bei der Projektierung unter Adresse 142 ÜBERLAST = ohne Umg. Temp. als vorhanden eingestellt wurde. Wird die Funktion nicht benötigt, wird nicht vorhanden eingestellt. Insbesondere Transformatoren und Kabel sind durch länger andauernde Überlastungen gefährdet.
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Funktionen 2.9 Überlastschutz Zeitkonstante Der Überlastschutz bildet den Übertemperaturverlauf gemäß der thermischen Differentialgleichung nach, deren Lösung im stationären Betrieb eine e-Funktion ist. Die ZEITKONSTANTE τ (Adresse 4203) ist bestim- mend für das Erreichen der Grenzübertemperatur und damit für die Auslösezeit. Beim Schutz von Kabeln wird die Erwärmungszeitkonstante τ...
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Funktionen 2.9 Überlastschutz Warnstufen Durch Einstellung der thermischen Warnstufe Θ WARN (Adresse 4204) kann eine Warnmeldung vor Erreichen der Auslöseübertemperatur abgegeben werden und somit z.B. durch rechtzeitige Lastreduzierung eine Ab- schaltung vermieden werden. Gleichzeitig stellt diese Warnstufe die Rückfallschwelle für das Auslösekomman- do dar.
Funktionen 2.9 Überlastschutz 2.9.3 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung...
Funktionen 2.10 Überwachungsfunktionen 2.10 Überwachungsfunktionen Das Gerät verfügt über umfangreiche Überwachungsfunktionen, sowohl der Geräte-Hardware als auch der Software; auch die Messgrößen werden kontinuierlich auf Plausibilität kontrolliert, so dass auch die Strom- und Spannungswandlerkreise weitgehend in die Überwachung einbezogen sind. 2.10.1 Messwertüberwachungen 2.10.1.1 Allgemeines Das Gerät wird von den Messeingängen bis zu den Ausgaberelais überwacht.
Funktionen 2.10 Überwachungsfunktionen Abtastung Die Abtastung und die Synchronität zwischen den internen Pufferbausteinen wird laufend überwacht. Lassen sich etwaige Abweichungen nicht durch erneute Synchronisation beheben, wird das Prozessorsystem neu ge- startet. Messwerterfassung Ströme Die Überwachung der geräteinternen Messwerterfassung der Ströme kann über die Stromsummenerfassung erfolgen.
Funktionen 2.10 Überwachungsfunktionen Bild 2-39 Logikdiagramm der schnellen Stromsummenüberwachung AD-Wandlerüberwachung Die digitalisierten Abtastwerte werden hinsichtlich ihrer Plausibilität überwacht. Kommt es zu unplausiblen Er- gebnissen, wird die Meldung 181 „Störung Messw.“ abgesetzt. Der Schutz wird blockiert, damit es zu keiner Überfunktion kommt. Weiterhin wird ein Störschrieb angelegt, um den internen Fehler aufzuzeichnen. 2.10.1.3 Software-Überwachung Watchdog Zur kontinuierlichen Überwachung der Programmabläufe ist eine Zeitüberwachung in der Hardware (Hard-...
Funktionen 2.10 Überwachungsfunktionen 2.10.1.4 Überwachungen der Wandlerkreise Unterbrechungen oder Kurzschlüsse in den Sekundärkreisen der Strom- und Spannungswandler, sowie Fehler in den Anschlüssen (wichtig bei Inbetriebnahme!) werden vom Gerät weitgehend erkannt und gemeldet. Hierzu werden die Messgrößen im Hintergrund zyklisch überprüft, solange kein Störfall läuft. Stromsymmetrie Im fehlerfreien Netzbetrieb ist von einer gewissen Symmetrie der Ströme auszugehen.
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Funktionen 2.10 Überwachungsfunktionen Bild 2-41 Spannungssymmetrieüberwachung Drehfelder von Spannung und Strom Zum Erkennen eventuell vertauschter Anschlüsse in den Spannungs- und Strompfaden wird der Drehsinn der verketteten Messspannungen und der Leiterströme durch Kontrolle der Reihenfolge der (vorzeichengleichen) Nulldurchgänge der Spannungen überprüft. Richtungsmessung mit kurzschlussfremden Spannungen, Schleifenauswahl der Fehlerortung und Schieflas- terfassung setzen ein Rechts-Drehfeld der Messgrößen voraus.
Funktionen 2.10 Überwachungsfunktionen 2.10.1.5 Messspannungs-Ausfallerkennung Voraussetzungen Die Funktion Messspannungs-Ausfallerkennung, im Folgenden „Fuse Failure Monitor“ (FFM) genannt, arbeitet nur unter der Voraussetzung, dass Parameter 213 U-WDL ANSCH 3ph auf U1E, U2E, U3E oder U12, U23, UE eingestellt ist. Bei allen übrigen Spannungswandler-Anschlussarten ist der FFM nicht wirksam. Aufgaben des Fuse Failure Monitors Bei Ausfall einer Messspannung durch Kurzschluss oder Leiterbruch im Spannungswandler–Sekundärsystem kann einzelnen Messschleifen die Spannung Null vorgetäuscht werden.
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Funktionen 2.10 Überwachungsfunktionen Bild 2-42 Logikdiagramm des Fuse Failure Monitors für geerdete Netze Funktionsweise isoliertes Netz Der FFM kann auch in isolierten und in kompensierten (gelöschten) Netzen arbeiten, wo nur geringe Erdströme zu erwarten sind. Dies wird dem Gerät über Adresse 5301 FUSE-FAILURE mitgeteilt. Das Logikdiagramm zur Funktionsweise im isolierten Netz ist in Bild 2-43 dargestellt.
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Funktionen 2.10 Überwachungsfunktionen Bild 2-43 Logikdiagramm des Fuse Failure Monitors, für isolierte Netze 1- und 2-polige Fehler in Spannungswandlerkreisen Die Messspannungs-Ausfallerkennung nutzt die Tatsache aus, dass sich bei einem 1- oder 2-poligen Span- nungsausfall ein nennenswertes Gegensystem in der Spannung bildet, dieses sich aber nicht im Strom zeigt. Damit kann eine deutliche Abgrenzung von durch das Netz aufgeprägten Unsymmetrien erzielt werden.
Funktionen 2.10 Überwachungsfunktionen Tritt ein Fehler im Spannungswandler-Sekundärsystem auf, so gilt für den zweipoligen Ausfall: Bei Ausfall eines oder zweier Leiter des Primärsystems zeigt sich im Strom ebenfalls ein Gegensystem von 0,5 bzw. 1, so dass die Spannungsüberwachung folgerichtig nicht anspricht, da kein Fehler des Spannungswand- lers vorliegen kann.
Funktionen 2.10 Überwachungsfunktionen Hinweis Die Stromsummenüberwachung ist nur wirksam, wenn die drei Phasenströme und am vierten Strommessein- ) für Erdstrom der Erdstrom der zu schützenden Leitung angeschlossen sind (siehe Anlagendaten gang(I Hinweis Bei den allgemeinen Anlagendaten wurden Angaben über den Anschluss der Erdpfade sowie ihrer Anpas- sungsfaktoren gemacht.
Funktionen 2.10 Überwachungsfunktionen 2.10.1.7 Parameterübersicht In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 5301 FUSE-FAILURE Fuse-Failure-Monitor Geerdetes Netz Gel./isol. Netz 5302 FFM 3*U0 10 .. 100 V 30 V FFM - Grenze 3*U0 5303...
Funktionen 2.11 Automatische Wiedereinschaltung 2.11 Automatische Wiedereinschaltung Nach der Erfahrung sind etwa 85 % der Isolationsfehler auf Freileitungen Lichtbogenkurzschlüsse, die nach der Abschaltung durch den Schutz selbsttätig erlöschen. Die Leitung kann also wieder zugeschaltet werden. Diese Wiederzuschaltung wird von einer Wiedereinschaltautomatik nach einer spannungslosen Pause über- nommen.
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Funktionen 2.11 Automatische Wiedereinschaltung Bild 2-44 Ablaufdiagramm 2-malige Wiedereinschaltung, 1. Zyklus nicht erfolgreich, 2. Zyklus erfolgreich Das folgende Bild zeigt ein Beispiel für den zeitlichen Ablauf einer zweimaligen Wiedereinschaltung, wobei beide Zyklen erfolglos sind und keine weitere Wiedereinschaltung parametriert wurde. Die Anzahl der durch die Wiedereinschaltautomatik veranlassten Einschaltkommandos werden gezählt.
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Funktionen 2.11 Automatische Wiedereinschaltung Bild 2-45 Ablaufdiagramm 2–malige Wiedereinschaltung, erfolglos Anwurf Der Anwurf der Wiedereinschaltautomatik kann durch interne Schutzfunktionen oder von extern über Binärein- gänge erfolgen. Für jede der in Tabelle 2-9 genannten Stufen kann individuell eingestellt werden, ob die Wie- dereinschaltautomatik angeworfen werden kann (Anwurf AWE) oder nicht (kein Anwurf AWE) oder ob sie blockiert werden soll (blockiert AWE): Tabelle 2-9...
Funktionen 2.11 Automatische Wiedereinschaltung Wirkzeit Mit der Wirkzeit (Adresse 7117) wird die Zeit zwischen einer kommenden Anregung und dem kommenden Auslösekommando einer als Starter parametrierten Schutzfunktion überwacht. Gestartet wird die Wirkzeit mit dem Erkennen einer Anregung einer beliebigen Funktion, die als Quelle der AWE eingestellt ist. Schutzfunkti- onen, die auf Nur Meldung gestellt sind oder die prinzipiell keine AWE anwerfen sollen, triggern die Wirkzeit nicht.
Funktionen 2.11 Automatische Wiedereinschaltung Bei der endgültigen Abschaltung jedoch, d.h. wenn keine Wiedereinschaltung erwartet werden kann, soll der Schutz verzögert nach dem Staffelplan des Netzes auslösen, da dann die Selektivität Vorrang hat. Siehe auch entsprechende Hinweise unter Randtitel „Zusammenarbeit mit Wiedereinschaltautomatik“ bei den Einstellhin- weisen der Überstromzeitschutzfunktionen.
Funktionen 2.11 Automatische Wiedereinschaltung 2.11.2 Blockierung Statische Blockierung Statische Blockierung bedeutet, dass die Wiedereinschaltautomatik nicht zur Wiedereinschaltung bereit ist und auch nicht angeworfen werden kann, solange dieses Blockiersignal vorliegt. Es wird die Ausgangsmeldung „AWE nicht ber.“ (FNr. 2784) abgesetzt. Dieses Signal wird auch intern benutzt, um die Schutzstufen, die nur bei bereiter Wiedereinschaltautomatik wirken sollen, zu blockieren (siehe auch unter Randtitel „Wiederein- schaltung vor Selektivität“...
Funktionen 2.11 Automatische Wiedereinschaltung • wenn nicht innerhalb der parametrierten Zeit T ANWURFÜBERW. der Leistungsschalter öffnet, nachdem ein Auslösekommando erteilt wurde, und somit von einem Schalterversagen ausgegangen werden muss. (Diese Schalterversagerüberwachung ist vornehmlich für IBS–Zwecke gedacht. IBS–Schutzprüfungen werden häufig mit abgeklemmtem Leistungsschalter durchgeführt. Die Schalterversagerüberwachung ver- hindert, dass es zu unerwarteten Wiedereinschaltungen nach Wiederanschluss des Leistungsschalters kommt;...
Funktionen 2.11 Automatische Wiedereinschaltung • Wird nur der Binäreingang 4602 „>LS offen“ rangiert, wird der Schalter als offen betrachtet, wenn der Binäreingang aktiv ist. Wird der Binäreingang aktiv, wenn kein Auslösekommando einer (beliebigen) Funk- tion ansteht, so wird die AWE dynamisch blockiert, sofern die AWE bereits läuft. Sonst kommt es zu einer statischen Blockierung.
Funktionen 2.11 Automatische Wiedereinschaltung 2.11.4 Schutzstufensteuerung Die AWE kann Einfluss auf Verzögerungszeiten und Schwellwerte des gerichteten und ungerichteten Über- stromzeitschutzes nehmen (Schutzstufensteuerung). Hierzu lassen sich drei Mechanismen unterscheiden: Über die Zyklussteuerung der AWE können die Überstromzeitschutzstufen in Abhängigkeit des AWE–Zy- klusses in Schnellzeit auslösen (T = 0), unbeeinflusst von der AWE bleiben (T = T) oder blockiert werden (T = ∞).
Funktionen 2.11 Automatische Wiedereinschaltung Bild 2-46 Steuerung der Schutzstufen bei zweimaliger, erfolgreicher AWE 2.11.5 Ablaufkoordinierung (Zone Sequencing / Fuse Saving Scheme) Die Ablaufkoordinierung (Zone Sequencing / Fuse Saving Scheme) ist für Geräte in der Ausführung 7SC8***- **A**- nicht verfügbar. Die Ablaufkoordinierung hat die Aufgabe, die AWE dieses Gerätes mit der AWE eines anderen Gerätes im glei- chen Netz, zu koordinieren.
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Funktionen 2.11 Automatische Wiedereinschaltung Das folgende Bild zeigt das Beispiel einer Gruppenunterbrechung am Abgang 3. Es sei zweimalige Wiederein- schaltung angenommen. Bei Fehler F1 am Abgang 5 regen die Schutzgeräte in der Einspeisung und im Abgang 3 an. Die I>>–Stufe am Abgang 3 unterstaffelt die Sicherung des Abgangs 5 durch Auslösung in Schnellzeit und bewirkt eine erste Wiedereinschaltung.
Funktionen 2.11 Automatische Wiedereinschaltung 2.11.6 Einstellhinweise Allgemeine Einstellungen Die interne Wiedereinschaltautomatik kann nur wirken und ist nur zugänglich, wenn sie bei der Projektierung unter Adresse 171 AUTO-WE = vorhanden eingestellt wurde. Wird die Funktion nicht benötigt, wird nicht vorhanden eingestellt. Unter Adresse 7101 AUTO-WE kann die Funktion Ein- oder Ausgeschaltet werden. Wird auf dem Abzweig, für den das 7SC80 eingesetzt wird, keine automatische Wiedereinschaltung durchge- führt (z.B.
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Funktionen 2.11 Automatische Wiedereinschaltung Die Bereitschaft des Leistungsschalters wird dem Gerät über die Binäreingabe „>LS bereit“ (FNr. 2730) mitgeteilt. • Es ist möglich, die Leistungsschalterbereitschaft vor jeder Wiedereinschaltung abzufragen oder auf eine Abfrage zu verzichten (Adresse 7113, LS? VOR AWE): LS? VOR AWE = Keine Abfrage, wenn die Schalterbereitschaft nicht abgefragt werden soll oder kann, LS? VOR AWE = Vor jeder WE, wenn die Schalterbereitschaft vor jedem Einschaltkommando abgefragt werden soll.
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Funktionen 2.11 Automatische Wiedereinschaltung Anzahl der Wiedereinschaltversuche Die Anzahl der Wiedereinschaltungen kann für die Programme „Phase“ (Adresse 7136, ANZAHL WE PHASE) und Erde“ (Adresse 7135 ANZAHL WE ERDE) getrennt eingestellt werden. Die genaue Definition der Program- me ist in der Funktionsbeschreibung unter Randtitel „Wiedereinschaltprogramme“ beschrieben. Einschaltkommando: Direkt oder über Steuerung Über Parameter 7137 EIN ü.
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Funktionen 2.11 Automatische Wiedereinschaltung AWE mit externem Synchrocheck Mit dem Parameter 7139 SYNC extern kann festgelegt werden, ob die AWE mit einem externen Syn- chrocheck arbeiten soll. Eine externe Synchronisierung ist möglich, wenn der Parameter auf Ja steht und das Gerät über die Meldung 2865 „AWE Sync.-Anfo“...
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Funktionen 2.11 Automatische Wiedereinschaltung Pausenzeiten (2. bis 4. WE) Wenn mehr als ein Wiedereinschaltzyklus parametriert wurde, können Sie nun für den 2. bis 4. Zyklus indivi- duelle Wiedereinschaltparameter einstellen. Die Möglichkeiten sind die gleichen wie für den 1. Zyklus. Für den 2. Zyklus: Adresse 7129 T PAUSE2 PHASE Pausenzeit 2.
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Funktionen 2.11 Automatische Wiedereinschaltung Ablaufkoordinierung (Zone Sequencing / Fuse Saving Scheme) Nicht für Ausführungen 7SC8***-**A**- Mit der Adresse 7140 ZONE SEQUENZING kann die Ablaufkoordinierung Ein– oder Ausgeschaltet werden. Bei mehrfacher Wiedereinschaltung werden bei ausgeschalteter Ablaufkoordinierung nur die vom Gerät durch- geführten Wiedereinschaltzyklen nach Auslösekommando gezählt.
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Funktionen 2.11 Automatische Wiedereinschaltung Information Info-Art Erläuterung 2827 AWE AUS blk WE AWE: Blockierung durch AUS 2828 AWE 3ph.Anr blk AWE: Blockierung durch 3ph. Anregung 2829 AWE Abl. T Wirk AWE: Wirkzeit vor dem AUS abgelaufen 2830 AWE Max.Anz.WE AWE: Max. Anzahl Zyklen überschritten 2844 AWE 1.Zyklus AWE: 1.
Funktionen 2.12 Fehlerorter 2.12 Fehlerorter Die Messung der Fehlerentfernung bei einem Kurzschluss ist eine wichtige Ergänzung der Funktionen des Schutzes. Die Verfügbarkeit der Leitung für die Energieübertragung im Netz kann durch schnelleres Ermitteln der Fehlerstelle und damit schnellere Störungsbeseitigung erhöht werden. 2.12.1 Beschreibung Allgemeines...
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Funktionen 2.12 Fehlerorter Schleifenauswahl Anhand der Anregung durch den Überstromzeitschutz (gerichtet oder ungerichtet) werden die gültigen Mess- schleifen für die Berechnung der Fehlerimpedanz ausgewählt. Tabelle 2-10 zeigt die Zuordnung der ausgewerteten Schleifen zu den möglichen Anregebildern des Kurz- schlussschutzes. Tabelle 2-10 Zuordnung Anregung —...
Funktionen 2.12 Fehlerorter 2.12.2 Einstellhinweise Allgemeines Die Fehlerortung ist nur wirksam, wenn bei der Projektierung des Funktionsumfangs Adresse 180 auf vorhanden eingestellt wurde. Unter Adresse 181 L-ABSCHNITTE FO wählen Sie die Anzahl der Leitungsabschnitte, die für eine genaue Beschreibung der Leitung erforderlich sind. Sofern die Anzahl auf 2 Abschnitte oder 3 Abschnitte ge- stellt wird, erscheinen in den Anlagendaten 2 in DIGSI weitere Einstellblätter.
Funktionen 2.13 Schalterversagerschutz 2.13 Schalterversagerschutz Der Schalterversagerschutz dient der Überwachung des korrekten Ausschaltens des zugeordneten Leistungs- schalters. 2.13.1 Beschreibung Allgemeines Löst ein Leistungsschalter nach einem erfolgten Ausschaltbefehl nicht innerhalb einer parametrierbaren Zeit aus, veranlasst der Schalterversagerschutz die Abschaltung durch einen übergeordneten Schalter (siehe auch das Beispiel im folgenden Bild).
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Funktionen 2.13 Schalterversagerschutz gig. Bei strommessenden Schutzfunktionen (also allen Kurzschlussschutzfunktionen) wird der Stromfluss ge- genüber den Hilfskontakten als Kriterium bevorzugt, d.h. höher bewertet. Falls ein Stromfluss oberhalb der eingestellten Schwelle bzw. Schwellen (bei vorh. mit 3I0>) erkannt wird, löst der Schalterversagerschutz auch dann aus, wenn das Hilfskontaktkriterium „Schalter offen“...
Funktionen 2.13 Schalterversagerschutz Überwachung der Leistungsschalter-Hilfskontakte Die Auswertung der Leistungsschalterhilfskontakte erfolgt abhängig davon, welche Hilfskontakte zur Verfü- gung stehen und wie die Binäreingänge rangiert sind: • die Hilfskontakte für Leistungsschalter „offen“ (4602 „>LS offen“) und „geschlossen“ (4601 „>LS geschlossen“) sind rangiert, •...
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Funktionen 2.13 Schalterversagerschutz Bild 2-53 Logikdiagramm des Schalterversagerschutzes SIPROTEC, 7SC80, Handbuch E50417-G1100-C486-A2, Ausgabedatum 06.2012...
Funktionen 2.13 Schalterversagerschutz 2.13.2 Einstellhinweise Allgemeines Der Schalterversagerschutz kann nur wirken und ist nur zugänglich, wenn er bei der Projektierung unter Adresse 170 SCHALTERVERSAG. vorhanden oder vorh. mit 3I0> eingestellt wurde. Bei der Einstellung vorhanden werden für die Stromflussüberwachung die drei Phasenströme betrachtet. Bei der Einstellung vorh.
Funktionen 2.14 Flexible Schutzfunktionen 2.14 Flexible Schutzfunktionen Die flexible Schutzfunktion ist für verschiedenste Schutzprinzipien einsetzbar. Es lassen sich maximal 20 fle- xible Schutzfunktionen anlegen und entsprechend ihrer Funktion parametrieren. Jede einzelne Funktion kann sowohl als eigenständige Schutzfunktion, als zusätzliche Schutzstufe einer bereits bestehenden Schutzfunkti- on oder als universelle Logik, z.B.
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Funktionen 2.14 Flexible Schutzfunktionen Die bis zu maximal 20 projektierbaren Schutzfunktionen arbeiten unabhängig voneinander. Die nachfolgende Beschreibung erfolgt für eine Funktion, sie gilt entsprechend für alle weiteren flexiblen Funktionen. Zur Unter- stützung der Beschreibung dient das Logikdiagramm in Bild 2-55. Funktionssteuerung Die Funktion lässt sich Ein- und Ausschalten.
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Funktionen 2.14 Flexible Schutzfunktionen Funktionslogik Bild 2-55 zeigt das Logikdiagramm für eine 3–phasig arbeitende Funktion. Ist die Arbeitsweise 1-phasig oder ohne Phasenbezug, so entfallen die Phasenselektivität und damit die phasenspezifischen Meldungen. Bild 2-55 Logikdiagramm der flexiblen Schutzfunktionen SIPROTEC, 7SC80, Handbuch E50417-G1100-C486-A2, Ausgabedatum 06.2012...
Funktionen 2.14 Flexible Schutzfunktionen Je nach Parametrierung wird der eingestellte Schwellwert entweder auf Unter- oder Überschreitung überwacht. Bei Überschreitung des Schwellwertes (>-Stufe) wird die parametrierte Anregeverzögerungszeit gestartet. Mit dem Ablauf dieser Verzögerungszeit und weiterhin bestehender Schwellwertüberschreitung wird die angeregte Phase (z.B. FNr. 235.2122 „$00 Anr L1“) sowie die Funktionsanregung (FNr. 235.2121 „$00 Anr“) ge- meldet.
Funktionen 2.14 Flexible Schutzfunktionen • Mit der Einschaltstabilisierung (Inrush): Ein direktes Zusammenwirken mit der Einschaltstabilisierung ist nicht möglich. Soll eine flexible Funktion durch die Einschaltstabilisierung blockiert werden, so muss diese Blockierung über CFC ausgeführt werden. Für eine phasenselektive Arbeitsweise stellt die flexible Funktion drei Binäreingänge zur phasenselektiven Auskommando-Blockierung zur Verfügung (FNr.
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Funktionen 2.14 Flexible Schutzfunktionen Tabelle 2-12 Parameter “Arbeitsweise” und “Messgröße” Parameter ARBEITSWEISE Parameter MESSGRÖßE Einstellung Einstellauswahl 1-phasig, Strom 3-phasig Spannung P vorwärts P rückwärts Q vorwärts Q rückwärts Leistungsfaktor Ohne Bezug Frequenz Df/dt steigend Df/dt fallend Binäreingang Haben Sie als Anschlussart der Spannungswandler unter Adresse 213 U-WDL ANSCH 3ph die Einstellung U12, U23 gewählt, so stehen die Leistungsgrößen nicht zur Verfügung.
Funktionen 2.14 Flexible Schutzfunktionen Tabelle 2-13 Parameter im Einstelldialog “Messverfahren”, Arbeitsweise 3-phasig Arbeitsweise Messgröße Hinweise 3-phasig Strom, Parameter Spannung MESSVERFAHREN Einstellauswahl Grundschwingung Es wird nur die Grundschwingung bewertet, Oberschwingun- gen werden unterdrückt. Dies ist das Standardmessverfah- ren der Schutzfunktionen. Achtung: Der Spannungsschwellwert wird unabhängig vom Parameter SPANNUNGSSYSTEM immer als Leiter-Leiter- Spannung parametriert.
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Funktionen 2.14 Flexible Schutzfunktionen Hinweis Hinsichtlich der phasenselektiven Anregemeldungen ergibt sich beim dreiphasigen Spannungsschutz mit ver- ketteten Größen (gemessen oder berechnet) ein spezielles Verhalten, da die phasenselektive Anregemeldung “Flx01 Anr Lx” dem entsprechenden Messwertkanal “Lx” zugeordnet ist. Einpolige Fehler: Bricht beispielsweise die Spannung U in dem Maß...
Funktionen 2.14 Flexible Schutzfunktionen Tabelle 2-14 Parameter im Einstelldialog “Messverfahren”, Arbeitsweise 1-phasig Arbeitsweise Messgröße Hinweise 1-phasig Strom, Parameter Spannung MESSVERFAHREN Einstellauswahl Grundschwingung Es wird nur die Grundschwingung bewertet, Oberschwingun- gen werden unterdrückt. Dies ist das Standardmessverfah- ren der Schutzfunktionen. True RMS Es wird der „wahre“...
Funktionen 2.14 Flexible Schutzfunktionen Einstellungen Die Anregeschwellen, Verzögerungszeiten und Rückfallverhältnisse der flexiblen Schutzfunktion werden im DIGSI-Einstelldialog „Einstellungen“ eingestellt. Über Parameter ANREGESCHWELLE wird die Anregeschwelle der Funktion parametriert. Die AUS-Kommando- verzögerungszeit wird über Parameter AUS VERZÖGERUNG eingestellt. Beide Einstellwerte müssen entspre- chend der geforderten Applikation gewählt werden.
Funktionen 2.14 Flexible Schutzfunktionen 2.14.3 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an. Adr.
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Funktionen 2.14 Flexible Schutzfunktionen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung ANREGESCHWELLE 0.05 .. 40.00 A 2.00 A Anregeschwelle 0.25 .. 200.00 A 10.00 A ANREGESCHWELLE 0.001 .. 1.500 A 0.100 A Anregeschwelle 0.005 .. 7.500 A 0.500 A ANREGESCHWELLE 2.0 .. 260.0 V 110.0 V Anregeschwelle ANREGESCHWELLE...
Funktionen 2.15 Drehfeldumschaltung 2.15 Drehfeldumschaltung In den Geräten 7SC80 ist eine Drehfeldumschaltung über Binäreingabe und Parameter realisiert. Anwendungsfälle • Mit Hilfe der Drehfeldumschaltung ist es möglich, dass alle Schutz- und Überwachungsfunktionen auch bei Linksdrehfeld korrekt arbeiten, ohne dass hierzu eine Vertauschung zweier Leiter vorgenommen werden müsste.
Funktionen 2.15 Drehfeldumschaltung 2.15.2 Einstellhinweise Einstellung des Funktionsparameters Die Drehrichtung im Normalbetrieb ist über den Parameter 209 eingegeben worden (siehe Abschnitt 2.1.3). Werden anlagenseitig vorübergehend Drehfeldänderungen vorgenommen, so werden diese dem Schutzgerät über die Binäreingabe „>Drehfeldumsch.“ (5145) mitgeteilt. SIPROTEC, 7SC80, Handbuch E50417-G1100-C486-A2, Ausgabedatum 06.2012...
Funktionen 2.16 Funktionssteuerung 2.16 Funktionssteuerung Die Funktionssteuerung koordiniert den Ablauf der Schutz- und Zusatzfunktionen, verarbeitet deren Entschei- dungen und die Informationen, die von der Anlage kommen. Insbesondere gehören dazu: – Anregelogik, – Auslöselogik. 2.16.1 Anregelogik des Gesamtgerätes Generalanregung Die Anregesignale aller Schutzfunktionen im Gerät werden mit ODER verknüpft und führen zur Generalanre- gung des Gerätes.
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Funktionen 2.16 Funktionssteuerung worden ist. Das Rücksetzen erfolgt entweder durch Betätigen der Taste LED–Reset oder durch Aktivieren eines entsprechend rangierten Binäreingangs („>LED-Quittung“). Voraussetzung ist natürlich, dass die Einschaltspule — wie üblich — am Leistungsschalter bei anstehendem Auslösekommando gesperrt ist und dass der Spulenstrom vom Hilfskontakt des Leistungsschalters unterbrochen wird.
Funktionen 2.17 Zusatzfunktionen 2.17 Zusatzfunktionen Im Kapitel Zusatzfunktionen finden Sie allgemeine Funktionen des Gerätes beschrieben. 2.17.1 Meldeverarbeitung Nach einer Störung im Netz sind für eine genaue Analyse des Störungsverlaufs Informationen über die Reak- tion des Schutzgerätes und über die Messgrößen von Bedeutung. Zu diesem Zweck verfügt das Gerät über eine Meldeverarbeitung.
Funktionen 2.17 Zusatzfunktionen 2.17.1.2 Informationen über Anzeigenfeld oder Personalcomputer Ereignisse und Zustände können im Anzeigefeld des Web-Monitors abgelesen werden. Über die USB-Schnitt- stelle des Geräts oder über Port F des Gerätes kann ein Personalcomputer angeschlossen werden, an den dann die Informationen gesendet werden. Das Gerät verfügt über mehrere Ereignispuffer, so für Betriebsmeldungen, Schaltstatistik usw., die mittels Puf- ferbatterie gegen Hilfsspannungsausfall gesichert sind.
Funktionen 2.17 Zusatzfunktionen Generalabfrage Die mittels DIGSI auslesbare Generalabfrage bietet die Möglichkeit, den aktuellen Zustand des SIPROTEC 4 Gerätes zu erfragen. Alle generalabfragepflichtigen Meldungen werden mit ihrem aktuellen Wert angezeigt. Spontane Meldungen Die mittels DIGSI auslesbaren spontanen Meldungen stellen das Mitprotokollieren einlaufender aktueller Mel- dungen dar.
Funktionen 2.17 Zusatzfunktionen 2.17.2.2 Einstellhinweise Zähler auslesen/setzen/rücksetzen Das Auslesen der Zähler kann über den Web-Monitor erfolgen oder über DIGSI. Die Vorgehensweise über DIGSI ist in der SIPROTEC 4 Systembeschreibung erläutert. Das Setzen bzw. Rücksetzen der o.g. Statistik- zähler erfolgt im Menüpunkt MELDUNGEN —> STATISTIK durch Überschreiben der angezeigten Zählwerte. 2.17.2.3 Informationsübersicht Information Info-Art...
Funktionen 2.17 Zusatzfunktionen 2.17.3.1 Anzeige von Messwerten Messwerte sekun- primär där sek. = 3 ·I e sek. (berechnet) = Messwert e sek. vom I -Eingang L-E sek. L1–L2 L2–L3 Ph-Ph sek. Ph-Ph sek.L3–L1 P, Q, S (P und Q keine sekundären Messwerte phasengetrennt) cos ϕ...
Funktionen 2.17 Zusatzfunktionen Die Leistungs- und Arbeitswerte sind bei Lieferung so definiert, dass Leistung in Richtung der Leitung als positiv gilt. Wirkkomponenten in Leitungsrichtung und induktive Blindkomponenten in Leitungsrichtung sind ebenfalls positiv. Entsprechendes gilt für den Leistungsfaktor cosϕ . Gelegentlich ist es wünschenswert, die Leistungsaufnahme aus der Leitung (z.B.
Funktionen 2.17 Zusatzfunktionen 2.17.4 Mittelwerte Es werden die Langzeit-Mittelwerte vom 7SC80 berechnet und ausgegeben. 2.17.4.1 Beschreibung Langzeit-Mittelwerte Es werden die Langzeit-Mittelwerte der drei Phasenströme I , der Mitkomponente I der drei Ströme und von Wirkleistung P, Blindleistung Q und Scheinleistung S in einem gewählten Zeitraum (in Primärwerten) gebildet. Für die Langzeit-Mittelwerte können die Länge des zeitlichen Mittelwertfensters und die Häufigkeit der Aktua- lisierung eingestellt werden.
Funktionen 2.17 Zusatzfunktionen 2.17.5.2 Einstellhinweise Min/Max–Werte Die Rückstellung der Min/Max-Werte kann automatisch zu einem vorgewählten Zeitpunkt erfolgen. Dieses ter- mingestützte Rücksetzen kann unter Adresse 8311 MinMaxRESET mit Ja eingeschaltet werden. Unter Adresse 8312 MinMaxRESETZEIT wird der Zeitpunkt (und zwar die Minute des Tages, an dem die Rückstel- lung erfolgt), in Adresse 8313 MinMaxRESETZYKL der Zyklus des Rücksetzens (in Tagen) und in Adresse 8314 MinMaxRES.START der Beginn des zyklischen Prozesses vom Zeitpunkt des Parametriervorganges (in Tagen) eingegeben.
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Funktionen 2.17 Zusatzfunktionen Information Info-Art Erläuterung I1dmin = Min. des Mittelwertes von I1= I1dmax = Max. des Mittelwertes von I1= Pdmin= Min. des Mittelwertes von P= Pdmax= Max. des Mittelwertes von P= Qdmin= Min. des Mittelwertes von Q= Qdmax= Max. des Mittelwertes von Q= Sdmin= Min.
Funktionen 2.17 Zusatzfunktionen 2.17.6 Grenzwerte für Messwerte SIPROTEC Geräte erlauben, für einige Mess- und Zählgrößen Grenzwerte zu setzen. Wenn einer dieser Grenzwerte im Betrieb erreicht oder über- bzw. unterschritten wird, erzeugt das Gerät einen Alarm, der als Be- triebsmeldung angezeigt wird. Dieser kann auf LED und/oder Binärausgaben rangiert, über die Schnittstellen übertragen und in DIGSI CFC verknüpft werden.
Funktionen 2.17 Zusatzfunktionen 2.17.7.3 Informationsübersicht Information Info-Art Erläuterung BtrStd> oberer Grenzwert für LS-BtrStdZähler Gw. BtrStdPrim> Grenzwert LS-Betriebsstunden überschr. 2.17.8 Energiezähler Zählwerte für Wirk- und Blindarbeit werden vom Gerät ermittelt. Sie können über den WEB-Monitor angezeigt, über die USB-Schnittstelle mit DIGSI ausgelesen oder über Port F zu einer Zentrale übertragen werden 2.17.8.1 Beschreibung Zählwerte für Wirk- und Blindarbeit Es werden die Zählwerte für Wirkarbeit (W...
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Funktionen 2.17 Zusatzfunktionen Anschluss an eine Leitstelle testen Über die DIGSI-Gerätebedienung können Sie testen, ob die Meldungen korrekt übertragen werden. Dazu werden in einer Dialogbox die Texte aller Meldungen angezeigt, die in der DIGSI-Matrix auf die System- schnittstelle (Port F) rangiert wurden. In einer weiteren Spalte der Dialogbox können Sie für die zu testenden Meldungen einen Wert festlegen (z.B.
Funktionen 2.18 Befehlsbearbeitung 2.18 Befehlsbearbeitung Im SIPROTEC 4 Gerät 7SC80 ist eine Befehlsbearbeitung integriert, mit deren Hilfe Schalthandlungen in der Anlage veranlasst werden können. Die Steuerung kann dabei von vier Befehlsquellen ausgehen: • Bedienung über den Web-Monitor • Bedienung über DIGSI •...
Funktionen 2.18 Befehlsbearbeitung Bedienung über Schnittstelle Die Steuerung von Schaltgeräten kann über eine Verbindung zur Stationsleittechnik erfolgen. Dazu ist es not- wendig, dass die erforderliche Peripherie sowohl im Gerät als auch in der Anlage physisch vorhanden ist. Ferner sind im Gerät bestimmte Einstellungen für die Schnittstelle vorzunehmen (siehe SIPROTEC 4–System- beschreibung).
Funktionen 2.18 Befehlsbearbeitung • Quittier- und Rücksetzbefehle zum Setzen/Rücksetzen interner Speicher oder Datenstände. • Informationsstatusbefehle zum Setzen/Löschen der Zusatzinformation „Informationsstatus” zum Informati- onswert eines Prozessobjektes wie – Erfassungssperre – Ausgabesperre 2.18.3 Ablauf im Befehlspfad Sicherheitsmechanismen im Befehlspfad sorgen dafür, dass ein Schaltbefehl nur erfolgen kann, wenn die Prüfung zuvor festgelegter Kriterien positiv abgeschlossen wurde.
Funktionen 2.18 Befehlsbearbeitung Überwachung der Befehlsdurchführung Folgendes wird überwacht: • Störung eines Befehlsvorganges durch einen Abbruchbefehl • Laufzeitüberwachung (Rückmeldeüberwachungszeit). 2.18.4 Schaltfehlerschutz Ein Schaltfehlerschutz kann mittels der anwenderdefinierbaren Logik (CFC) realisiert werden. 2.18.4.1 Beschreibung Die Schaltfehler–Prüfungen teilen sich normalerweise innerhalb einer SICAM/SIPROTEC 4 Anlage auf in •...
Funktionen 2.18 Befehlsbearbeitung Befehlsart Befehl Verursachung Meldung Prozessausgabebefehl Schalten BF +/– Nachführbefehl Nachführung NF+/– Informationsstatusbefehl, Erfassungssperre Erfassungssperre ST+/– *) Informationsstatusbefehl, Ausgabesperre Ausgabesperre ST+/– *) Abbruchbefehl Abbruch AB+/– In der Meldung bedeutet das Pluszeichen eine Befehlsbestätigung. Das Ergebnis der Befehlsgabe ist positiv, also wie erwartet.
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Funktionen 2.18 Befehlsbearbeitung • Schalthoheit DIGSI: Ein Schaltbefehl eines vor Ort oder fern angeschlossenen DIGSI (Befehl mit Verursa- cherquelle DIGSI) wird nur zugelassen, wenn am Gerät (durch Parametrierung) eine Fernsteuerung zuge- lassen ist. Meldet sich ein DIGSI-PC am Gerät an, so hinterlegt er hier seine Virtual Device Number (VD). Nur Befehle mit dieser VD (bei Schalthoheit = FERN) werden vom Gerät akzeptiert.
Funktionen 2.18 Befehlsbearbeitung Bild 2-60 DIGSI-Dialogbox Objekteigenschaften zur Parametrierung der Verriegelungsbedingungen Mit dem Web-Monitor sind die projektierten Verriegelungsgründe auslesbar. Sie sind durch Buchstaben ge- kennzeichnet, deren Bedeutungen in der folgenden Tabelle erläutert sind. Tabelle 2-16 Befehlsarten und zugehörige Meldungen Entriegelungs–Kennungen Kennung (Kurzform) Displayanzeige Schalthoheit...
Funktionen 2.18 Befehlsbearbeitung Schalthoheit Zur Auswahl der Schaltberechtigung existiert die Verriegelungsbedingung „Schalthoheit“, über die die schalt- berechtigte Befehlsquelle selektiert werden kann. Es sind folgende Schalthoheitsbereiche in folgender Priori- tätsreihenfolge definiert: • ORT (Local) • DIGSI • FERN (Remote) Das Objekt „Schalthoheit” dient der Verriegelung oder Freigabe der Vorort-Bedienung gegenüber Fern- und DIGSI-Befehlen.
Funktionen 2.18 Befehlsbearbeitung Schaltmodus Der Schaltmodus dient zum Aktivieren oder Deaktivieren der projektierten Verriegelungsbedingungen zum Zeitpunkt der Schalthandlung. Folgende Schaltmodi (nah) sind definiert: • Für Befehle von Vorort (VQ = ORT) – verriegelt (normal), oder – unverriegelt (entriegelt) schalten. Beim 7SC80 kann im Web-Monitor nach Passworteingabe oder mittels CFC auch über Binäreingabe und Funk- tionstaste der Schaltmodus zwischen „Verriegelt“...
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Funktionen 2.18 Befehlsbearbeitung Schaltrichtungskontrolle (Soll = Ist) Bei Schaltbefehlen erfolgt eine Prüfung, ob sich das betreffende Schaltgerät bezüglich der Rückmeldung bereits in dem Sollzustand befindet (SOLL/IST–Vergleich), d.h. wenn ein Leistungsschalter sich im EIN– Zustand befindet und es wird versucht, einen EIN–Befehl abzusetzen, so wird dieser mit dem Bedienantwort „Sollzustand gleich Istzustand”...
Funktionen 2.18 Befehlsbearbeitung 2.18.5 Befehlsprotokollierung Während der Befehlsbearbeitung werden, unabhängig von der weiteren Meldungsrangierung und -bearbei- tung, Befehls- und Prozessrückmeldungen an die Meldungsverarbeitung gesendet. In diesen Meldungen ist eine sogenannte Meldungsursache eingetragen. Bei entsprechender Rangierung (Projektierung) werden diese Meldungen zur Protokollierung in das Betriebsmeldungsprotokoll eingetragen. Voraussetzungen Eine Auflistung der möglichen Bedienantworten und deren Bedeutung, sowie die für das Ein- und Ausschalten von Schaltgeräten oder die Höher-/Tiefersteuerung von Transformatorstufen benötigten Befehlstypen sind in...
Funktionen 2.19 Gerätebedienung 2.19 Gerätebedienung Der Web-Monitor ermöglicht die Anzeige von Parametern, Meldungen und Messwerten des 7SC80 während des Betriebes oder während der Inbetriebsetzung. Der Web-Monitor wird über einen Web-Browser, wie z.B. dem Internet Explorer aufgerufen. In diesem Handbuch werden neben allgemeinen Hinweisen zur Installation nur die für den 7SC80 spezifischen Funktionen des Web-Monitors beschrieben.
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• Anzeigefeld Informationen zur Anzeige von Geräteinformationen, Verbindungsstatus und Zugriffsrechten Über die Menüleiste können Sie alle Meldelisten und Messwerte anwählen, die im Navigationsbaum sichtbar sind. Der Menüpunkt Extras wird zu Diagnosezwecken verwendet und kann nur durch Siemens-Fachpersonal frei- geschaltet werden. SIPROTEC, 7SC80, Handbuch...
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Funktionen 2.19 Gerätebedienung Bedien- und Anzeigefeld Das Bedien- und Anzeigefeld ist in verschiedene Funktions- und Anzeigebereiche gegliedert. • 32 LEDs zur Anzeige von Betriebszuständen oder Meldungen • Taste O und Taste C zum Ein- und Ausschalten eines zugeordneten Betriebsmittels LOSE •...
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Funktionen 2.19 Gerätebedienung Bild 2-63 Web-Monitor – Alarmliste In der Liste Fault Records werden alle anstehenden Störschriebe angezeigt. Über die Taste V öffnen Sie den Störschrieb mit dem Auswerteprogramm SIGRA. SIGRA muss auf Ihrem System installiert sein. Das Programm ist kein Bestandteil des Web-Monitors. SIPROTEC, 7SC80, Handbuch E50417-G1100-C486-A2, Ausgabedatum 06.2012...
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Funktionen 2.19 Gerätebedienung Bild 2-64 Web-Monitor – Störschriebe Darstellung der Messwerte Die Mess- und Zählwerte des 7SC80 werden im Web-Monitor in verschiedenen Listen dargestellt • Primary Values Messwerte der Primärseite • Secondary Values Messwerte der Sekundärseite • Percent Values Prozentuale Darstellung der Werte, bezogen auf die Nennwerte •...
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Funktionen 2.19 Gerätebedienung Über die Taste S wird eine Liste mit den zuletzt angezeigten Werte gespeichert. Für jede Seite können bis zu 1000 Einträge gespeichert werden. Über die Tasten N und P blättern Sie seitenweise vor oder zurück. REVIOUS Bild 2-65 Web-Monitor –...
Funktionen 2.19 Gerätebedienung Protokollierung Nachfolgend finden Sie Beispiele für die Darstellung einer als Textdatei gespeicherten Meldeliste und einer Messwertliste. Bild 2-69 Ereignisliste, Protokollbeispiel SIPROTEC, 7SC80, Handbuch E50417-G1100-C486-A2, Ausgabedatum 06.2012...
Montage und Inbetriebsetzung Dieses Kapitel wendet sich an den erfahrenen Inbetriebsetzer. Er soll mit der Inbetriebsetzung von Schutz- und Steuereinrichtungen, mit dem Betrieb des Netzes und mit den Sicherheitsregeln und -vorschriften vertraut sein. Eventuell sind gewisse Anpassungen der Hardware an die Anlagendaten notwendig. Für die Primärprüfungen muss das zu schützende Objekt (Leitung, Transformator, usw.) eingeschaltet werden.
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Montage und Anschluss Allgemeines WARNUNG Warnung vor falschem Transport, Lagerung, Aufstellung oder Montage. Nichtbeachtung kann Tod, Körperverletzung oder erheblichen Sachschaden zur Folge haben. Der einwandfreie und sichere Betrieb des Gerätes setzt sachgemäßen Transport, fachgerechte Lagerung, Auf- stellung und Montage unter Beachtung der Warnungen und Hinweise des Gerätehandbuches voraus.
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Einstellgruppenumschaltung Soll die Einstellgruppenumschaltung über Binäreingaben vorgenommen werden, so ist folgendes zu beachten: • Für die Steuerung von 4 möglichen Einstellgruppen müssen 2 Binäreingaben zur Verfügung gestellt werden. Diese sind bezeichnet mit „>Param. Wahl1“ und „>Param. Wahl2“ und müssen auf 2 physische Binä- reingänge rangiert und dadurch steuerbar sein.
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss 3.1.2 Anpassung der Hardware 3.1.2.1 Demontage Austausch der Pufferbatterie Die Batterie liegt in einem von außen zugänglichem Batteriefach. Das Batteriefach befindet sich auf der Gerä- teseite. Wenn Sie die Batterie austauschen, dann müssen Sie das Gerät nicht öffnen. Die Batterie sichert bei einem Ausfall der Hilfsspannung den Weitergang der internen Uhr und die Speicherung aller Prozessdaten für mindestens ein halbes Jahr.
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Im Inneren des Gerätes befinden sich außer den Kommunikationsmodulen und der Sicherung keine weiteren vom Anwender einstellbaren oder bedienbaren Komponenten. Servicetätigkeiten, die über den Einbau oder den Wechsel von Kommunikationsmodulen hinausgehen, dürfen nur von Siemens durchgeführt werden. Zur Vorbereitung des Arbeitsplatzes benötigen Sie eine für elektrostatisch gefährdete Bauelemente (EGB) ge- eignete Unterlage.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Hinweis Ziehen Sie vor der Demontage die Batterieschublade aus dem Gerät. Bei Entnahme des Batteriefachs werden die Gerätepuffer und Störschriebe gelöscht. Sichern Sie Gerätepuffer und Störschriebe nötigenfalls vorher. Um Kommunikationsmodule einzubauen oder zu tauschen oder die Sicherung zu wechseln, gehen Sie folgen- dermaßen vor: Lösen Sie alle Schrauben, mit denen der Deckel am Gerät fixiert ist.
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Vergewissern Sie sich, dass der Defekt der Sicherung keine offensichtlichen Schäden am Gerät hinterlassen hat. Sollte die Sicherung nach der Wiederinbetriebnahme des Gerätes erneut auslösen, sehen Sie von weite- ren Reparaturversuchen ab und senden Sie das Gerät an Siemens zur Reparatur. Jetzt kann das Gerät wieder zusammengebaut werden (siehe Kapitel Zusammenbau).
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss 3.1.2.2 Anschlüsse der Stromklemmen Anschlagelemente und Leitungsquerschnitte Bild 3-5 8-polige Stromklemme Zum Anschluss können Ring- und Gabelkabelschuhe verwendet werden. Zur Einhaltung der Isolationsstre- cken müssen isolierte Kabelschuhe verwendet werden. Andernfalls ist die Crimp-Zone mit entsprechenden Mitteln (z.B.
Die gegenüber Schrankaufbau um 180° gedreht montierbare Klemme erlaubt eine leichtere Zugänglichkeit der Klemmschrauben. Bestelldaten finden Sie im Anhang A1. Als Einzelleitungen können Sie sowohl Massivleiter als auch Litzenleiter mit und ohne Aderendhülse verwen- den. Siemens empfiehlt, bei Anschluss von zwei Einzelleitungen Twinadernendhülsen zu verwenden. Leitungsquerschnitte: AWG 26-12 (0,2 mm bis 2,5 mm zulässige Spannungen:...
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss 3.1.2.4 Schnittstellenmodule Allgemeines Das Gerät 7SC80 wird mit vorkonfigurierten Schnittstellen gemäß MLFB ausgeliefert. Sie müssen selbst keine Anpassungen bezüglich der Hardware (z. B. Stecken von Steckbrücken) vornehmen, mit Ausnahme des nach- träglichen Einbaus bzw. Austausches von Kommunikationsmodulen. Austausch des Kommunikationsmoduls oder des GPS-Moduls Zuerst lösen Sie alle Schrauben, mit denen der Boden mit dem Gerät verbunden ist.
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss 3.1.3 Montage 3.1.3.1 Allgemeines Für den Einbau eines des 7SC80 -Gerätes in ein Gestell oder einen Schrank werden die 2 im Lieferumfang enthaltenen Winkelschienen benötigt. Bild 3-8 Geräteansicht SIPROTEC, 7SC80, Handbuch E50417-G1100-C486-A2, Ausgabedatum 06.2012...
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Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Gehäusemontage • Befestigen Sie das Gerät mit 4 Schrauben an den Winkelschienen. • Verschrauben Sie die beiden Winkelschienen im Gestell oder Schrank mit jeweils 4 Schrauben zunächst lose. • Ziehen Sie die 8 Schrauben der Winkelschienen im Gestell oder Schrank fest an. •...
Montage und Inbetriebsetzung 3.2 Kontrolle der Anschlüsse Kontrolle der Anschlüsse 3.2.1 Kontrolle der Datenverbindungen der Schnittstellen Pin-Belegung Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Pin-Belegung der verschiedenen Schnittstellen. Die Lage der An- schlüsse geht aus den folgenden Abbildungen hervor. Bild 3-9 9–polige DSUB-Buchse (HMI-Schnittstelle) Bild 3-10 USB-Schnittstelle Bild 3-11...
Montage und Inbetriebsetzung 3.2 Kontrolle der Anschlüsse Bild 3-12 Ethernet EN100-O SM 24 km Bild 3-13 SMB-Buchse (Sub-Miniature-B) für den Anschluss einer GPS Antenne HMI-Schnittstelle Das Bedienfeld wird in einer späteren Version über die 9-polige DSUB-Buchse angeschlossen. Tabelle 3-2 Belegung der Buchse Pin-Nr.
Montage und Inbetriebsetzung 3.2 Kontrolle der Anschlüsse Ethernet-Anschlüsse an RJ45 Wenn die Schnittstelle zur Kommunikation mit dem Gerät verwendet wird, so ist die Datenverbindung zu kon- trollieren. Tabelle 3-4 Belegung der Buchse Pin-Nr. Ethernet-Schnittstelle — — — — GPS-Schnittstelle Über die SMB-Buchse können Sie eine aktive GPS-Antenne (5 V max. 50 mA wie z.B. Trimble® Bullet™ III GPS Antenne) anschließen.
Montage und Inbetriebsetzung 3.2 Kontrolle der Anschlüsse Tabelle 3-5 Uhrzeit-Status Statustext Status – – – – – – – – synchronisiert – – – – – – SZ – – – – ST – – – – – – ST SZ nicht synchronisiert –...
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Montage und Inbetriebsetzung 3.2 Kontrolle der Anschlüsse – Polarität der Spannungswandleranschlüsse einheitlich und richtig? – Phasenzuordnung der Spannungswandler richtig? – Polarität für Stromeingang I , richtig (soweit benutzt)? – Polarität für Spannungseingang U richtig und soweit benutzt, z.B. für offene Dreieckswicklung oder Sam- melschienenspannung)? •...
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Inbetriebsetzung WARNUNG Warnung vor gefährlichen Spannungen beim Betrieb elektrischer Geräte Nichtbeachtung der folgenden Maßnahmen kann Tod, Körperverletzung oder erheblichen Sachschaden zur Folge haben: Nur qualifiziertes Personal soll an diesem Gerät arbeiten. Dieses muss gründlich mit den einschlägigen Sicher- heitsvorschriften und Vorsichtsmaßnahmen sowie den Warnhinweisen dieses Handbuches vertraut sein.
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung 3.3.1 Testbetrieb/Übertragungssperre Ein- und Ausschalten Wenn das Gerät an eine zentrale Leit- oder Speichereinrichtung angeschlossen ist, können Sie bei einigen der angebotenen Protokolle die Informationen, die zur Leitstelle übertragen werden, beeinflussen (siehe Tabelle „Protokollabhängige Funktionen“ im Anhang A.6). Ist der Testbetrieb eingeschaltet, werden von einem SIPROTEC 4-Gerät zur Zentralstelle abgesetzte Meldun- gen mit einem zusätzlichen Testbit gekennzeichnet, so dass zu erkennen ist, dass es sich nicht um Meldungen wirklicher Störungen handelt.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Aufbau der Dialogbox In der Spalte Meldung werden die Displaytexte aller Meldungen angezeigt, die in der Matrix auf die System- schnittstelle rangiert wurden. In der Spalte Status SOLL legen Sie für die Meldungen, die getestet werden sollen, einen Wert fest.
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Beenden des Vorgangs Um den Test der Systemschnittstelle zu beenden, klicken Sie auf Schließen. Die Dialogbox wird geschlossen, das Gerät ist während des daraufhin erfolgenden Erstanlaufes kurzzeitig nicht betriebsbereit. Test in Befehlsrichtung Informationen in Befehlsrichtung müssen von der Zentrale abgegeben werden. Die richtige Reaktion im Gerät ist zu kontrollieren.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Bild 3-15 DIGSI 4: Protokollauswahl (Beispiel) Weitere Informationen Weitere Informationen zur Verwendung und Parametrierung der DNP-IP-Kommunikation finden Sie im Hand- buch „Communication Module DNP3 IP“ mit der Bestellnummer C53000-L2040-C354. SIPROTEC, 7SC80, Handbuch E50417-G1100-C486-A2, Ausgabedatum 06.2012...
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung 3.3.4 Schaltzustände der binären Ein-/Ausgänge prüfen Vorbemerkungen Mit DIGSI können Sie gezielt Binäreingänge, Ausgangsrelais und Leuchtdioden des SIPROTEC 4 Gerätes einzeln ansteuern. So kontrollieren Sie z.B. in der Inbetriebnahmephase die korrekten Verbindungen zur Anlage. Sie sollten von dieser Testmöglichkeit jedoch keinesfalls während des „scharfen“ Betriebs Gebrauch machen.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Bild 3-16 Testen der Ein- und Ausgaben – Beispiel Betriebszustand ändern Um den Betriebszustand einer Hardwarekomponente zu ändern, klicken Sie auf die zugehörige Schaltfläche in der Spalte Soll. Vor Ausführung des ersten Betriebszustandswechsels wird das Passwort Nr. 6 abgefragt (sofern bei der Pro- jektierung aktiviert).
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Test der Binäreingänge Um die Verdrahtung zwischen der Anlage und den Binäreingängen des 7SC80 zu überprüfen, müssen Sie in der Anlage die Ursache für die Einkopplung auslösen und die Wirkung am Gerät selbst auslesen. Hierzu öffnen Sie wieder die Dialogbox Geräte Ein- und Ausgaben testen, um sich die physische Stellung der Binäreingabe anzusehen.
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung VORSICHT Auch bei den Prüfungen am örtlichen Abzweig-Leistungsschalter kommt es zum Auslösebefehl für die Sam- melschiene. Nichtbeachtung der folgenden Maßnahme kann zu leichten Körperverletzungen oder Sachschäden führen. Zunächst die Auslösung für die umliegenden Schalter (Sammelschiene) unwirksam machen, z.B. durch Ab- schalten der entsprechenden Steuerspannungen.
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Eine allgemeine detaillierte Prüfvorschrift kann nicht aufgestellt werden, da die Definition der umliegenden Leistungsschalter weitgehend vom Aufbau der Schaltanlage abhängig ist. Insbesondere bei Mehrfach-Sammelschienen muss die Verteilungslogik für die umliegenden Leistungsschalter überprüft werden. Hierbei ist für jeden Sammelschienenabschnitt zu überprüfen, dass im Falle des Versagens des betrachteten Abzweig-Leistungsschalters alle Leistungsschalter ausgelöst werden, die mit dem gleichen Sammelschienenabschnitt verbunden sind, und nur diese.
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Beträge Ströme und Spannungen können über Webmonitor oder über die Bedienschnittstelle mittels Personalcomputer abgelesen und mit den tatsächlichen Messgrößen verglichen werden, als Primär-und Sekundärgrößen. Sind die Messgrößen nicht plausibel, müssen die Anschlüsse nach Abschalten der Leitung und Kurzschließen der Stromwandler kontrolliert und berichtigt werden.
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung 3.3.8 Prüfung der rückwärtigen Verriegelung (nur falls benutzt) Prüfung der rückwärtigen Verriegelung ist möglich, wenn wenigstens eine der vorhandenen Binäreingaben hierfür parametriert wird (z.B. im Lieferzustand Binäreingabe BE1 „>U/AMZ I>> blk“ und „>U/AMZ IE>> blk“ in Arbeitsstromschaltung). Die Prüfung kann mit Phasenströmen oder mit Erdstrom durchgeführt werden. Für Erdstrom sind die entsprechenden Erdstromparameter gültig.
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung 3.3.9 Richtungsprüfung mit Laststrom Vorbemerkung Hinweis Die Richtungsprüfung ist nur bei Geräten mit Spannungswandlern relevant. ≥ 10 % Laststrom Der richtige Anschluss der Strom- und Spannungswandler wird mit Laststrom über die zu schützende Leitung geprüft. Dazu ist die Leitung zuzuschalten. Über die Leitung muss ein Laststrom von mindestens 0,1 · I flie- ßen;...
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Lastflusses identisch sein muss. Für alle drei Leiter müssen die dem Lastfluss entsprechenden Richtungsmel- dungen richtig ausgegeben werden. Sind die Richtungsangaben unterschiedlich, so sind einzelne Phasen in den Strom- oder Spannungswandler- zuleitungen vertauscht oder nicht richtig angeschlossen, oder die Phasenzuordnung ist falsch. Nach Abschal- ten der Leitung und Kurzschließen der Stromwandler sind die Anschlüsse zu kontrollieren und zu berichtigen.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Der gerichtete Erdkurzschlussschutz muss als vorhanden projektiert und eingeschaltet sein (Adresse 116). Dessen Ansprechwert muss vom Laststrom der Leitung überschritten werden; nötigenfalls wird der Anregewert niedriger eingestellt. Notieren Sie sich, welche Parameter Sie verändert haben. Nach Einschalten der Leitung und wieder Abschalten Richtungsanzeige kontrollieren: In den Störfallmeldun- gen müssen mindestens die Meldungen „gU/AMZ Anr E“...
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Bild 3-19 Polaritätsprüfung für I , Beispiel für Stromwandlersatz in Holmgreen–Schaltung (mit Berech- nung der Verlagerungsspannung) 3.3.11 Schaltprüfung der projektierten Betriebsmittel Schalten über Befehlseingabe Falls das Schalten der projektierten Betriebsmittel nicht bereits umfassend bei dem früher beschriebenen Hardwaretest erfolgte, sollen alle projektierten Schaltmittel vom Gerät her über die integrierte Steuerung ein- und ausgeschaltet werden.
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung 3.3.12 Anlegen eines Test-Messschriebs Um die Stabilität des Schutzes auch bei Einschaltvorgängen zu überprüfen, können zum Abschluss noch Ein- schaltversuche durchgeführt werden. Ein Maximum an Informationen über das Verhalten des Schutzes liefern Messschriebe. Voraussetzung Neben den Möglichkeiten der Speicherung einer Störwertaufzeichnung durch Schutzanregung ermöglicht 7SC80 auch den Anstoß...
Montage und Inbetriebsetzung 3.4 Bereitschalten des Gerätes Bereitschalten des Gerätes Die benutzten Klemmenschrauben sind fest anzuziehen; auch nicht benutzte sollten angezogen werden. Alle Steckverbinder sind einwandfrei einzufügen. VORSICHT Keine Gewalt anwenden! Die zulässigen Anzugsdrehmomente dürfen nicht überschritten werden, da die Gewinde und Klemmenkam- mern sonst beschädigt werden können! Die Einstellwerte sollten nochmals überprüft werden, falls sie während der Prüfungen geändert wurden.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.4 Bereitschalten des Gerätes SIPROTEC, 7SC80, Handbuch E50417-G1100-C486-A2, Ausgabedatum 06.2012...
Technische Daten In diesem Kapitel finden Sie die Technischen Daten des Gerätes SIPROTEC 7SC80 und seiner Einzelfunktio- nen einschließlich der Grenzwerte, die auf keinen Fall überschritten werden dürfen. Nach den elektrischen und funktionellen Daten für den maximalen Funktionsumfang folgen die mechanischen Daten mit Maßbildern.
Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten Allgemeine Gerätedaten 4.1.1 Analoge Eingänge Stromeingänge Nennfrequenz 50 Hz oder 60 Hz (einstellbar) Arbeitsbereich Frequenz (unabhängig von der 25 Hz bis 70 Hz Nennfrequenz Nennstrom 1 A oder 5 A Verbrauch je Phase und Erdpfad ≤...
Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten Wechselspannung Spannungsversorgung über integrierten Umrichter Nennhilfswechselspannung U AC 115 V AC 230 V zulässige Spannungsbereiche AC 92 V bis 132 V AC 184 V bis 265 V Überspannungskategorie, IEC 60255-27 Leistungsaufnahme (bei AC 115 V/230 V) <...
Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten 4.1.4 Kommunikationsschnittstellen Bedienschnittstelle Anschluss frontseitig, nicht abgeriegelt, USB Typ B Buchse zum An- schluss eines Personalcomputers Bedienung ab DIGSI V4.85 über USB 2.0 full speed Bedienung mit DIGSI Übertragungsgeschwindigkeit bis maximal 12 MBit/s überbrückbare Entfernung Port F Ethernet elektrisch (EN 100) für IEC61850, DNP 3.0 IP...
Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten 4.1.7 Klimabeanspruchungen Temperaturen Normen: IEC 60255-6 und IEC 60870 Typprüfung (nach IEC 60068-2-1 und -2, –50 °C bis +85 °C Test Bd für 16 h) vorübergehend zulässig bei Betrieb –40 °C bis +70 °C (geprüft für 96 h) empfohlen für Dauerbetrieb (nach IEC 60255-6) –40 °C bis +55 °C Grenztemperaturen bei Lagerung...
Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten 4.1.9 Konstruktive Ausführungen Abmessungen siehe Maßbilder, Abschnitt 4.20 Gerät Gehäuse Masse 7SC80 für Schalttafeleinbau und Schalttafelaufbau 3,6 kg Schutzart gemäß IEC 60529 für das Betriebsmittel im Auf- oder Einbaugehäuse IP 40 für den Personenschutz IP 2x für Stromklemme IP 2x für Spannungsklemme Verschmutzungsgrad, IEC 60255-27 4.1.10...
Technische Daten 4.2 Unabhängiger Überstromzeitschutz Unabhängiger Überstromzeitschutz Betriebsarten dreiphasig Standard zweiphasig Phasen L1 und L3 Messverfahren alle Stufen Grundschwingung,Effektivwert (True RMS) I>>>, IE>>> zusätzlich Momentanwerte Einstellbereiche/Stufung 0,10 A bis 35,00 A oder ∞ (unwirksam) Stromanregungen I>, I>> (Phasen) für I Stufung 0,01 A 0,50 A bis 175,00 A oder ∞...
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Technische Daten 4.2 Unabhängiger Überstromzeitschutz Toleranzen Stromanregungen 3 % vom Einstellwert, bzw. 15 mA bei I = 1 A oder 75 mA bei I = 5 A Verzögerungszeiten T 1 % bzw. 10 ms Einflussgrößen auf die Ansprech- und Rückfallwerte Hilfsgleichspannung im Bereich 0,8 ≤...
Technische Daten 4.3 Abhängiger Überstromzeitschutz Abhängiger Überstromzeitschutz Betriebsarten dreiphasig Standard zweiphasig Phasen L1 und L3 spannungsunabhängig, spannungsgesteuert, spannungabhängig Messverfahren alle Stufen Grundschwingung, Effektivwert (True RMS) Einstellbereiche/Stufung Stromanregungen I (Phasen) für I = 1 A 0,10 A bis 4,00 A Stufung 0,01 A für I = 5 A 0,50 A bis 20,00 A...
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Technische Daten 4.3 Abhängiger Überstromzeitschutz Rückfallzeitkennlinien mit Disk-Emulation nach IEC gemäß IEC 60255-3 bzw. BS 142, Abschnitt 3.5.2 (siehe auch Bilder 4-1 und 4-2) Die Rückfallzeitkennlinien gelten für (I/Ip) ≤ 0,90 Für Nullstrom ist 3I0p statt I und T statt T zu lesen;...
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Technische Daten 4.3 Abhängiger Überstromzeitschutz Bild 4-1 Auslösezeit- und Rückfallzeitkennlinien des stromabhängigen Überstromzeitschutzes, nach IEC SIPROTEC, 7SC80, Handbuch E50417-G1100-C486-A2, Ausgabedatum 06.2012...
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Technische Daten 4.3 Abhängiger Überstromzeitschutz Bild 4-2 Auslösezeit- und Rückfallzeitkennlinien des stromabhängigen Überstromzeitschutzes, nach IEC SIPROTEC, 7SC80, Handbuch E50417-G1100-C486-A2, Ausgabedatum 06.2012...
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Technische Daten 4.3 Abhängiger Überstromzeitschutz Auslösezeitkennlinien nach ANSI gemäß ANSI/IEEE (siehe auch Bilder 4-3 bis 4-6) ≥ 20 sind mit denen für I/I Die Auslösezeiten für I/I = 20 identisch Für Nullstrom ist 3I0p statt I und T statt T zu lesen;...
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Technische Daten 4.3 Abhängiger Überstromzeitschutz Rückfallzeitkennlinien mit Disk-Emulation nach ANSI/IEEE gemäß ANSI/IEEE (siehe auch Bilder 4-3 bis 4-6) Die Rückfallzeitkennlinien gelten für (I/Ip) ≤ 0,90 Für Nullstrom ist 3I0p statt I und T statt T zu lesen; 3I0p für Erdfehler ist I statt I und T statt T...
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Technische Daten 4.3 Abhängiger Überstromzeitschutz Eiinflussgrößen auf die Ansprech- und Rückfallwerte Hilfsgleichspannung im Bereich 0,8 ≤ U ≤ 1,15 Temperatur im Bereich –5 °C ≤ Θ ≤ 55 °C 0,5 %/10 K Frequenz im Bereich 25 Hz bis 70 Hz Frequenz im Bereich 0,95 ≤...
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Technische Daten 4.3 Abhängiger Überstromzeitschutz Bild 4-3 Auslösezeit- und Rückfallzeitkennlinien des stromabhängigen Überstromzeitschutzes, nach ANSI/IEEE SIPROTEC, 7SC80, Handbuch E50417-G1100-C486-A2, Ausgabedatum 06.2012...
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Technische Daten 4.3 Abhängiger Überstromzeitschutz Bild 4-4 Auslösezeit- und Rückfallzeitkennlinien des stromabhängigen Überstromzeitschutzes, nach ANSI/IEEE SIPROTEC, 7SC80, Handbuch E50417-G1100-C486-A2, Ausgabedatum 06.2012...
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Technische Daten 4.3 Abhängiger Überstromzeitschutz Bild 4-5 Auslösezeit- und Rückfallzeitkennlinien des stromabhängigen Überstromzeitschutzes, nach ANSI/IEEE SIPROTEC, 7SC80, Handbuch E50417-G1100-C486-A2, Ausgabedatum 06.2012...
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Technische Daten 4.3 Abhängiger Überstromzeitschutz Bild 4-6 Auslösezeit- und Rückfallzeitkennlinie des stromabhängigen Überstromzeitschutzes, nach ANSI/IEEE SIPROTEC, 7SC80, Handbuch E50417-G1100-C486-A2, Ausgabedatum 06.2012...
Technische Daten 4.4 Gerichteter Überstromzeitschutz Gerichteter Überstromzeitschutz Überstromstufen Es gelten die gleichen Angaben und Kennlinien wie für den ungerichteten Überstromzeitschutz der Stufen I>, I>>, IE> und IE>>. (siehe vorhergehende Abschnitte). Richtungsbestimmung Darüber hinaus gelten die folgenden Daten für die Richtungsbestimmung: für Phasenfehler mit kurzschlussfremden Spannungen;...
Technische Daten 4.4 Gerichteter Überstromzeitschutz Zeiten Ansprechzeiten (ohne Inrush-Stabilisierung, mit Stabilisierung + 1 Periode) I >, I>>, IE>, IE>> - bei 2 mal Einstellwert ca. 45 ms - bei 10 mal Einstellwert ca. 40 ms Rückfallzeiten I>, I>>, IE>, IE>> ca.
Technische Daten 4.5 Einschaltstabilisierung Einschaltstabilisierung Beeinflussbare Funktionen Überstromstufen I>, IE> (gerichtet und ungerichtet) Einstellbereich/Stufung Stabilisierungsfaktor I 10 % bis 45 % Stufung 1 % Funktionsgrenzen untere Funktionsgren- für I = 1 A mind. ein Phasenstrom(50 Hz und 100 Hz) ≥ 50 mA ze Phasen für I = 5 A...
Technische Daten 4.7 Spannungsschutz Spannungsschutz Einstellbereiche/Stufung Unterspannungen U<, U<< Phasenspezifisch Phase x U<, Phase x U<< Verwendete Messgröße - Mitsystem der Spannungen bei dreiphasigem Anschluss - kleinste Leiter-Leiter-Spannung - kleinste Leiter-Erde-Spannung Anschluss Leiter-Erde-Spannungen: - Bewertung Leiter-Erde-Spannungen 10 V bis 200 V Stufung 1 V - Bewertung Leiter-Leiter-Spannungen 10 V bis 385 V...
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Technische Daten 4.7 Spannungsschutz Zeiten Ansprechzeiten - Unterspannung U<, U<<, U <, U << ca. 50 ms - Überspannung U>, U>> ca. 50 ms - Überspannung U >, U >> , U > , U >> ca. 60 ms - Unterspannung Phase x U<, Phase x U<< - Überspannung Phase x U>, Phase x U>>...
Technische Daten 4.8 Spannungsschutz für Ux Spannungsschutz für Ux Einstellbereiche/Stufung Unterspannungen U<, U<< Verwendete Messgröße angeschlossene 1-phasige Leiter-Erde-Spannung Anschluss: 1-phasig 10 V bis 200 V Stufung 1 V Rückfallverhältnis r für U<, U<< 1,01 bis 3,00 Stufung 0,01 Rückfallschwelle für (r · U<) bzw. (r · U<<) max.
Technische Daten 4.9 Schieflastschutz (Unabhängige Kennlinie) Schieflastschutz (Unabhängige Kennlinie) Einstellbereiche/Stufung 0,10 A bis 3,00 A oder ∞ (unwirksam) Schieflast-Stufen I >, I >> für I = 1 A Stufung 0,01 A 0,50 A bis 15,00 A oder ∞ (unwirksam) für I = 5 A 0,00 s bis 60,00 s oder ∞...
Technische Daten 4.10 Schieflastschutz (Abhängige Kennlinien) 4.10 Schieflastschutz (Abhängige Kennlinien) Einstellbereiche/Stufung Anregegröße I für I = 1 A 0,10 A bis 2,00 A Stufung 0,01 A für I = 5 A 0,50 A bis 10,00 A 0,05 s bis 3,20 s oder ∞ (unwirksam) Zeitmultiplikator T (IEC) Stufung 0,01 s...
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Technische Daten 4.10 Schieflastschutz (Abhängige Kennlinien) Auslösekennlinien nach ANSI Es kann eine der in den Bildern 4-8 und 4-9 jeweils im rechten Bildteil dargestellten Auslösekennlinien aus- gewählt werden. ≥ 20 sind mit denen für I Die Auslösezeiten für I = 20 identisch. Anregeschwelle ca.
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Technische Daten 4.10 Schieflastschutz (Abhängige Kennlinien) Rückfallwert IEC und ANSI (ohne Disk-Emulation) ca. 1,05 · Einstellwert I , das entspricht ca. 0,95 · Ansprechwert I ANSI mit Disk-Emulation ca. 0,90 · Einstellwert I Toleranzen Rückfallwert I 3 % vom Einstellwert, bzw. 15 mA für I = 1 A oder 75 mA für I = 5 A...
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Technische Daten 4.10 Schieflastschutz (Abhängige Kennlinien) Bild 4-7 Auslösekennlinien gemäß IEC der abhängigen Stufe des Schieflastschutzes SIPROTEC, 7SC80, Handbuch E50417-G1100-C486-A2, Ausgabedatum 06.2012...
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Technische Daten 4.10 Schieflastschutz (Abhängige Kennlinien) Bild 4-8 Auslösezeit- und Rückfallzeitkennlinien gemäß ANSI der abhängigen Stufe des Schieflastschutzes SIPROTEC, 7SC80, Handbuch E50417-G1100-C486-A2, Ausgabedatum 06.2012...
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Technische Daten 4.10 Schieflastschutz (Abhängige Kennlinien) Bild 4-9 Auslösezeit- und Rückfallzeitkennlinien gemäß ANSI der abhängigen Stufe des Schieflastschutzes SIPROTEC, 7SC80, Handbuch E50417-G1100-C486-A2, Ausgabedatum 06.2012...
Technische Daten 4.11 Frequenzschutz 4.11 Frequenzschutz Einstellbereiche/Stufung Anzahl der Frequenzstufen 4; auf f> oder f< einstellbar Ansprechwerte f> oder f< 40,00 Hz bis 60,00 Hz Stufung 0,01 Hz bei f = 50 Hz Ansprechwerte f> oder f< 50,00 Hz bis 70,00 Hz Stufung 0,01 Hz bei f = 60 Hz...
Technische Daten 4.12 Thermischer Überlastschutz 4.12 Thermischer Überlastschutz Einstellbereiche/Stufung Faktor k nach IEC 60255-8 0,10 bis 4,00 Stufung 0,01 Zeitkonstante τ 1,0 min bis 999,9 min Stufung 0,1 min Warnübertemperatur Θ /Θ 50 % bis 100 % bezogen auf die Auslöse- Stufung 1 % Warn übertemperatur...
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Technische Daten 4.12 Thermischer Überlastschutz Bild 4-10 Auslösekennlinie des Überlastschutzes SIPROTEC, 7SC80, Handbuch E50417-G1100-C486-A2, Ausgabedatum 06.2012...
Technische Daten 4.13 Wiedereinschaltautomatik 4.13 Wiedereinschaltautomatik Anzahl der Wiedereinschaltungen 0 bis 9 (getrennt nach Phase und Erde) Zyklus 1 bis 4 individuell einstellbar Folgende Schutzfunktionen steuern die AWE I>>>, I>>, I>, I >>, I >, I p ger (kein Anwurf AWE/ Anwurf AWE/ blockiert AWE) >>>, I >>, I >, I...
Technische Daten 4.14 Fehlerorter 4.14 Fehlerorter in Ω primär und sekundär Ausgabe der Fehlerentfernung in km oder Meilen Leitungslänge oder in % der Leitungslänge Startsignal mit Auslösung, mit Anregerückfall oder von extern über Binäreingabe 0,0050 bis 9,5000 Ω/km Einstellung Reaktanzbelag (sekundär) für I = 1 A Stufung 0,0001...
Technische Daten 4.15 Schalterversagerschutz 4.15 Schalterversagerschutz Einstellbereiche/Stufung Ansprechschwelle I> SVS für I = 1 A 0,05 A bis 20,00 A Stufung 0,01 A für I = 5 A 0,25 A bis 100,00 A Ansprechschwelle IE> SVS für I = 1 A 0,05 A bis 20,00 A Stufung 0,01 A für I...
Technische Daten 4.16 Flexible Schutzfunktionen 4.16 Flexible Schutzfunktionen Messgrößen/Betriebsarten dreiphasig I, 3I , I1, I2, I2/I1, U, 3U , U1, U2, P vorwärts, P rückwärts, Q vorwärts, Q rückwärts, cosϕ einphasig , U, U , P vorwärts, P rückwärts, Q vor- I, I wärts, Q rückwärts, cosϕ...
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Technische Daten 4.16 Flexible Schutzfunktionen Zeiten Ansprechzeiten: Strom, Spannung (Phasengrößen) bei 2-mal Einstellwert ca. 30 ms bei 10-mal Einstellwert ca. 20 ms Strom, Spannung (symmetrische Komponenten) bei 2-mal Einstellwert ca. 40 ms bei 10-mal Einstellwert ca. 30 ms Leistung typisch ca.
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Technische Daten 4.16 Flexible Schutzfunktionen Einflussgrößen auf die Ansprechwerte Hilfsgleichspannung im Bereich 0,8 ≤ U ≤ 1,15 Temperatur im Bereich 0,5 %/10 K –5 °C ≤ Θ ≤ 55 °C Frequenz im Bereich 25 Hz bis 70 Hz Frequenz im Bereich 0,95 ≤ f/f ≤...
Technische Daten 4.17 Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC) 4.17 Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC) Funktionsbausteine und deren mögliche Zuordnung zu den Ablaufebenen Funktionsbaustein Erläuterung Ablaufebene PLC1_ PLC_ SFS_ BEARB BEARB BEARB BEARB ABSVALUE Betragsbildung — — — Addition ALARM Wecker AND - Gatter BLINK Blink-Baustein BOOL_TO_CO Bool nach Befehl,...
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Technische Daten 4.17 Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC) Funktionsbaustein Erläuterung Ablaufebene PLC1_ PLC_ SFS_ BEARB BEARB BEARB BEARB LOOP Signalrückführung — LOWER_SETPOINT Grenzwertunterschreit — — — Multiplikation MV_GET_STATUS Status eines Wertes dekodieren MV_SET_STATUS Status eines Wertes setzen NAND NAND - Gatter Negator NOR - Gatter OR - Gatter REAL_TO_DINT...
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Technische Daten 4.17 Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC) Gerätespezifische CFC-Bausteine Tabelle 4-1 ASWITCH – Mit dem Baustein kann zwischen zwei REAL – Eingängen (Effektivwerte) umge- schaltet werden. Name Bedeutung Vorbeset- zung Eingang SWITCH BOOL Analog Wert Auswahl FALSE REAL Analog Wert REAL Analog Wert Ausgang REAL...
Seite 331
Technische Daten 4.17 Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC) Zusätzliche Grenzen Zusätzliche Grenzen für die folgenden CFC-Bausteine Ablaufebene Maximale Anzahl der Bausteine in den Ablaufebenen 2) 3) 2) 3) TIMER TIMER_SHORT MW_BEARB — — PLC1_BEARB PLC_BEARB SFS_BEARB — — Bei Überschreiten der Grenze wird im Gerät eine Fehlermeldung abgesetzt und das Gerät in den Monitor- betrieb versetzt.
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Technische Daten 4.17 Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC) Bearbeitungszeiten in TICKS für Einzelelemente Einzelelement Anzahl Ticks Baustein, Grundbedarf ab dem 3. zusätzlichen Eingang bei generischen Bausteinen je Eingang Verknüpfung mit der Eingangsrandleiste Verknüpfung mit der Ausgangsrandleiste zusätzlich je Plan Arithmetik ABS_VALUE SQUARE_ROOT Basislogik CONNECT DYN_OR...
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Technische Daten 4.17 Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC) Einzelelement Anzahl Ticks Typkonverter BOOL_TO_DI BUILD_DI DI_TO_BOOL DM_DECODE DINT_TO_REAL DIST_DECODE UINT_TO_REAL REAL_TO_DINT REAL_TO_UINT Vergleich COMPARE LOWER_SETPOINT UPPER_SETPOINT LIVE_ZERO ZERO_POINT Zählwert COUNTER Zeit und Takt TIMER TIMER_LONG TIMER_SHORT ALARM BLINK Rangierbarkeit Meldungen und Messwerte lassen sich zusätzlich zu den definierten Vorbelegungen frei in Puffer rangieren, Vorrangierungen können entfernt werden.
Technische Daten 4.18 Zusatzfunktionen 4.18 Zusatzfunktionen Betriebsmesswerte Ströme in A (kA) primär und in A sek. oder in % I Mitkomponente I Gegenkomponente I bzw. 3I0 Bereich 10 % bis 150 % I Toleranz 1,5 % vom Messwert, bzw. 1 % I und von 151 % bis 200 % I 3 % vom Messwert Spannungen (Leiter-Erde)
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Technische Daten 4.18 Zusatzfunktionen Langzeit-Mittelwerte Zeitfenster 5, 15, 30 oder 60 Minuten Häufigkeit der Aktualisierung einstellbar Langzeit-Mittelwerte der Ströme in A (kA) L1dmd L2dmd L3dmd 1dmd der Wirkleistung in W (kW, MW) der Blindleistung in VAr (kVAr, MVAr) der Scheinleistung in VAr (kVAr, MVAr) Min/Max-Speicher Speicherung von Messwerten...
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Technische Daten 4.18 Zusatzfunktionen Störfallprotokollierung Speicherung der Meldungen der letzten 8 Störfälle Speicherung der Meldungen der letzten 3 Erdschlüsse Zeitzuordnung Auflösung für Betriebsmeldungen 1 ms Auflösung für Störfallmeldungen 1 ms Max. Zeitabweichung (interne Uhr) 0,01 % Pufferbatterie Lithium-Batterie Typ CR2032, 3 V, 230 mAh Meldung „Stör Batterie“...
Technische Daten 4.18 Zusatzfunktionen Zeitsynchronisation Binäreingabe Kommunikation Betriebsarten der Uhrzeitführung Betriebsart Erläuterungen Intern Interne Synchronisation über RTC (Voreinstellung) Impuls über Binäreingang Externe Synchronisation mit Impuls über Binäreingang Feldbus (DNP) Externe Synchronisation über Feldbus NTP (IEC 61850) Externe Synchronisation über Port F (IEC 61850) Externe Synchronisierung über GPS Gruppenumschaltung der Funktionsparameter Anzahl der verfügbaren Einstellgruppen...
Anhang Der Anhang dient in erster Linie als Nachschlagewerk für den erfahreneren Benutzer. Er enthält die Bestellda- ten, Übersichts- und Anschlusspläne, Voreinstellungen sowie Tabellen mit allen Parametern und Informationen des Gerätes für seinen maximalen Funktionsumfang. Bestelldaten und Zubehör Klemmenbelegungen Anschlussbeispiele Anforderungen an die Stromwandler Vorrangierungen Protokollabhängige Funktionen...
Anhang A.1 Bestelldaten und Zubehör Bestelldaten und Zubehör A.1.1 Bestelldaten A.1.1.1 7SC80 10 11 12 13 14 15 16 Zusatz Differentialschutz – – Grundfunktionen, BA/BE Pos. 6 Gehäuse 12 BE, 8 BA, 1 Lifekontakt, 1 x U Eingang zur Leitungserkennung Strom- und Spannungseingänge, Voreinstellungen (FETT) Pos.
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Anhang A.1 Bestelldaten und Zubehör Schutzfunktionen Pos. 15 Bezeichnung ANSI-Nr. Beschreibung Grundfunktion (in allen Ausführungen 50/51 Überstromzeitschutz XMZ Phase, I>, I>>, I>>>, I enthalten) 50N/51N Erdkurzschlussschutz XMZ Erde I >, I >>, I >>>, I 50BF Schalterversagerschutz Schieflastschutz Lock out Überlastschutz dynamische Parameterumschaltung 81 U/O...
Anhang A.2 Klemmenbelegungen Klemmenbelegungen A.2.1 7SC80 — Gehäuse für Schrankeinbau und Schrankaufbau 7SC8022* Bild A-1 Übersichtsplan 7SC8022* Bei der 24 V/48 V-Gerätevariante sind die Spannungsanschlüsse 41 BAT IN- und 34 AUX- geräteintern verbunden. SIPROTEC, 7SC80, Handbuch E50417-G1100-C486-A2, Ausgabedatum 06.2012...
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Anhang A.2 Klemmenbelegungen 7SC8024* Bild A-2 Übersichtsplan 7SC8024* Bei der 24 V/48 V-Gerätevariante sind die Spannungsanschlüsse 41 BAT IN- und 34 AUX- geräteintern verbunden. SIPROTEC, 7SC80, Handbuch E50417-G1100-C486-A2, Ausgabedatum 06.2012...
Anhang A.3 Anschlussbeispiele Anschlussbeispiele Bild A-3 Stromwandleranschlüsse an drei Stromwandler und Sternpunktstrom (Erdstrom) (Holmgreen- Anschaltung) Normalschaltung, geeignet für alle Netze Bild A-4 Stromwandleranschlüsse an zwei Stromwandler, nur für isolierte oder gelöschte Netze SIPROTEC, 7SC80, Handbuch E50417-G1100-C486-A2, Ausgabedatum 06.2012...
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Anhang A.3 Anschlussbeispiele Bild A-5 Stromwandleranschlüsse an drei Stromwandler- Erdstrom von zusätzlichem Summenstrom- wandler, vorzugsweise für wirksam oder niederohmig geerdete Netze Wichtig: Die Erdung des Kabelschirmes muss an der Kabelseite erfolgen Hinweis: Die Umschaltung der Strompolarität (Adresse 201) bewirkt auch eine Umpolung des Stromeingan- ges IE! Bild A-6 Wandleranschlüsse an drei Stromwandler und drei Spannungswandler (Leiter-Erde-Spannun-...
Anhang A.4 Anforderungen an die Stromwandler Anforderungen an die Stromwandler Die Anforderungen an die Phasenstromwandler werden üblicherweise durch den Überstromzeitschutz be- stimmt, speziell durch die Einstellung der Hochstromstufe. Darüber hinaus gibt es eine minimale Anforderung, welche ein Erfahrungswert ist. Die Auslegungsempfehlungen erfolgen nach der Norm IEC 60044-1. Zur Umrechnung der Anforderung in die Kniepunktspannung und andere Wandlerklassen werden die Normen IEC 60044-6, BS 3938 und ANSI/IEEE C 57.13 herangezogen.
Anhang A.4 Anforderungen an die Stromwandler A.4.2 Klassenumrechnung Tabelle A-1 Umrechnung in andere Klassen British Standard BS 3938 ANSI/IEEE C 57.13, Klasse C = 5 A (typischer Wert) IEC 60044-6 (transientes Verhalten), Klasse TPS K≈ 1 ≈ n ≈ n Berechnung siehe KapitelA.4.1 Überstromziffern mit: K je nach Netz und vorgegebener Schließfolge Klassen TPX, TPY, TPZ...
Anhang A.5 Vorrangierungen Vorrangierungen Bei Auslieferung der Geräte sind bereits Voreinstellungen für Leuchtanzeigen, Binäreingaben, Binärausgaben und Funktionstasten getroffen. Diese sind in den folgenden Tabellen zusammengefasst. A.5.1 Leuchtdioden Tabelle A-2 LED-Anzeige z.B. über den Webmonitor Leuchtdioden Vorrangierte Meld.-Nr. Bemerkungen Funktion LED1 nicht rangiert nicht rangiert LED2...
Anhang A.5 Vorrangierungen A.5.4 Funktionstasten Tabelle A-5 Die aufgerufenen Funktionen werden z.B. über den Webmonitor direkt, ohne weitere Rückmel- dungen, ausgeführt (one-push-button). Funktionstasten Vorrangierte Funktion Anzeige der Betriebsmeldungen Anzeige der primären Betriebsmesswerte nicht vorbelegt nicht vorbelegt nicht vorbelegt nicht vorbelegt nicht vorbelegt nicht vorbelegt nicht vorbelegt...
Anhang A.5 Vorrangierungen A.5.5 Grundbild Je nach Gerätetyp sind eine Anzahl vordefinierter Messwertseiten verfügbar. Die Startseite des Grundbildes, das nach einem Anlauf des Gerätes standardmäßig angezeigt wird, lässt sich in den Gerätedaten mittels des Parameters 640 Startseite GB auswählen. beim 6-zeiligen Display des 7SC80 z.B. über den Web-Monitor Bild A-7 Grundbild des 7SC80 bei Ausführung mit U SIPROTEC, 7SC80, Handbuch...
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Anhang A.5 Vorrangierungen Bild A-8 Grundbild des 7SC80 bei Ausführung ohne U Spontane Display-Störfallanzeige Nach einem Störfall erscheinen bei dem Gerät ohne weitere Bedienhandlungen die wichtigsten Daten des Stör- falles automatisch nach Generalanregung im Display in der im folgenden Bild gezeigten Reihenfolge. Bild A-9 Anzeige von Spontanmeldungen im Display des Gerätes SIPROTEC, 7SC80, Handbuch...
Anhang A.8 Parameterübersicht Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an. Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung...
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Anhang A.8 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung ANREGESCHWELLE 2.0 .. 260.0 V 110.0 V Anregeschwelle AUS VERZÖGERUNG 0.00 .. 3600.00 s 1.00 s AUS Kommando Verzögerung ANREGEVERZ. 0.00 .. 60.00 s 0.00 s Verzögerung der Anregung ANREGEVERZ. 0.00 .. 28800.00 s 0.00 s Verzögerung der Anregung RÜCKFALLVERZ.
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Anhang A.8 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 386A U<< Rückf. Ux Spg.Schutz Ux 1.01 .. 3.00 1.20 U<< Rückfallverhältnis Ux Über.Spg Ux Spg.Schutz Ux Überspannungsschutz für Ux Nur Meldung U> Anr. Ux Spg.Schutz Ux 60 .. 260 V 140 V U>...
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Anhang A.8 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 1311 KENNLINIE IEC U/AMZ Invers Invers AMZ Auslösekennlinien (IEC) Stark invers Extrem invers Langzeit invers 1312 KENNLINIE ANSI U/AMZ Very inverse Very inverse AMZ Auslösekennlinien (ANSI) Inverse Short inverse Long inverse Moderately inv.
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Anhang A.8 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 1518A T RV UMZ-PHASE ger.U/AMZ 0.00 .. 60.00 s 0.00 s UMZ-Phase Rückfallverzöge- rungszeit T RV 1519A DREHWINKEL ger.U/AMZ -180 .. 180 ° 45 ° Drehwinkel der Bezugsspannung 1520A I>> Messung ger.U/AMZ Grundschwingung Grundschwingung...
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Anhang A.8 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 0.10 .. 35.00 A; ∞ 1801 I>> dyn.Parumschalt 10.00 A Anregestrom I>> 0.50 .. 175.00 A; ∞ 50.00 A 0.00 .. 60.00 s; ∞ 1802 T I>> dyn.Parumschalt 0.00 s Verzögerungszeit T I>> 0.10 ..
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Anhang A.8 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 4001 SCHIEFLAST Schieflast Schieflastschutz 4002 I2> Schieflast 0.10 .. 3.00 A 0.10 A Anregestrom I2> 0.50 .. 15.00 A 0.50 A 0.00 .. 60.00 s; ∞ 4003 T I2> Schieflast 1.50 s Verzögerungszeit T I2>...
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Anhang A.8 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 5038 Phase 2 U>> Spannungsschutz 20 .. 415 V 120 V Anregespannung Phase 2 U>> 5039 Phase 2 U>> Spannungsschutz 20 .. 240 V 120 V Anregespannung Phase 2 U>> 5040 Phase 3 U>>...
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Anhang A.8 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 0.00 .. 100.00 s; ∞ 5405 T F1 Frequenzschutz 60.00 s Verzögerungszeit T f1 5406 Frequenz 2 Frequenzschutz 40.00 .. 60.00 Hz 49.00 Hz Anregefrequenz f2 5407 Frequenz 2 Frequenzschutz 50.00 .. 70.00 Hz 59.00 Hz Anregefrequenz f2 0.00 ..
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Anhang A.8 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 7006 I> SVS Schalterversag. 0.05 .. 20.00 A 0.10 A Ansprechwert der Stromflussü- berwachung 0.25 .. 100.00 A 0.50 A 7007 IE> SVS Schalterversag. 0.05 .. 20.00 A 0.10 A Ansprechwert der Erdstromfluss- überwachg.
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Anhang A.8 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 7158 I>> ger. Automatische WE kein Anwurf AWE kein Anwurf AWE I>> gerichtet Anwurf AWE blockiert AWE 7159 IE>> ger. Automatische WE kein Anwurf AWE kein Anwurf AWE IE>> gerichtet Anwurf AWE blockiert AWE 7160 Ip ger.
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Anhang A.8 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 7214 vor2.WE:I>> Automatische WE Einst.wert T=T Einst.wert T=T I>> vor der 2.WE unverzögert T=0 blockiert T=∞ 7215 vor2.WE:IE>> Automatische WE Einst.wert T=T Einst.wert T=T IE>> vor der 2.WE unverzögert T=0 blockiert T=∞ 7216 vor2.WE:Ip Automatische WE...
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Anhang A.8 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 7237 vor4..n.WE:IE> Automatische WE Einst.wert T=T Einst.wert T=T IE> vor der 4..n. WE unverzögert T=0 blockiert T=∞ 7238 vor4..n.WE:I>> Automatische WE Einst.wert T=T Einst.wert T=T I>> vor der 4..n. WE unverzögert T=0 blockiert T=∞...
Anhang A.9 Informationsübersicht Informationsübersicht Meldungen für IEC 60 870-5-103 werden immer dann kommend/gehend gemeldet, wenn sie für IEC 60 870- 5-103 GA-pflichtig sind, ansonsten nur kommend; Vom Anwender neu angelegte oder neu auf IEC 60 870-5-103 rangierte Meldungen werden dann kom- mend/gehend und GA-pflichtig gesetzt, wenn die Informationsart ungleich Wischer („.._W“) ist.
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Anhang A.9 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 2711 >AWE: Generalanregung für Automatische WE LED BE Anwurf von ext (>G-Anr für AWE) 2715 >AWE: Auslösung Erdfehler Automatische WE LED BE (>AUS E Fehler) 2716 >AWE: Auslösung Phasenfehler Automatische WE LED BE (>AUS Ph Fehler) 2720...
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Anhang A.9 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 2847 AWE: Zyklus > 3. Zyklus läuft Automatische WE (AWE >3.Zyklus) 2851 AWE: Einkommando (AWE EIN- Automatische WE nein Kom.) 2862 AWE erfolgreich abgeschlossen Automatische WE (AWE erfolgreich) 2863 AWE: endgültige Auslösung Automatische WE (AWE endg.
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Anhang A.11 Messwertübersicht Bedeutung Funktion IEC 60870-5-103 Rangierbarkeit Max. des Mittelwertes von P= (Pdmax=) MinMaxWerte Min. des Mittelwertes von Q= (Qdmin=) MinMaxWerte Max. des Mittelwertes von Q= (Qdmax=) MinMaxWerte Min. des Mittelwertes von S= (Sdmin=) MinMaxWerte Max. des Mittelwertes von S= (Sdmax=) MinMaxWerte Min.
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Anhang A.11 Messwertübersicht Bedeutung Funktion IEC 60870-5-103 Rangierbarkeit langfristiger Strommittelwert L2= (IL2dmd=) Mittelwerte langfristiger Strommittelwert L3= (IL3dmd=) Mittelwerte 1058 Max. des Überlastmeßwertes= (Θ/Θaus- MinMaxWerte max=) 1059 Min. des Überlastmeßwertes= (Θ/Θausmin=) MinMaxWerte 2162 Systemtemperatur (SysTemp =) Messwerte 2233 Ux = (Ux =) Messwerte 30701 Messwert PL1 (Wirkleistung in L1) (PL1 =)
Glossar Abzweigsteuerbild Das bei Geräten mit großem (grafischem) Display nach Betätigung der Control-Taste sichtbare Bild heißt Ab- zweigsteuerbild. Es enthält die im Abzweig zu steuernden Schaltgeräte mit Zustandsdarstellung. Es dient zur Durchführung von Schalthandlungen. Die Festlegung dieses Bildes ist Teil der Projektierung. Ausgangsmeldung AM_W Ausgangsmeldung Wischer →...
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Glossar CFC-Bausteine Bausteine sind durch ihre Funktion, ihre Struktur oder ihren Verwendungszweck abgegrenzte Teile des Anwen- derprogramms. COMTRADE Common Format for Transient Data Exchange, Format für Störschriebe. Datenfenster Der rechte Bereich des Projektfensters stellt den Inhalt des im → Navigationsfenster angewählten Bereichs dar, z.B.
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Glossar Einzelmeldung Einzelmeldungen sind Prozessinformationen, die an einem Eingang 2 Prozesszustände (z.B. Ein/Aus) darstel- len. Elektromagnetische Verträglichkeit Unter Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) versteht man die Fähigkeit eines elektrischen Betriebsmittels, in einer vorgegebenen Umgebung fehlerfrei zu funktionieren, ohne dabei das Umfeld in unzulässiger Weise zu beeinflussen.
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Glossar ExDM_S Externe Doppelmeldung über ETHERNET-Anschluss, Störstellung 00, gerätespezifisch, → Doppelmeldung ExEM Externe Einzelmeldung über ETHERNET-Anschluss, gerätespezifisch → Einzelmeldung ExEM_W Externe Einzelmeldung über ETHERNET-Anschluss Wischer, gerätespezifisch, → Wischermeldung, → Ein- zelmeldung ExZW Externer Zählwert über ETHERNET-Anschluss, gerätespezifisch Feldgeräte Oberbegriff für alle der Feldebene zugeordneten Geräte: Schutzgeräte, Kombigeräte, Feldleitgeräte. Feldleitgeräte Feldleitgeräte sind Geräte mit Steuer- und Überwachungsfunktionen ohne Schutzfunktionen.
Glossar Global Positioning System. Satelliten mit Atomuhren an Bord bewegen sich auf verschiedenen Bahnen in ca. 20 000 km Höhe zweimal täglich um die Erde. Sie senden Signale aus, die unter anderem die GPS-Weltzeit enthalten. Der GPS-Empfänger bestimmt aus den empfangenen Signalen die eigene Position. Aus der Positi- on kann er die Laufzeit des Signals eines Satelliten ableiten und damit die gesendete GPS-Weltzeit korrigieren.
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Glossar IEC Adresse Innerhalb eines IEC Busses muss jedem SIPROTEC 4 Gerät eine eindeutige IEC Adresse zugewiesen werden. Insgesamt stehen 254 IEC Adressen je IEC Bus zur Verfügung. IEC Kommunikationszweig Innerhalb eines IEC Kommunikationszweiges kommunizieren die Teilnehmer auf Basis des Protokolls IEC60- 870-5-103 über einen IEC Bus.
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Glossar Kommunikationszweig Ein Kommunikationszweig entspricht der Konfiguration von 1 bis n Teilnehmer, die über einen gemeinsamen Bus kommunizieren. Komponentensicht Im SIMATIC Manager steht Ihnen neben der Topologischen Sicht noch die Komponentensicht zur Auswahl. Die Komponentensicht bietet keinen Überblick zur Hierarchie eines Projektes. Vielmehr gibt sie eine Übersicht zu allen innerhalb eines Projektes vorhandenen SIPROTEC 4 Geräten.
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Glossar Messwert, benutzerdefiniert Messwert mit Zeit MWZW Zählwert, der aus einem Messwert gebildet wird Navigationsfenster Linker Bereich des Projektfensters, der die Namen und Symbole aller Behälter eines Projektes in Form einer hierarchischen Baumstruktur darstellt. Objekt Jedes Element einer Projektstruktur wird in DIGSI als Objekt bezeichnet. Objekteigenschaften Jedes Objekt besitzt Eigenschaften.
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Glossar PROFIBUS Adresse Innerhalb eines PROFIBUS Netzes muss jedem SIPROTEC 4 Gerät eine eindeutige PROFIBUS Adresse zu- gewiesen werden. Insgesamt stehen 254 PROFIBUS Adressen je PROFIBUS Netz zur Verfügung. Projekt Inhaltlich ist ein Projekt das Abbild eines realen Energieversorgungssystems. Grafisch stellt sich ein Projekt für Sie dar als eine Anzahl von Objekten, die in eine hierarchische Struktur eingebunden sind.
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Glossar SICAM WinCC Das Bedien- und Beobachtungssystem SICAM WinCC stellt den Zustand Ihres Netzes graphisch dar, visuali- siert Alarme und Meldungen, archiviert die Netzdaten, bietet die Möglichkeit manuell in den Prozess einzugrei- fen und verwaltet die Systemrechte der einzelnen Mitarbeiter. SIPROTEC Der eingetragene Markenname SIPROTEC wird für die auf der Systembasis V4 realisierten Geräte verwendet.
Glossar Topologische Sicht Der DIGSI Manager zeigt ein Projekt immer in der Topologischen Sicht an. Diese stellt die hierarchische Struk- tur eines Projektes mit allen vorhandenen Objekten dar. Trafostufenmeldung Trafostufenmeldung ist eine Verarbeitungsfunktion auf der DI, mit deren Hilfe die Stufen der Trafoverstellung zusammenhängend erfasst und weiterverarbeitet werden können.
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Glossar SIPROTEC, 7SC80, Handbuch E50417-G1100-C486-A2, Ausgabedatum 06.2012...
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Index Index Abhängiger Überstromzeitschutz 58, 294 Fehlerortbestimmung 181 Absteuerung des Auslösekommandos 206 Fehlerorter 181, 323 Analogeingänge 284 Doppelfehler 181 Anregelogik 206 Fehlerreaktionen der Überwachungseinrichtungen 155 Anwenderdefinierbare Funktionen 328 Feuchte 290 Ausgangsrelais Binärausgänge 285 Flexible Schutzfunktionen 325 Auslöselogik 206 Frequenzschutz 132, 319 Automatische Wiedereinschaltung 157 Funktionsbausteine 328 Fuse-Failure-Monitor 149...
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Index Schieflastschutz (unabhängige Kennlinie) 312 Schwing- und Schockbeanspruchung bei stationärem Langzeit-Mittelwerte 335 Einsatz 289 Leistungsschalterstatus-Erkennung 163 Schwing- und Schockbeanspruchung beim Leistungsschalter–Überwachung 164 Transport 289 Leitungsabschnitte 181, 182 Software-Überwachung 146 Spannungseingänge 284 Spannungsschutz 107, 309, 311 Spannungsschutz phasenspezifisch 117 Spannungssymmetrieüberwachung 147 Mechanische Prüfungen 289 Sperrzeit 161 Messspannungs-Ausfallerkennung 149...