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Siemens SIPROTEC Compact 7SC80 Handbuch Seite 342

Verteilnetzschutz
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Funktionen
2.14 Automatische Wiedereinschaltung
Sperrzeit und dynamische Blockierung
Die Sperrzeit T SPERRZEIT (Adresse 7105) ist die Zeitspanne, nach der nach einer erfolgreichen Wiederein-
schaltung die Netzstörung als beendet gilt. Eine erneute Auslösung durch eine für den Anwurf der Wiederein-
schaltautomatik parametrierten Schutzfunktion innerhalb dieser Zeit bewirkt, dass bei mehrmaliger Wieder-
einschaltung der nächste Unterbrechungszyklus eingeleitet wird; ist keine weitere Wiedereinschaltung mehr
zulässig, gilt bei erneuter Auslösung die letzte Wiedereinschaltung als erfolglos.
Im Allgemeinen genügen einige Sekunden. In gewitterreichen oder sturmreichen Gegenden ist eine kürzere
Sperrzeit sinnvoll, um die Gefahr der endgültigen Abschaltung infolge kurz aufeinander folgender Blitzein-
schläge oder Seilüberschläge (Seiltanzen) zu mindern.
Eine lange Sperrzeit ist zu wählen, wenn bei mehrfacher Wiedereinschaltung keine Möglichkeit der Leistungs-
schalterüberwachung (siehe unten) besteht (z.B. wegen fehlender Hilfskontakte und LS–bereit–Informati-
onen). Dann muss die Sperrzeit länger als die Wiederbereitschaftszeit des Leistungsschalters sein.
Wenn eine dynamische Blockierung der Wiedereinschaltautomatik ausgelöst wurde, bleibt diese verriegelt, bis
die Blockierursache gegangen ist. Näheres siehe auch in der Funktionsbeschreibung unter Randtitel „Dynami-
sche Blockierung". Die dynamische Blockierung ist mit der parametrierbaren Blockierzeit T BLK DYN
verbunden. Gestartet wird die Blockierzeit in der Regel mit kommender Blockierbedingung.
Leistungsschalterüberwachung
Voraussetzung dafür, dass nach einer Kurzschlussabschaltung eine Wiedereinschaltung erfolgt, ist, dass zum
Zeitpunkt des Anwurfs der Wiedereinschaltfunktion (d.h. bei Beginn eines Auslösebefehls) der Leistungs-
schalter für mindestens einen AUS-EIN-AUS-Zyklus bereit ist:
Die Bereitschaft des Leistungsschalters wird dem Gerät über den Binäreingang
mitgeteilt.
Es ist möglich, die Leistungsschalterbereitschaft vor jeder Wiedereinschaltung abzufragen oder diese
Option zu deaktivieren (7113 LS? VOR AWE):
LS? VOR AWE = Keine Abfrage, wenn keine Abfrage der Schalterbereitschaft erfolgen soll,
LS? VOR AWE = Vor jeder WE, wenn die Schalterbereitschaft vor jedem Einschaltbefehl abgefragt
werden soll.
Normalerweise wird empfohlen, die Bereitschaft des Leistungsschalters abzufragen. Für den Fall, dass ein
solches Signal vom Schalter nicht zur Verfügung steht, kann unter Adresse 7113 LS? VOR AWE die Leis-
tungsschalter-Abfrage ausgeschaltet werden (Keine Abfrage), da anderenfalls überhaupt keine auto-
matische Wiedereinschaltung möglich wäre.
Unter Adresse 7115 kann eine Bereitschafts-Überwachungszeit T LS-ÜBERW. eingestellt werden, sofern
unter Adresse 7113 eine Abfrage der Schalterbereitschaft parametriert wurde. Die Zeit wird etwas höher
als die maximale Wiederbereitschaftszeit des Leistungsschalters nach Auslösung eingestellt. Wenn der
Leistungsschalter bis zum Ablauf dieser Zeit noch nicht wieder bereit ist, erfolgt keine Wiedereinschal-
tung und die dynamische Blockierung wird ausgelöst. Die Wiedereinschaltautomatik ist damit verriegelt.
Über die Zeit T PAUSE VERL. unter Adresse 7116 wird die Verlängerung der Pausenzeit überwacht. Zu einer
Verlängerung der Pausenzeit kann es über die Leistungsschalter-Überwachungszeit T LS-ÜBERW., Adresse
7115, kommen.
Mit dem Ablauf der parametrierten Pausenzeit wird die Überwachungszeit T PAUSE VERL. gestartet.
Diese Zeit darf die Überwachungszeit T LS-ÜBERW. nicht unterschreiten. Wenn die Überwachungszeit T
LS-ÜBERW. verwendet wird, so sollte T PAUSE VERL. auf einen Wert ≥ T LS-ÜBERW. eingestellt werden.
Die Schalterversagerüberwachungszeit 7114 T ANWURFÜBERW. legt die Zeit fest, die zwischen der Auslösung
(Schließen des Auslösekontaktes) und dem Öffnen des Leistungsschalters (Rückmeldung der LS-Hilfskontakte
oder gehende Geräte-Anregung, wenn keine Hilfskontakte rangiert sind) vergeht. Diese Zeit wird bei jeder
Auslösung neu gestartet. Wenn die Zeit abläuft, wird vom Gerät ein Schalterversagen angenommen und die
AWE wird dynamisch blockiert.
Wirkzeit
Die Wirkzeit überprüft die Zeit zwischen der Anregung des Gerätes und dem Auslösekommando einer als
Starter parametrierten Schutzfunktion bei bereiter, aber noch nicht laufender AWE. Kommt es innerhalb der
Wirkzeit zu einem Auslösekommando einer als Starter parametrierten Schutzfunktion, so wird die AWE ange-
worfen. Liegt diese Zeit außerhalb des parametrierten Wertes der T WIRK (Adresse 7117), so wird die AWE
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>LS bereit (FNr. 2730)
SIPROTEC Compact, 7SC80, Handbuch
E50417-G1100-C486-B2, Ausgabe 09.2018

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