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Siemens 7SJ62 Handbuch Seite 221

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Gelöschtes Netz
Geerdetes Netz
Elektrische Maschi-
nen
Winkelfehlerkom-
pensation
(I-Wandler)
Anmerkung zur Pa-
rameterübersicht
der empfindlichen
Erdfehlererfassung
7SJ62/63/64 Handbuch
C53000-G1100-C147-9
Im gelöschten Netz ist die Richtungsbestimmung bei Erdschluss dadurch erschwert,
dass dem kleinen für die Messung maßgebenden Wattreststrom in der Regel ein viel
größerer Blindstrom kapazitiven oder induktiven Charakters überlagert ist. Der
gesamte dem Gerät zugeführte Erdstrom kann also, abhängig von der Netzkonfigura-
tion und Lage der Löschspule, sehr verschiedene Werte in Betrag und Phasenlage
annehmen. Das Gerät soll aber nur die Wirkkomponente des Erdschlussstromes be-
· cos ϕ. Dies erfordert ein extremes Maß an Genauigkeit insbesonde-
werten, also I
EE
re der winkelmäßigen Übertragungstreue aller Wandler. Außerdem darf das Gerät
nicht unnötig empfindlich eingestellt werden. Bei Einsatz in gelöschten Netzen ist
daher nur bei Anschluss an Kabelumbauwandler eine zuverlässige Richtungsmes-
sung zu erwarten. Auch hier gilt die Faustregel: Einstellung der Ansprechwerte auf die
Hälfte des zu erwartenden Messstromes, wobei nur der Wattreststrom in Ansatz ge-
bracht wird. Für den Wattreststrom sind in erster Linie die Verluste der Petersen-Spule
verantwortlich. Als Messart wird cos ϕ verwendet, da hier der ohmsche Wattrest-
strom maßgebend ist.
Im geerdeten Netz wird ein Wert unterhalb des minimal erwarteten Erdkurzschluss-
stromes eingestellt. Man beachte, dass IEE GER. (Stromwert FREIGABE RICHT.)
nur den Stromanteil in Richtung senkrecht auf die durch Adressen 3124 und 3125 be-
stimmte Richtungsgerade erfasst. Als Messart wird cos ϕ verwendet, wobei der Kor-
rekturwinkel auf –45° eingestellt wird, da der Erdkurzschlussstrom ohmisch–induktiv
ist (rechter Teil in Bild „Richtungskennlinien bei cos-ϕ-Messung" in der Funktionsbe-
schreibung der empfindlichen Erdfehlererfassung).
Bei elektrischen Maschinen in Sammelschienenschaltung am isolierten Netz kann
man cos ϕ für die Messart einstellen und einen Korrekturwinkel von etwa +45°, da
hier der Erdschlussstrom oft aus einer Überlagerung des kapazitiven Erdschlussstro-
mes vom Netz und dem ohmschen Strom eines Belastungswiderstandes zusammen-
gesetzt ist (linker Teil in Bild „Richtungskennlinien bei cos-ϕ-Messung" in der Funkti-
onsbeschreibung der empfindlichen Erdfehlererfassung).
Der hohe Blindstromanteil im gelöschten Netz und der unvermeidliche Luftspalt des
Kabelumbauwandlers machen häufig eine Kompensation des Winkelfehlers des Ka-
belumbauwandlers notwendig. Eingegeben wird unter den Adressen 3102 bis 3105
für die tatsächlich angeschlossene Bürde der maximale Winkelfehler KABELUBW. F1
und der zugehörige Sekundärstrom KABELUBW. I1 sowie ein weiterer Arbeitspunkt
KABELUBW. F2/KABELUBW. I2, ab dem sich der Winkelfehler nicht mehr nennens-
wert ändert. Das Gerät nähert damit die Übertragungskennlinie des Wandlers mit hin-
reichender Genauigkeit an. Im isolierten oder geerdeten Netz ist die Winkelkompen-
sation nicht erforderlich.
Bei Geräten mit empfindlichem Erdstromeingang, der unabhängig vom Gerätenenn-
strom ist, ist grundsätzlich auch eine Einstellung in Primärwerten möglich und dabei
die Übersetzung der Stromwandler zu berücksichtigen. Insbesondere bei der Wahl
sehr kleiner Einstellwerte und kleiner primärer Nennströme kann sich dabei jedoch
eine recht grobe Stufung der Einstellwerte ergeben. So empfehlen wir, die empfindli-
che Erdfehlererfassung in Sekundärgrößen zu parametrieren.
2.12 Erdfehlererfassung (empfindlich/unempfindlich)
221

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