17.2.3 Benutzerdefinierte Prüfsequenzen
(erfordert SECUTEST DB+ (Z853R bzw. Merkmal KB01) und
IZYTRONIQ)
Abhängig vom Prüfgerätemodell bzw. seinen Merkmalen, können
Sie benutzerdefinierte Prüfsequenzen in der Software IZYTRONIQ
erstellen und in das Prüfgerät übertragen. Im Gegensatz zu den
Prüfsequenzen ab Werk können Sie hier nicht nur Einstellungen
ändern, sondern die komplette Prüfsequenz nach Ihren Bedürf-
nissen gestalten indem Sie selbst die Einzelprüfschritte definieren
und parametrieren, sowie deren Reihenfolge festlegen
Voraussetzungen
•
SECUTEST DB+ (Z853R bzw. Merkmal KB01)
Enthält:
– bis zu 24 Prüfsequenzen
(max. 1200 Prüfschritte insgesamt)
– Übertragung in das Prüfgerät via USB-Verbindung oder
Bluetooth®
(Für die Übertragung per Bluetooth® ist zusätzlich das
Merkmal M01 erforderlich.)
•
Software IZYTRONIQ
Umsetzung
Die Prüfsequenzen erstellen Sie in der Software IZYTRONIQ als
„Prüfgeräte-Sequenz" (nicht zu verwechseln mit „IZY-Remote-
Sequenzen", die der Fernsteuerung dienen und in Kap. 17.9
beschrieben werden).
Die in Ihrer Prüfgeräte-Ausführung zur Verfügung stehenden Mes-
sungen und Parameter werden aus dem Prüfgerät in die Software
IZYTRONIQ geladen und entsprechend zur Verfügung gestellt. Mit
ihnen erstellen mit Sie die Prüfgeräte-Sequenz.
!
Achtung!
Normkonformität /
Nachweis der Betriebssicherheit nach DGUV Vorschrift 3
oder BetrSichV
Mit der Erstellung und/oder Anwendung selbsterstellter
Prüfsequenzen bzw. Veränderung oder Verkürzung der
tig implementierten Prüfsequenzen besteht die Gefahr,
dass diese nicht mehr normkonform sind (und entspre-
chend nicht mehr als Nachweis der Betriebssicherheit
nach DGUV Vorschrift 3 oder BetrSichV gelten bzw.
diese Anforderungen nicht mehr erfüllen).
Der Ersteller bzw. Anwender/Prüfer übernimmt die Ver-
antwortung für normgerechte Prüfschritte sowie für die
korrekte Reihenfolge eventueller Vorprüfungen.
!
Achtung!
Einige Prüfschritte erfordern Vorabprüfungen oder erläu-
ternde Hinweise.
Der Prüfer muss zum Ausführungszeitpunkt z. B. genü-
gend Zeit haben, mit der Sonde den entsprechenden
Punkt zu kontaktieren oder den Prüfling in den entspre-
chenden Zustand zu bringen.
Fügen Sie entsprechende Kontrollen bzw. Prüfhinweise
hinzu.
!
Achtung!
Sondenkontrolle erforderlich bei Verwendung der Sonde
P1.
Wird die Sonde P1 in einer Prüfsequenz verwendet, so
muss in der Prüfsequenz ein Prüfschritt „Sondenkont-
rolle" mit „Sonde: Sondenanschluss P1" durchgeführt
werden. Hintergrund: Zusätzlich zur Sicherstellung, dass
am Sondenanschluss P1 eine Sonde angeschlossen ist,
prüft die Sondenkontrolle am Anschluss P1 auch, ob die
Sondenschmelzsicherung intakt ist. Mehr Informationen
dazu finden Sie im Kapitel 6.2 „Anschluss der Prüfsonde
P1 oder P2".
Gossen Metrawatt GmbH
Abschließend kann die erstellte Prüfgeräte-Sequenz direkt in das
Prüfgerät geladen sowie als XML-Datei auf dem Computer abge-
speichert werden. Genaue Informationen zum gesamten Prozess
entnehmen Sie der IZYTRONIQ Online Hilfe.
Im Prüfgerät erscheinen Ihre benutzerdefinierten „Prüfgeräte-
Sequenzen" in der Prüfgerät-Bedienoberfläche grundsätzlich mit
einem vorangestellten Stern.
Hinweis
Wir empfehlen, Ihre benutzerdefinierten Prüfgeräte-
Sequenzen über die Software IZYTRONIQ als xml-Datei
zu sichern. Informationen dazu entnehmen Sie der IZY-
TRONIQ Online Hilfe.
Tipp zu Grenzwertverletzungen / Fehlersuche
Bei den Standardeinstellungen wird eine Prüfgeräte-Sequenz
beendet, sobald ein Grenzwert überschritten wird. Im Prüfproto-
koll wird folglich nur ein Messwert als Grenzwertverletzung darge-
stellt.
Insbesondere in der Fehlersuche bei Reparaturen aber auch zur
Auswertung von Fehlerstatistiken ist es wünschenswert, alle
Grenzwertverletzungen eines Prüflings in einem Prüfprotokoll zu
dokumentieren.
Mit SECUTEST DB+ (Z853R bzw. Merkmal KB01) lassen sich die
Prüfsequenzen zur Fehlersuche optimieren: Prüfsequenzen wer-
den vollständig durchgeführt (auch bei Grenzwertüberschreitung)
und alle Fehler werden im Protokoll dokumentiert.
17.3
Prüfling anschließen
➭ Schließen Sie den Prüfling je nach gewählter Prüfsequenz an
das Prüfgerät an:
– Prüfdose
– Festanschluss
– Adapter
Der Anschluss ist abhängig von der Art des Prüflings, siehe Tabel-
len Klassifizierungsparameter und hier jeweils bei Anschlussart.
Für die Prüfung von Verlängerungsleitungen nach Norm:
Anschluss an die Prüfdose über folgenden Adapter:
–
EL1:
bei einphasigen Verlängerungsleitungen
–
VL2E: bei 1- und 3-phasigen Verlängerungsleitungen
Hinweis zur Anwendung des Prüfadapters AT3-IIIE
Beachten Sie, dass eine Umpol-Funktion mithilfe des verwende-
ten Prüfgeräts nicht wirksam ist, wenn Sie den AT3-IIIE-Adapter
zur Prüfung von einphasigen Prüflingen (Dose 3/Schuko) einset-
zen. Sämtliche Ableitstrommessungen müssen hier manuell in
beiden Steckrichtungen durchgeführt werden.
17.4
Prüfobjekt auswählen
Sie können das Prüfobjekt für das die Prüfung ausgeführt werden
soll vor Start der Prüfsequenz auswählen. Nach Beendigung kön-
nen Sie das Ergebnis dann direkt speichern (siehe Kapitel 17.8
„Speichern der Prüfergebnisse"). Voraussetzung ist, dass Sie
bereits eine Prüfstruktur im Prüfgerät angelegt oder mithilfe der
Software IZYTRONIQ geladen haben.
➭ Ist im Startdisplay kein Prüfling selektiert, geben Sie die Prüf-
objekt-ID-Nummer des Prüflings durch Anwählen von ID z. B.
über Barcodescanner ein.
➭ Alternativ aktivieren Sie die Datenbankansicht über die
Taste MEM.
➭ Wählen Sie den Prüfling für die Prüfsequenz über die Cur-
sortasten aus.
➭ Kehren Sie zur Messansicht zurück über die Taste ESC.
Alternativ können Sie den Prüfling nach Beenden der Prüfsequenz
auswählen oder (falls er nicht in der Datenbank vorhanden ist)
anlegen. Siehe dazu Kapitel 17.8 „Speichern der Prüfergebnisse".
MEM
ESC
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