Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Dynamische Parameterumschaltung; Beschreibung - Siemens SIPROTEC Compact 7SC80 Handbuch

Verteilnetzschutz
Vorschau ausblenden Andere Handbücher für SIPROTEC Compact 7SC80:
Inhaltsverzeichnis

Werbung

Funktionen

2.4 Dynamische Parameterumschaltung

2.4
Dynamische Parameterumschaltung
Mit Hilfe der dynamischen Parameterumschaltung ist es möglich, die Anregeschwellen und die Verzögerungs-
zeiten des gerichteten und des ungerichteten Überstromzeitschutzes dynamisch umzuschalten.
Anwendungsfälle
Es kann notwendig sein, Anregeschwellen dynamisch anzuheben, wenn Anlagenteile nach längerer
spannungsloser Pause beim Einschalten kurzzeitig einen erhöhten Leistungsbedarf aufweisen. Damit
kann vermieden werden, die Anregeschwellen mit Rücksicht auf derartige Einschaltbedingungen generell
zu erhöhen.
Eine weitere Anwendung ist, in Abhängigkeit der Bereitschaft der Wiedereinschaltautomatik die Anrege-
schwellen zu ändern.
Voraussetzungen
Hinweis:
Die dynamische Parameterumschaltung ist nicht zu verwechseln mit der Umschaltmöglichkeit der 16 Parame-
tergruppen A bis P. Sie ist eine zusätzliche Funktion.
Es können Anregeschwellen, Verzögerungszeiten und Kennlinien-Charakteristiken umgeschaltet werden.
2.4.1

Beschreibung

Wirkung
Zum Erkennen des ausgeschalteten Schutzobjektes stehen dem Gerät wahlweise zwei Kriterien zur Verfügung:
Die Stellung des Leistungsschalters wird dem Gerät über Binäreingänge mitgeteilt (Adresse 1702
dynPAR.START = LS-Position).
Es wird das Unterschreiten einer eingestellten Stromschwelle (Adresse 1702 dynPAR.START = Strom-
kriterium) benutzt.
Ist nach einem dieser Kriterien die Spannungslosigkeit des Schutzobjektes festgestellt, wird eine Zeit T
UNTERBRECHUNG gestartet, nach deren Ablauf die erhöhten Schwellen wirksam werden.
Darüber hinaus kann die Parameterumschaltung durch zwei weitere Ereignisse angeworfen werden:
Durch das Signal „AWE bereit" der internen AWE (Adresse 1702 dynPAR.START = AWE bereit). Somit
können die Schutzschwellen und die Auslösezeiten in Abhängigkeit von der Bereitschaft der Wiederein-
schaltautomatik geändert werden (siehe auch Abschnitt
Unabhängig von der Einstellung des Parameters 1702 dynPAR.START kann stets über den Binäreingang
>Aktiv. dynPar die Freigabe zur Parameterumschaltung erteilt werden.
Bild 2-40
zeigt das Logikdiagramm der dynamischen Parameterumschaltung.
Ist die Spannungslosigkeit der Anlage, also ein offener Leistungsschalter, über den Hilfskontakt oder das
Stromkriterium festgestellt worden, wird die Unterbrechungszeit T UNTERBRECHUNG gestartet. Nach deren
Ablauf werden die erhöhten Schwellen wirksam. Beim Einschalten des Schutzobjektes (das Gerät erhält die
Information über Binäreingänge oder durch das Überschreiten der Stromschwelle LS I>) läuft eine zweite
Verzögerungszeit T dynPAR. WIRK an. Nach deren Ablauf werden die Anregewerte der Stufen wieder auf
die Normalwerte zurückgeschaltet. Diese Zeit kann verkürzt werden, wenn die Stromwerte nach dem Anlauf,
also bei geschlossenem Leistungsschalter, für eine einstellbare Zeit T dynPAR. RÜCK. unter sämtliche
Normalanregewerte zurückfallen. Die Startbedingung der Schnellrückfallzeit setzt sich aus der ODER-Verknüp-
fung der parametrierten Rückfallbedingungen aller gerichteten und ungerichteten Überstromzeitstufen
zusammen. Bei Parametrierung von T dynPAR. RÜCK. auf ∞ oder aktiver Binäreingabe
entfällt der Vergleich mit den „normalen" Grenzen. Die Funktion ist inaktiv und eine eventuell laufende
Schnellrückfallzeit wird zurückgesetzt.
Steht eine Anregung der Überstromstufen während des Ablaufs der Zeit T dynPAR. WIRK an, so läuft der
Störfall generell mit den dynamischen Parametern bis zum Anregerückfall zu Ende. Erst anschließend erfolgt
die Zurückschaltung auf die „normalen" Parameter.
182
2.14 Automatische
Wiedereinschaltung).
SIPROTEC Compact, 7SC80, Handbuch
E50417-G1100-C486-B2, Ausgabe 09.2018
>dynPar kurzblk

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis