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Wartung
In diesem Kapitel finden Sie Informationen zu den verschiedenen
Wartungsmaßnahmen, die für das Prüfgerät erforderlich sind.
Je nach Art der Maßnahme müssen Sie diese regelmäßig durch-
führen (lassen), z.B. sicherheitstechnische Kontrolle und Rekalib-
rierung, oder im Bedarfsfall durchführen (lassen), z.B. Sicherungs-
wechsel.
20.1
Sicherheitstechnische Kontrollen
Führen Sie an Ihrem Prüfgerät regelmäßige sicherheitstechnische
Kontrollen durch. Als Prüfintervalle empfehlen wir die Rekalibrie-
rungintervalle (siehe Kapitel 20.6 „Kalibrierung").
Das Prüfgerät ist entsprechend der Norm IEC 61010 und
IEC 61557-16/VDE 0413-16 als schutzisoliertes Prüfgerät ausge-
führt. Der Schutzleiter wird nur zu Messzwecken benutzt und ist
daher nicht immer zugänglich. Eine Prüfung des Schutzleiters an
der Prüfdose kann wie folgt durchgeführt werden:
➭ Schließen Sie das Prüfgerät an einem Mehrfachverteiler an.
➭ Führen Sie eine Berührungsstrommessung für fest ange-
schlossene Prüflinge durch (an der Prüfdose darf nichts ange-
schlossen sein).
➭ Messen Sie den Schutzleiterwiderstand zwischen der benach-
barten Steckdose am Mehrfachverteiler und der Prüfdose.
➭ Der Messwert darf 0,3 nicht überschreiten.
Aus messtechnischen Gründen beträgt der Isolationswiderstand
zwischen LN und PE im Prüfgerät ca. 3 M.
Bei den sicherheitstechnischen Prüfungen ist das zu berücksichti-
gen bzw. anstelle der Isolationswiderstandsmessung muss die
Schutzleiterstrommessung einen Wert kleiner als 3,5 mA ergeben
(bei Anwendung der Ersatz-Ableitstrommessmethode einen Wert
kleiner als 7 mA).
Am Prüfgerät gibt es außerdem 4 berührbare leitfähige Teile, an
denen eine Berührungsstrommessung einen Wert kleiner als
0,5 mA ergeben muss:
•
Anschluss für Servicestecker (Klinkenbuchse)
•
USB-Schnittstellen
•
Metallisierte Starttaste
•
Schutzleiterbügel in der Prüfdose.
Hinweis
Um Beschädigungen am Prüfgerät zu vermeiden emp-
fehlen wir, auf Messungen an den USB-Buchsen zu ver-
zichten.
20.2
Wartung Gehäuse
Eine besondere Wartung des Gehäuses ist nicht nötig. Achten Sie
auf eine saubere Oberfläche. Verwenden Sie zur Reinigung ein
leicht feuchtes Tuch.
!
Achtung!
Vermeiden Sie den Einsatz von Putz-, Scheuer- oder Lö-
sungsmitteln.
20.3
Prüfgeräte-Selbsttests
In der Drehschalterstellung SETUP 1/3 > System 2/2 > Selbsttest
können verschiedene Selbsttests ausgeführt werden:
–
Das Farbdisplay kann auf Ausfall einzelner Segmente oder auf
Verlust von Farbanteilen überprüft werden.
Es wird ein Testbild angezeigt, auf dem Sie Fehler erkennen
können-
–
Der Piepser kann für 3 unterschiedliche Frequenzen getestet
werden. Anhand des jeweiligen Testtons erkennen Sie, ob der
Piepser funktioniert.
–
Die Datenbank kann auf korrupte Daten geprüft werden. Sie
erhalten eine Rückmeldung über das Ergebnis von einer auto-
matischen Prüfung.
Gossen Metrawatt GmbH
–
Die Prüfdose kann auf Funktionalität geprüft werden. Schiie-
ßen Sie hierzu einen Testprüfling an, von dem Sie wissen, ob
er einen Schutzleiterkontakt hat oder nicht. Das Ergebnis (Ste-
cker (nicht) erkannt / Schutzleiterkontakt) wird ihnen angezeigt
und muss mit dem angeschlossenen Prüfling übereinstim-
men.
20.4
Stützbatterie für die Echtzeituhr
Ein Austausch der Stützbatterie (Lithiumzelle) sollte mindestens
nach 8 Jahren erfolgen. Der Austausch kann nur durch den Ser-
vice vorgenommen werden. Siehe „Kontakt, Support und Ser-
vice" auf Seite 109.
Als Folge einer zu niedrigen Pufferspannung durch die Stützbatte-
rie entsprechen Datum und Uhrzeit der Prüfdaten nicht mehr der
tatsächlichen Zeit der Aufnahme. Dies kann auch einen Einfluss
auf die Sortierung in der Software IZYTRONIQ haben.
Die Datenbank im Prüfgerät selbst wird hierdurch nicht beeinflusst.
20.5
Sicherungswechsel
Das Prüfgerät verfügt über eine Schmelzsicherung für den Son-
deneingang P1, für die 10 A-Schutzleiterprüfung (nur bei Prüfge-
rät mit Merkmal H01, z.B. SECUTEST ST PRO) sowie zwei
Schmelzsicherungen für den Netzanschluss. Diese können Sie
austauschen, wenn sie defekt sind.
Sie benötigen
•
einen Schlitzschraubendreher um das Sicherungsfach zu öff-
nen.
•
Ersatz-Schmelzsicherungen gemäß den Angaben in den
technischen Daten bzw. dem Aufdruck auf dem Prüfgerät ent-
spricht; siehe Kapitel 5.6 „Technische Kennwerte".
➭ Schalten Sie das Prüfgerät aus und trennen Sie es von der
Netzversorgung.
!
Achtung!
Wechseln Sie die Sicherungen nur im spannungsfreien
Zustand des Prüfgeräts, d. h. das Prüfgerät muss von
der Netzversorgung getrennt sein und das Prüfgerät darf
nicht an einen Messkreis angeschlossen sein.
➭ Öffnen Sie das jeweilige Sicherungsfach. Führen Sie den
Schlitzschraubendreher in den Schlitz des Sicherungsfaches
ein und drehen Sie gegen den Uhrzeigersinn.
➭ Sobald die Sicherungsabdeckung etwas hervorsteht, ziehen
Sie diese heraus.
➭ Entfernen Sie die defekte Sicherung aus der Sicherungsabde-
ckung.
➭ Setzen Sie die neue Sicherung in die Sicherungsabdeckung
ein.
!
Achtung!
Bauen Sie nur Sicherungen ein, deren Typ den Angaben
in den technischen Daten bzw. dem Aufdruck auf dem
Prüfgerät entspricht; siehe Kapitel 5.6 „Technische Kenn-
werte".
Andere Sicherungen dürfen nicht im Prüfgerät verwendet
werden.
➭ Schieben Sie die Sicherungsabdeckung mit der Sicherung in
das Sicherungsfach. Dabei müssen die beiden Zapfen der Si-
cherungsabdeckung in die Aussparungen im Gehäuse einge-
führt werden.
➭ Führen Sie den Schlitzschraubendreher in den Schlitz des Si-
cherungsfaches ein und drehen Sie im Uhrzeigersinn, bis das
Sicherungsfach verschlossen ist.
20.6
Kalibrierung
Das Prüfgerät muss regelmäßig kalibriert werden. Informationen
zum Intervall entnehmen Sie Kapitel 20.6.1.
Um die Zeiträume zu verfolgen, aktualisieren Sie das Kalibrier-
und Rekalibrierdatum jeweils nach erfolgter Kalibrierung. Siehe
Kapitel 20.6.2.
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