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Zweiphasiger Überstromzeitschutz (Nur Ungerichtet); Schneller Sammelschienenschutz Durch Rückwärtige Verriegelung - Siemens 7SJ62 Handbuch

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2.2.8
Zweiphasiger Überstromzeitschutz (nur ungerichtet)
2.2.9
Schneller Sammelschienenschutz durch rückwärtige Verriegelung
Applikationsbei-
spiel
7SJ62/63/64 Handbuch
C53000-G1100-C147-9
Die Funktionalität des zweiphasigen Überstromzeitschutzes kommt in isolierten oder
gelöschten Netzen zum Einsatz, wenn ein Zusammenwirken mit bestehenden zwei-
phasigen Schutzeinrichtungen benötigt wird. Da ein isoliertes oder gelöschtes Netz
mit einem einphasigen Erdschluss auch weiterhin betrieben werden kann, dient dieser
Schutz der Erkennung von Doppelerdschlüssen mit hohen Erdschlussströmen. Erst
dann soll ein betroffener Abzweig abgeschaltet werden. Hierfür ist eine zweiphasige
Messung ausreichend. Um die Selektivität des Schutzes im Netzabschnitt zu gewähr-
leisten, werden nur die Phasen L1 und L3 überwacht.
Ist 250 U/AMZ 2phasig (projektierbar unter Anlagendaten 1) auf Ein paramet-
riert, wird I
nicht zum Schwellwertvergleich herangezogen. Liegt ein Fehler als ein-
L2
facher Erdschluss in L2 an, erfolgt keine Anregung. Erst bei einer Anregung auf L1
oder L3 wird von einen Doppelerdschluss ausgegangen. Es kommt zu einer Anregung
und nach Ablauf der Verzögerungszeit zu einer Auslösung.
Hinweis
Bei aktivierter Inrusherkennung und einem alleinigen Inrush auf L2 findet keine Cross-
blockierung der anderen Leiter statt. Andererseits wird bei Inrush mit Crossblockie-
rung auf L1 oder L3 auch L2 mit blockiert.
Über Binäreingänge kann eine Blockierung von jeder beliebigen Stromstufe veran-
lasst werden. Durch Parametrierung wird festgelegt, ob der Eingabekreis in Arbeits-
strom- (bei angelegter Spannung aktiv) oder Ruhestromschaltung (bei fehlender
Spannung aktiv) betrieben werden soll. Dies erlaubt z.B. einen schnellen Sammel-
schienenschutz in Sternnetzen bzw. in Ringnetzen, die an einer Stelle geöffnet sind,
durch „rückwärtige Verriegelung". Dieses Prinzip wird z.B. in Verteilungsnetzen, in der
Eigenbedarfsanlage von Kraftwerken u. ä. verwendet, in denen ein Transformator
vom Verbundnetz auf einen Sammelschienenabschnitt mit mehreren Abgängen
speist (Bild 2-12).
Das Prinzip der rückwärtigen Verriegelung besteht darin, dass der Überstromzeit-
schutz der Sammelschieneneinspeisung mit einer kurzen, von der Staffelzeit der
Abgänge unabhängigen Auslösezeit TI>> auslöst, sofern nicht die Anregung eines
nächsten, abgangsseitigen Überstromzeitschutzes seine Blockierung bewirkt (Bild 2-
12). Es wird daher immer der Schutz, der sich am nächsten an der Fehlerstelle befin-
det, mit der kurzen Zeit auslösen, da er von einem hinter der Fehlerstelle liegenden
Schutz nicht blockiert werden kann. Die Zeitstufen TI> bzw. TIp wirken als Reserve-
stufe. Die Anregemeldungen der abgangsseitigen Schutzrelais werden als Eingangs-
meldung „>U/AMZ I>> blk" auf einen Binäreingang des speiseseitigen Schutzge-
rätes gegeben.
2.2 Überstromzeitschutz
73

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