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Einstellhinweise; Allgemein - Siemens SIPROTEC Compact 7SC80 Handbuch

Verteilnetzschutz
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Einstellhinweise

2.9.3

Allgemein

Die Funktionsart wurde bei der Projektierung der Schutzfunktionen (Abschnitt
Adresse 140, SCHIEFLAST festgelegt. Bei Wahl von SCHIEFLAST = unabhängig sind hier nur die Parameter
der unabhängigen Auslösekennlinien zugänglich. Bei Wahl von SCHIEFLAST = abhängig IEC bzw. =
abhängig ANSI in Adresse 140 sind zusätzlich die Parameter der abhängigen Kennlinien einstellbar. Wird
die Funktion nicht benötigt, wird nicht vorhanden eingestellt.
Unter Adresse 4001 SCHIEFLAST kann die Funktion Ein- oder Ausgeschaltet werden.
Die voreingestellten Werte für Anregung und Zeitverzögerung sind meist ausreichend. Falls vom Maschinen-
hersteller Werte über die dauernd zulässige Schieflast und die Dauer der Belastbarkeit in Abhängigkeit von der
Höhe der Schieflast vorliegen, sind diese zu bevorzugen. Dabei ist zu beachten, dass die Angaben des Maschi-
nenherstellers sich auf die Primärgrößen der Maschine beziehen, also z.B. der dauernd zulässige Inversstrom –
bezogen auf den Maschinennennstrom – angegeben ist. Für die Einstellwerte am Schutzgerät wird diese
Angabe auf den sekundären Inversstrom umgerechnet. Es gilt
[fo_einstellwert-i2, 1, de_DE]
mit
Ι
2 max prim
Ι
N Motor
Ι
Wdl sek
Ι
Wdl prim
Unabhängige Auslösecharakteristik (UMZ)
Durch die zweistufige Ausführung des Schieflastschutzes kann die obere Stufe (Parameter 4004 I2>>) mit
kurzer (Parameter 4005 T I2>>) und die untere Stufe (Parameter 4002 I2>) mit etwas längerer Verzöge-
rungszeit (Parameter 4003 T I2>) eingestellt werden. Damit lässt sich die untere Stufe z.B. als Warnschwelle
einsetzen und die höhere Stufe kann die abhängige Kennlinie bei hohen Inversströmen abschneiden. Eine
Einstellung von I2>> auf etwa 60 % stellt sicher, dass bei einem Phasenausfall immer nach der thermischen
Kennlinie ausgelöst wird. Andererseits kann bei mehr als 60 % Schieflast ein zweipoliger Kurzschluss ange-
nommen werden. Die Verzögerung T I2>> wird also mit der Netzstaffelung für Phasenkurzschlüsse koordi-
niert. Bei Speisung über nur noch zwei Phasen mit dem Strom Ι gilt für den Inversstrom:
[fo_i2-058, 1, de_DE]
Beispiele:
Motor mit folgenden Daten:
Nennstrom
Dauernd zul. Schieflast
Kurzzeitig zul. Schieflast
Stromwandler
Einstellwert
Einstellwert
In Leitungs- oder Kabelnetzen kann der Schieflastschutz zum Erkennen stromschwacher unsymmetrischer
Fehler dienen, bei denen die Ansprechwerte des Überstromzeitschutzes nicht erreicht werden.
SIPROTEC Compact, 7SC80, Handbuch
E50417-G1100-C486-B2, Ausgabe 09.2018
thermisch dauernd zulässiger Inversstrom des Motors
Nennstrom des Motors
sekundärer Nennstrom der Stromwandler
primärer Nennstrom der Stromwandler
= 545 A
Ι
N Motor
= 0,11 dauernd
Ι
2 dd prim
N Motor
= 0,55 für Tmax = 1 s
Ι
2 max prim
N Motor
ü = 600 A/1 A
> = 0,11 · 545 A · (1/600 A) = 0,10 A
Ι
2
>> = 0,55 · 545 A · (1/600 A) = 0,50 A
Ι
2
Funktionen
2.9 Schieflastschutz
2.1.1.2
Einstellhinweise,
239

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