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Einstellhinweise - Siemens SIPROTEC Compact 7SC80 Handbuch

Verteilnetzschutz
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Das folgende Bild zeigt das Beispiel einer Gruppenwiedereinschaltung am Abgang 3. Es sei eine zweimalige
Wiedereinschaltung angenommen.
Bei Fehler F1 am Abgang 5 regen die Schutzgeräte in der Einspeisung und im Abgang 3 an. Die Verzögerungs-
zeit von Stufe I>> am Abgang 3 ist so eingestellt, dass der Leistungsschalter von Abgang 3 den Fehler löscht,
bevor die Sicherung an Abgang 5 beschädigt wird. Wenn der Fehler geklärt ist, fallen nach Ablauf der Blockier-
zeit alle Funktionen zurück und die Störung ist beendet. Dabei wurde auch die Sicherung geschützt.
Wenn der Fehler bestehen bleibt, folgt ein zweiter Wiedereinschaltzyklus nach dem gleichen Ablauf.
Die Schnell-Stufe I>> wird nun am Relais des Abgangs 3 blockiert. Wenn der Fehler immer noch vorhanden ist,
ist am Abgang 3 nur noch die Stufe I> wirksam, die aber die Sicherung mit 0,4 s überstaffelt. Nachdem die
Sicherung den Fehler abgeschaltet hat, fallen die in Reihe geschalteten Geräte zurück. Wenn die Sicherung
den Fehler nicht klärt, wirkt die Stufe I> am Abgang 3 als Reserveschutz.
Die Stufe I>> am Sammelschienenrelais ist mit einer Verzögerungszeit von 0,4 s eingestellt, da sie die I>>-
Stufen und auch die Sicherungen auslösen muss. Bei der zweiten Wiedereinschaltung muss aber auch hier die
Stufe I>> blockiert werden, um dem Abgangsrelais (Stufe I> mit 0,4 s) Vorrang einzuräumen. Dazu muss das
Gerät aber Kenntnis darüber haben, dass schon 2 Wiedereinschaltversuche stattgefunden haben.
Bei diesem Gerät muss die Ablaufkoordinierung eingeschaltet werden: Diese bewirkt, dass hier bei Rückfall der
Anregung von I> bzw. IE> die Wiedereinschaltversuche mitgezählt werden. Wenn der Fehler nach der zweiten
Wiedereinschaltung noch besteht, wirkt die Stufe I> mit 0,9 s als Reserveschutz.
Beim Sammelschienenfehler F2 würde die Stufe I>> an der Sammelschiene den Fehler in 0,4 s abschalten.
Durch die Ablaufkoordinierung können Sie die Stufen I>> auf eine relativ kurze Zeit einstellen. Die Stufe I>
wird nur als Reserveschutz benötigt. Ohne Ablaufkoordinierung dürfte die Stufe I> nur mit ihrer relativ langen
Zeit (0,9 s) benutzt werden.
[ablaufkoordinierung-fehler-am-abgang-5-ss-260602-kn, 1, de_DE]
Bild 2-108
2.14.6

Einstellhinweise

Allgemeine Einstellungen
Die interne Wiedereinschaltautomatik kann nur wirken und ist nur zugänglich, wenn sie bei der Projektierung
unter Adresse 171 AUTO-WE = vorhanden eingestellt wurde. Wird die Funktion nicht benötigt, wird nicht
vorhanden eingestellt. Unter Adresse 7101 AUTO-WE kann die Funktion Ein- oder Ausgeschaltet werden.
Wenn auf dem Abzweig, für den das 7SC80 eingesetzt wird, keine automatische Wiedereinschaltung durchge-
führt wird (z.B. bei Kabeln, Transformatoren, Motoren o.ä.), wird die Wiedereinschaltfunktion deaktiviert. Die
Wiedereinschaltfunktion ist dann völlig unwirksam, d.h. es gibt keine diesbezüglichen Meldungen und Binär-
eingänge für die Wiedereinschaltfunktion werden ignoriert. Alle Parameter des Blocks 71 sind unzugänglich
und haben keine Bedeutung.
Blockierdauer bei Hand–Ein–Erkennung
Der Parameter 7103 T BLK HANDEIN definiert die Reaktion der AWE auf das Erkennen eines Hand–Ein–
Signals. Damit kann eingestellt werden, wie lange die AWE dynamisch blockiert bleibt beim Erkennen eines
externes Hand–Einkommandos über Binäreingabe (356
reagiert die AWE nicht auf ein Hand–Ein–Signal.
SIPROTEC Compact, 7SC80, Handbuch
E50417-G1100-C486-B2, Ausgabe 09.2018
Ablaufkoordinierung bei Fehler am Abgang 5 und an der Sammelschiene
2.14 Automatische Wiedereinschaltung
>Hand-EIN ). Wird der Parameter auf 0 eingestellt, so
Funktionen
341

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