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Siemens 7SJ62 Handbuch Seite 144

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2 Funktionen
Überspannungs-
schutz Gegensys-
tem U2
Rückfallschwelle
des Überspan-
nungsschutzes
Unterspannungs-
schutz Mitsystem
U1
144
Bei dreiphasigem Spannungswandleranschluss kann für den Überspannungsschutz
mittels Parameter 614 KENNGR U>(>) projektiert werden, entweder die größte der
verketteten Spannungen ULL oder die Gegensystemspannung U2 als Messgröße zu
bewerten. Das Gegensystem erfasst Spannungsunsymmetrien und kann für die Sta-
bilisierung des Überstromzeitschutzes (UMZ) eingesetzt werden. Beim Backup-
Schutz von Transformatoren oder Generatoren liegen die Fehlerströme teilweise nur
geringfügig über den Lastströmen. Zur Erzielung einer möglichst empfindlichen Anre-
geschwelle des UMZ ist dessen Stabilisierung durch den Spannungsschutz notwen-
dig, um Fehlauslösungen zu vermeiden.
Der Überspannungsschutz ist zweistufig ausgeführt. Damit kann bei Projektierung auf
das Gegensystem der unteren Stufe (Adresse 5015, U2>) eine längere (Adresse
5004, T U>) und der oberen Stufe (Adresse 5016, U2>>) eine kurze (Adresse 5007,
T U>>) Verzögerungszeit zugeordnet werden. Für die Ansprechwerte U2> bzw. U2>>
können keine allgemein verbindlichen Angaben gemacht werden, da sie von der je-
weiligen konkreten Anlagenkonfiguration abhängig sind. Da die Gegensystemspan-
nung U2 einer Leiter-Erde–Spannung entspricht, muss deren Schwellwert als solche
eingestellt werden.
Die Parameter 5002 U> und 5005 U>> bzw. 5003 U> und 5006 U>> werden bei Pro-
jektierung auf das Gegenspannungssystem ausgeblendet und die Einstellwerte unter
den Adressen 5015 U2> bzw. 5016 U2>> sind wirksam. Zu beachten ist, dass bei ein-
poligem Spannungswandleranschluss der Anlagenparameter 614 KENNGR U>(>) ig-
noriert wird und grundsätzlich die Aktivierung der Schwellwerte für Leiter-Leiter-Span-
nungen erfolgt. Die Zeiteinstellungen 5004 T U> und 5007 T U>> sind so zu wählen,
dass durch Schalthandlungen hervorgerufene zulässige kurzzeitige Spannungsspit-
zen nicht zur Abschaltung führen, andererseits stationäre Überspannungen rechtzei-
tig abgeschaltet werden.
Die Rückfallschwellen der U>–Stufe und der U>>-Stufe lassen sich über das Rückfall-
verhältnis r = U
/U
Rückfall
Hierbei gilt für r stets die Randbedingung:
r · (parametrierte Anregeschwelle) ≤ 150 V beim Anschluss von Leiter-Leiter-Span-
nungen bzw.
r · (parametrierte Anregeschwelle) ≤ 260 V beim Anschluss von Leiter-Erde-Spannun-
gen.
Die Mindesthysterese beträgt 0,6 V.
Für den Unterspannungsschutz wird das Mitsystem (U1) bewertet. Insbesondere,
wenn es um Stabilitätsprobleme geht, ist dessen Erfassung von Vorteil, weil das Mit-
system für die Grenze der stabilen Energieübertragung maßgebend ist. Hinsichtlich
der Ansprechwerte können keine allgemein verbindlichen Angaben gemacht werden.
Da der Schutz jedoch in erster Linie Verbraucher (Induktionsmaschinen) gegen die
Folgen von Spannungseinbrüchen schützen und Stabilitätsproblemen vorbeugen soll,
werden die Einstellwerte i.Allg. zwischen 60 % und 85 % der Nennspannung liegen.
Dabei ist zu beachten, dass bei Frequenzabweichungen von > 5 Hz der Effektivwert
der Spannung zu klein berechnet wird und das Gerät somit zur Überfunktion neigt.
Bei dreiphasigem Anschluss grundsätzlich, und bei einphasigem Anschluss einer
Leiter-Leiter-Spannung, sind die Schwellwerte als verkettete Größen einzustellen. Da
die Mitkomponente der Spannungen einer Leiter-Erde-Spannung entspricht, muss
deren Schwellwert mit √3 multipliziert werden. Bei einphasigem Leiter-Erde-An-
schluss ist der Schwellwert als Phasenspannung einzustellen.
parametrieren (5017A RV U> bzw. 5018A RV U>>).
Anregung
7SJ62/63/64 Handbuch
C53000-G1100-C147-9

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