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Intermittierender Erdfehler - Schutz; Beschreibung - Siemens 7SJ62 Handbuch

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2.13

Intermittierender Erdfehler - Schutz

Anwendungsfälle

2.13.1 Beschreibung

Messgrößenerfas-
sung
Anregung/Auslö-
sung
7SJ62/63/64 Handbuch
C53000-G1100-C147-9
Intermittierende Erdschlüsse sind dadurch gekennzeichnet, dass sie häufig von selbst
erlöschen, unbestimmte Zeit später aber wiederzünden. Die Fehlerdauer kann wenige
Millisekunden bis mehrere Sekunden dauern. Deshalb können derartige Fehler vom
normalen Überstromzeitschutz nicht, bzw. nicht selektiv erfasst werden. Bei sehr
kurzen Impulsdauern regen u.U. nicht alle Schutzgeräte in einer Kurzschlussbahn an,
so dass eine selektive Abschaltung nicht gewährleistet ist.
Wegen der Verzögerung des Überstromzeitschutzes reicht die Dauer der Fehler oft
nicht aus, das schadhafte Kabel abzuschalten. Erst wenn sie sich zum Dauerfehler
ausgeweitet haben, können die Erdfehler selektiv vom Kurzschlussschutz beseitigt
werden.
Da eine thermische Gefährdung der Betriebsmittel aber auch schon bei intermittieren-
den Erdfehlern vorliegt, besitzen die Geräte 7SJ62/63/64 eine Schutzfunktion, die
solche intermittierenden Erdfehler erkennt und deren Zeitdauer akkumuliert. Erreicht
die Summe innerhalb einer bestimmten Zeit einen einstellbaren Wert, so ist die
Grenze der thermischen Belastbarkeit erreicht. Verteilen sich die Erdfehler zeitlich
sehr stark oder erlischt der Erdkurzschluss und zündet innerhalb einer größeren Zeit-
dauer nicht wieder, ist eine Abkühlung des belasteten Betriebsmittels zu erwarten.
Eine Auslösung ist dann nicht notwendig.
• Schutz gegen intermittierende Erdfehler, wie sie z.B. in Kabeln durch Isolations-
schwächen oder Eindringen von Wasser in Kabelmuffen auftreten.
Der intermittierende Erdfehlerstrom wird wahlweise über den normalen Erdstromein-
gang (I
) oder den empfindlichen Erdstromeingang (I
E
der drei Leiterströme (3I0) gebildet. Anders als beim Überstromzeitschutz, bei dem
mit der Grundschwingung gearbeitet wird, wird hier der Effektivwert dieses Stromes
gebildet und mit einer einstellbaren Schwelle IIE> verglichen. Somit werden Ober-
schwingungsanteile (bis 400 Hz) und der Gleichanteil berücksichtigt, da diese auch
zur thermischen Belastung beitragen.
Bei Überschreiten des Ansprechwertes IIE> erfolgt Anregemeldung („IIE Anr",
siehe Bild 2-77). Die Anregungen werden auch gezählt; sobald der Zählerstand den
Wert des Parameters ANZ.ANREG. erreicht, wird die Meldung „IEF Intermit."
ausgegeben. Eine stabilisierte Anregung wird durch Verlängern der Anregemeldung
„IIE Anr" um die einstellbare Zeit Tv gewonnen. Diese Stabilisierung ist vor allem
für die Koordination mit bisherigen statischen bzw. elektromechanischen Relais not-
wendig.
Die Dauer dieser stabilisierten Anregungen „IIE stab.Anr." wird in einem Inte-
grator Tsum aufsummiert. Erreicht diese akkumulierte Anregezeit einen einstellbaren
Grenzwert, wird dies gemeldet („IEF Tsum Abl."). Es erfolgt Auslösung, allerdings
nur, während ein Erdfehler vorliegt (Meldung „IEF AUS"). Das Auslösekommando
wird für die für das Gerät insgesamt eingestellte Mindestauslösedauer gehalten, auch
wenn der Erdfehler nur kurz ist. Nach Abschluss des Auslösekommandos werden alle
Speicher zurückgesetzt, so dass der Schutz wieder in Ruhestellung übergeht.

2.13 Intermittierender Erdfehler - Schutz

) erfasst bzw. aus der Summe
EE
225

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