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Fehlerorter; Beschreibung - Siemens 7SJ62 Handbuch

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2 Funktionen
2.15

Fehlerorter

Anwendungsfälle

2.15.1 Beschreibung

Startbedingungen
Messverfahren
Schleifenauswahl
258
Die Messung der Fehlerentfernung bei einem Kurzschluss ist eine wichtige Ergän-
zung der Funktionen des Schutzes.
• Die Verfügbarkeit der Leitung für die Energieübertragung im Netz kann durch
schnelleres Ermitteln der Fehlerstelle und damit schnellere Störungsbeseitigung
erhöht werden.
Die Fehlerortung wird durchgeführt, wenn der ungerichtete oder der gerichtete Über-
stromzeitschutz ein Auslösekommando abgesetzt hat. Daraufhin legt der Fehlerorter
die gültigen Messschleifen und die günstigsten Messfenster fest. Die in einem Umlauf-
puffer abgelegten Wertepaare von Kurzschlussstrom und Kurzschlussspannung
werden eingefroren und stehen für die Berechnung der Impedanzkomponenten R
(Resistanz) und X (Reaktanz) zur Verfügung. Filterung der Messgrößen und Anzahl
der Impedanzberechnungen passen sich automatisch an die Zahl der eingeschwun-
genen Messwertpaare an.
Über eine Binäreingabe kann ebenfalls die Fehlerortung initiiert werden. Vorausset-
zung ist hierbei jedoch eine gleichzeitige Anregung des Überstromzeitschutzes (ge-
richtet oder ungerichtet). Hierdurch ist auch dann eine Fehlerortberechnung möglich,
wenn ein anderes Schutzgerät die Abschaltung eines Kurzschlusses bewirkt.
Die Auswertung der Messgrößen geschieht nach Abschalten des Kurzschlusses. Aus
den gespeicherten und gefilterten Messgrößen werden gemäß der Leitungsgleichung
mindestens drei Ergebnispaare für R und X ermittelt. Liegen weniger als 3 Ergebnis-
paare vor, wird kein Fehlerort ausgegeben. Von den Ergebnispaaren werden Mittel-
wert und Standardabweichung berechnet. Nach Elimination von „Ausreißern", die
durch hohe Abweichung von der Standardabweichung erkannt werden, wird für X
nochmals ein Mittel errechnet. Dieses Mittel gilt als Fehlerreaktanz, die der Fehlerent-
fernung proportional ist.
Hinweis
Bei Leiter-Leiter-Anschluss der Spannungen findet keine Berechnung von Fehlerorten
statt!
Anhand der Anregungen durch den Überstromzeitschutz (gerichtet oder ungerichtet)
werden die gültigen Messschleifen für die Berechnung der Fehlerreaktanz ausge-
wählt. Die Fehlerreaktanz kann für Leiter–Erde–Schleifen natürlich nur dann errech-
net werden, wenn das Gerät an drei in Stern geschaltete Stromwandler und an drei in
Stern geschaltete und im Sternpunkt geerdete Spannungswandler angeschlossen ist.
Tabelle 2-16 zeigt die Zuordnung der ausgewerteten Schleifen zu den möglichen An-
regebildern des Kurzschlussschutzes, wenn das Gerät an drei in Stern geschaltete
Spannungswandler angeschlossen ist. Erfolgt der Anschluss der Spannungswandler
in V–Schaltung, gilt Tabelle 2-17; hier können naturgemäß keine Leiter–Erde–Schlei-
fen ausgemessen werden.
7SJ62/63/64 Handbuch
C53000-G1100-C147-9

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