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Siemens 7SJ62 Handbuch Seite 236

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2 Funktionen
Wiederein-
schaltung vor
Selektivität
Einmalige Wieder-
einschaltung
Mehrmalige Wie-
dereinschaltung
236
Damit der Unterbrechungszyklus erfolgreich sein kann, sollten Fehler in dem gesam-
ten Schutzbereich an allen speisenden Enden mit der gleichen — möglichst kurzen —
Zeit abgeschaltet werden. In der Regel wird also vor einer automatischen Wiederein-
schaltung eine Schnellauslösung des Kurzschlussschutzes gewünscht. Hier wird also
der schnellen Fehlerbeseitigung Vorrang gegenüber der Selektivität eingeräumt, da ja
die Wiedereinschaltung der Versuch ist, den Netzbetrieb aufrechtzuerhalten. Zu
diesem Zweck werden die Schutzfunktionen, die die Wiedereinschaltautomatik an-
werfen können, so eingestellt, dass sie vor einer Wiedereinschaltung unverzögert
oder mit einer sehr kurzen Verzögerung auslösen.
Bei der endgültigen Abschaltung jedoch, d.h. wenn keine Wiedereinschaltung erwar-
tet werden kann, soll der Schutz verzögert nach dem Staffelplan des Netzes auslösen,
da dann die Selektivität Vorrang hat. Siehe auch entsprechende Hinweise unter Rand-
titel „Zusammenarbeit mit Wiedereinschaltautomatik" bei den Einstellhinweisen der
Überstromzeitschutzfunktionen und der Funktionsbeschreibung des Intermittierenden
Erdschlussschutzes.
Mit dem ersten Auslösekommando einer Funktion, die auf Anwurf der Wiederein-
schaltautomatik parametriert ist, wird diese angeworfen. Nach Öffnen des Leistungs-
schalters beginnt die dem Fehlerbild entsprechende Pausenzeit (siehe auch Randtitel
„Wiedereinschaltprogramme"). Nach Ablauf der entsprechenden Pausenzeit erhält
der Leistungsschalter ein Einschaltkommando. Gleichzeitig wird die Sperrzeit T
SPERRZEIT gestartet. In dieser Sperrzeit wird geprüft, ob die Wiedereinschaltung er-
folgreich war. Kommt es innerhalb dieser Zeit zu einem erneuten Fehler, wird die AWE
dynamisch blockiert, es kommt zum endgültigen AUS. Die Pausenzeit kann für die
beiden Programme individuell eingestellt werden.
Kriterien für das Öffnen des Leistungsschalters können entweder die Leistungsschal-
terhilfskontakte oder die gehende General-Anregung sein, wenn keine Hilfskontakte
rangiert sind.
Ist der Fehler beseitigt, (erfolgreiche Wiedereinschaltung), läuft die Sperrzeit ab, und
alle Funktionen gehen in Ruhestellung. Die Störung ist beendet.
Ist der Fehler nicht beseitigt, (erfolglose Wiedereinschaltung), so folgt vom Schutz
eine endgültige Abschaltung nach Staffelplan.
7SJ62/63/64 erlaubt bis zu 9 Wiedereinschaltungen. Die Anzahl kann für das Phase–
Programm und das Erde–Programm getrennt eingestellt werden.
Der erste Unterbrechungszyklus läuft im Prinzip wie bei der einmaligen Wiederein-
schaltung ab. Wenn die erste Wiedereinschaltung erfolglos war, folgt jedoch keine
endgültige Abschaltung, sondern die Sperrzeit wird zurückgesetzt, und ein weiterer
Unterbrechungszyklus mit einer weiteren Pausenzeit wird eingeleitet. Dies kann sich
so oft wiederholen, bis die für das entsprechende Wiedereinschaltprogramm zulässi-
ge Zahl von Wiedereinschaltungen erreicht ist.
Die Pausenzeiten können für die ersten vier Unterbrechungszyklen und die beiden
Programme unterschiedlich eingestellt werden. Ab dem fünften Zyklus gilt die jeweili-
ge Pausenzeit für den vierten Zyklus.
Ist einer der Zyklen erfolgreich, d.h. nach Wiedereinschaltung ist der Fehler nicht mehr
vorhanden, läuft die Sperrzeit ab, und alle Funktionen gehen in Ruhestellung. Die
Störung ist beendet.
Ist keiner der Zyklen erfolgreich, so erfolgt nach der letzten zulässigen Wiederein-
schaltung vom Schutz eine endgültige Abschaltung nach Staffelplan. Alle Wiederein-
schaltversuche waren erfolglos.
7SJ62/63/64 Handbuch
C53000-G1100-C147-9

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