13.2
Differenzstromüberwachung
Das Prüfgerät verfügt zu Ihrer Sicherheit über eine dauernde
Überwachung des Differenzstromes. Überschreitet der Differenz-
strom einen definierten Grenzwert, so werden alle Messprozesse
gestoppt und eine eventuell durchgeschaltete Netzspannung von
der Prüfdose getrennt. Dieser Grenzwert lässt sich in der Dreh-
schalterstellung SETUP in zwei Stufen einstellen:
Setup 1/3 > Alle Messungen 2/2 > Fehlerstromschutz > 10 mA/30 mA
!
Achtung!
Die Abschaltung erfüllt nicht die Anforderungen eines
PRCDs.
13.3
Referenzspannung L-PE und Prüffrequenz Alternativ
Referenzspannung L-PE vorgeben
Die (Netz-) Referenzspannung ist die Spannung, auf die die Mess-
werte der Ableitströme normiert werden.
Diese wird bei Ableitströmen zur rechnerischen Anpassung der
Strommesswerte auf die vorgegebene Spannung verwendet.
Messungen mit Netzspannung an der Prüfdose: Der Einstellwert hat
keinen Einfluss auf die Spannung, mit welcher der Prüfling über
die Prüfdose des Prüfgeräts versorgt wird.
Ableitstrommessungen mit Methode „Alternativ": Der Sollwert der syn-
thetischen Prüfspannung wird von dem hier angegebenen Wert
abgeleitet.
Hinweis
Um eine reproduzierbare Messung von Ableitströmen
auch bei schwankenden Netzversorgungsspannungen
zu ermöglichen, werden die angezeigten Messwerte der
Ableitströme auf einen einstellbaren Referenzwert
(typisch 230 V) normiert.
Die Referenzspannung können Sie im Setup einstellen:
Setup 1/3 > Alle Messungen 1/2 > Ref.spannung L-PE
Prüffrequenz Alternativ vorgeben
Eingebbarer Frequenz-Sollwert für synthetische Prüfspannung bei
allen Ableitstrommessungen der Messart „Alternativ" mit Einfluss
auf folgende Messungen bzw. Drehschalterstellungen:
–
Einzelmessungen (grüne Drehschalterebene)
–
Messungen in werkseitig vorkonfigurierten integrierten Prüfse-
quenzen
–
Messungen in benutzerdefinierten Prüfsequenzen (nur mit Daten-
bankerweiterung SECUTEST DB+ (Z853R bzw. Merkmal KB01))
Den Parameter Prüffreq. Alt. können Sie im Setup einstellen:
Setup 1/3 > Alle Messungen 1/2 > Prüffreq. Alt.
13.4
Anschlussart manuell vorgeben bei Einzelmessungen
Bei Einzelmessungen erfolgt keine automatische Erkennung der
jeweiligen Anschlussart (z. B. Prüfdose oder Festanschluss (Span-
nungsmesseingänge)). Die Anschlussart ist manuell vorzugeben.
➭ Wählen Sie die Parametereinstellungen.
➭ Durch Wahl des Parameters Messart erhalten Sie eine Liste der
möglichen Anschlussarten.
➭ Wählen Sie eine Anschlussart aus.
Die einmal gewählte Anschlussart bleibt für alle folgenden Prüfun-
gen bis zur nächsten Änderung festgelegt.
Gossen Metrawatt GmbH
13.5
Anschlussart/Schutzklasse manuell vorgeben
bei Prüfsequenzen
Soweit das Prüfgerät die jeweilige Anschlussart oder Schutz-
klasse nicht automatisch erkennen kann, ist der Anschlussvor-
schlag zu überprüfen und die Anschlussart bzw. Schutzklasse
ggf. manuell vorzugeben.
➭ Drücken Sie die nebenstehende Taste Sel, um die
Klassifiz. Parameter angezeigt zu bekommen.
➭ Durch Wahl des Parameters Schutzklasse oder Anschlussart er-
halten Sie jeweils eine Liste der möglichen Einstellungen.
➭ Wählen Sie den jeweiligen Parameter aus.
➭ Bestätigen Sie nochmals die Klass.-Param. (Klassifizierungspa-
rameter).
Die Anschlussart wird mittig in der Kopfzeile eingeblendet.
Das Symbol der jeweiligen Schutzklasse wird rechts von der
Anschlussart eingeblendet.
Die einmal gewählte Anschlussart bzw. Schutzklasse bleibt für
alle folgenden Prüfungen bis zur nächsten Änderung festgelegt.
13.6
Besondere Bedingungen
Hinweis
Prüflinge der Schutzklasse II mit Netzstecker der Schutzklasse I
Sofern der Prüfling einen Schutzkontaktstecker der
Schutzklasse I besitzt, der Prüfling elektrisch aber
Schutzklasse II entspricht, erkennt das Prüfgerät Schutz-
klasse I. Sie müssen in diesem Fall den Parameter
Schutzklasse I auf II umstellen.
Überprüfung mehrerer Schutzleiterverbindungen durch die Funk-
tion „automatische Erkennung des Messstellenwechsels"
Das Prüfgerät erkennt während der Schutzleitermessung, ob der
Schutzleiter mit der Prüfsonde P1 kontaktiert ist, und zeigt die beiden
möglichen Zustände durch unterschiedliche Signaltöne an. Diese
Funktion ist in der Drehchalterstellung SETUP, im Untermenü „Autom.
Messungen" über den Parameter „Automessstelle" einstellbar.
Schutzleiter- und Isolationswiderstandsmessung bei fest instal-
lierten Prüflingen
!
Achtung!
Schalten Sie vor Anschluss des Prüflings das Netz des
Prüflings frei!
➭ Entfernen Sie die Netzanschlusssicherungen im Prüfling und
trennen Sie den Anschluss des Neutralleiters N im Prüfling auf.
Berührungsstrommessung (Spannungsfreiheit)
Hinweis
Achten Sie darauf, dass die abgetasteten Teile nicht
zufällig geerdet sind.
Wenn Sie beim Kontaktieren von Teilen für die Berühr-
strommessung nicht geerdete Teile mit ungeerdeten ver-
binden, wird der Berührstrom an der Sonde „vorbei" zur
Erde abgeleitet.
13.7
2. Prüfsonde (nur mit Merkmal H01, z.B. SECUTEST ST PRO)
Sofern Ihr Prüfling nicht über einen länderspezifischen Netzan-
schlussstecker verfügt, der in die Prüfdose des Prüfgeräts passt
oder sofern es sich um einen fest installierten Prüfling handelt,
ermöglicht die 2. Prüfsonde in Verbindung mit der ersten Prüf-
sonde die 2-Pol-Messung (Dual-Lead-Messung) von RPE, RISO
und Ersatzableitstrom.
Messungen mit Prüfsonde 1 gegen Prüfsonde 2 (P1 – P2) sind
galvanisch vom Netz getrennt. An der Prüfdose liegt keine Span-
nung an.
!
Achtung!
Beachten Sie, dass bei der Isolationsmessung die maxi-
male Prüfspannung von 500 V zwischen den Sonden
anliegen kann.
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