10
Prüfabläufe – Prüfsequenzen
Auslieferzustand
Automatische Prüfabläufe Schalterstellungen Drehschalterebene orange
Schalter-
Norm
stellung
Vorkonfigurierte (frei einstellbare) Prüfabläufe
A1
VDE 0701-0702
A2
VDE 0701-0702
A3
VDE 0701-0702-EDV
A4
IEC 62353 (VDE 0751) passiv
A5
IEC 62353 (VDE 0751) aktiv
A6
IEC 60974-4
A7
IEC 60974-4
A8
VDE 0701-0702
AUTO
frei wählbar
* vorausgesetzt der jeweilige Sequenzparameter ist auf „ein" voreingestellt
10.1
Allgemeines
Soll nacheinander immer wieder die gleiche Abfolge von Einzel-
prüfungen mit anschließender Protokollierung durchgeführt wer-
den, wie dies z. B. bei Normen vorgeschrieben ist, empfiehlt sich
der Einsatz von Prüfabläufen (auch Mess- oder Prüfsequenzen
genannt).
Für die Prüfabläufe nach Norm sind Grenzwerte hinterlegt. Daher
erfolgt schon während der Messung eine Gut/Schlecht-Bewer-
tung anhand der Worst-case-Beurteilung. Erscheint der aktuelle
Messwert grün, hält dieser die vorgegebenen Normgrenzwerte
ein. Wird der Messwert rot eingeblendet, erfüllt dieser nicht die
Normvorgaben. Wird der Messwert orange eingeblendet, sind
nach dem Prüfschritt weitere Eingaben (z. B. Leitungslänge) erfor-
derlich, die darüber entscheiden, ob der Prüfschritt bestanden
wird. Wird auch nur eine Einzelmessung nicht bestanden, wird
der Prüfablauf abgebrochen und die Prüfung nach der ausge-
wählten Norm gilt als nicht bestanden.
Automatische Prüfabläufe (Prüfsequenzen) werden in den Dreh-
schalterstellungen AUTO sowie A1 bis A8 durchgeführt.
Prüfabläufe A1 ... A8 und AUTO sind ab Werk vorkonfiguriert.
Wir empfehlen A1 ... A8 mit regelmäßig gebrauchten Prüfsequen-
zen zu belegen und in der Schalterstellung AUTO Sonderabläufe
durchzuführen, bei denen eine häufige Anpassung der Parameter
erforderlich ist.
Die Bewertung der Messungen erfolgt automatisch durch das
Prüfgerät. Die Bewertung findet anhand der Worst-case-Beurtei-
lung und je nach Einstellung unter Berücksichtigung der Betriebs-
messunsicherheit statt.
Prüfabläufe der Drehschalterstellung AUTO
Die folgenden Prüfsequenzen sind im SECUTEST BASE(10) in der
Drehschalterstellung AUTO werkseitig vorhanden:
•
DIN VDE 0701-0702
Instandsetzung und Wiederholungsprüfungen an elektrischen
Geräten
•
IEC 62353
Medizinische elektrische Geräte (Wiederholungsprüfungen
und Prüfung nach Instandsetzung von medizinischen elektri-
schen Geräten), Anwendungsteile mit Prüfsonde P1
•
IEC 60974-4
Lichtbogenschweisseinrichtungen (Teil 4: Prüfen von Lichtbo-
genschweisseinrichtungen) Spannungsmessung mit Prüf-
sonde P1, ohne galvanische Trennung. Die zu messende
Spannung muss mit einem Pol mit PE des Versorgungsnetzes
verbunden werden.
Die einzelnen Sequenzen werden über die Softkeys ausgewählt.
GMC-I Messtechnik GmbH
Messart
Anschluss
Sequenz frei konfigurierbar,
abhängig von der gewählten Konfiguration (Schutzklasse, Typ Anwendungsteil)
passiv
Prüfdose
Kurzschlussk.* – Sichtprüfung* – RPE* – RISO* – IPE Alt. – Funktionsprüfung*
aktiv
Prüfdose
Kurzschlussk.* – Sichtprüfung* – RPE* – RISO* – IPE LN – IPE NL – Funktionsprüfung*
EDV (aktiv)
Prüfdose
Kurzschlussk.* – Sichtprüfung* – RPE* – IPE LN – IPE NL – Funktionsprüfung*
Prüfdose
Kurzschlussk.* – Sichtprüfung* – RPE* – RISO SKI* – RISO SKII+AWT* – RISO BF* – IGA SKI – IA BF– Funktion*
Prüfdose
Kurzschlussk.* – Sichtprüfung* – RPE* – RISO SKI* – RISO SKII+AWT* – RISO BF* – IGA SKI – IA BF– Funktion*
aktiv
Prüfdose
Kurzschlussk.* – Sichtprüfung* – RPE* – RISO SKI – RISO Schweisskreis. – RISO Schwk.-PE – IB W1 LN – IB
W2 LN – IPE NL – IB W1 NL – IB W2 NL – U(0)/U(R) – Funktionsprüfung* – Sichtprüfung*
aktiv
AT16/32-DI-Adap. Sichtprüfung* – RPE* – RISO SKI – RISO Weld. – RISO Schwk.-PE – IPE NL – IB W1 NL – IB W2 NL – U(0) – Sichtpr*
VLTG
über EL1bei ein-
Kurzschlussk.* – Sichtprüfung* – RPE* – RISO* – Durchgang (EL1)
phasigen, über
VL2E/AT3-IIIE bei
1- oder 3-phasi-
gen Verlänge-
rungsleitungen
frei wählbar
frei wählbar
Prüfabläufe der Drehschalterstellungen A1 bis A8 (Option)
Für diese Drehschalterstellungen können maximal 8 kundenspezi-
fische Prüfsequenzen hinterlegt werden. Diese Sequenzen wer-
den am PC mithilfe des Programms Sequence Designer erstellt. Die
möglichen Sequenzparameter werden hierzu aus dem Prüfgerät
in das PC-Programm geladen und dynamisch angepasst. Zum
Abschluss wird der Prüfablauf in Form einer XML-Datei in den
SECUTEST PRO geladen.
Eine Überprüfung der Sequenz auf Fehler und Plausibilität erfolgt
am PC und nicht im Prüfgerät.
Für die Prüfabläufe können an zwei Stellen im Prüfgerät Vorgaben
gemacht werden:
•
Schalterstellung SETUP: hier können Sie allgemeine Einstellun-
gen vornehmen, die für sämtlche Prüfabläufe (unabhängig von
der jeweils gewählten Norm) gelten
•
Schalterstellung AUTO und A1 bis A8: hier können Sie Klassifizie-
rungsparameter und Sequenzparameter eingeben, die nur für
die ausgewählte Schalterstellung gelten
Sequence Designer
Mit Hilfe des PC-Programms Sequence Designer können Prüfab-
läufe am PC erstellt und zum Prüfgerät übertragen werden und
zwar über USB-Anschluss oder über USB-Stick.
!
Achtung!
Sofern Sie die werkseitig voreingestellten Prüfabläufe
der jeweiligen Norm verändern oder verkürzen, besteht
die Gefahr, dass diese nicht mehr normkonform sind und
entsprechend nicht mehr als Nachweis der Betriebs-
sicherheit nach DGUV Vorschrift 3 oder BetrSichV gelten
bzw. diese Anforderungen nicht mehr erfüllen.
51