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14.4 PAV+™
Warnung: Achten Sie darauf, dass im Beatmungsschlauchsystem oder im Bereich des Cuffs des künstlichen
Atemwegs keine signifikanten Leckagen vorhanden sind. Signifikante Leckagen können die PAV+™-Leistung und
die Genauigkeit der Schätzungen für Resistance (R) und Elastance (E) beeinträchtigen.
Warnung: Verwenden Sie keine Beatmungsschlauchsysteme aus Silikon mit PAV+™: Das elastische Verhalten
eines Silikonschlauchsystems zu Beginn der Exspiration kann zu Druck-Flow-Schwingungen und damit zur
Unterschätzung der Resistance des Patienten führen.
Beim Inspirationsvorgang müssen die Atemmuskeln des Patienten ein Druckgefälle zwischen dem Mund und
den Alveolen erzeugen, der ausreicht, um Atemgas anzusaugen und die Lunge zu blähen. Ein Teil dieses
Druckgefälles wird, während das Gas durch den künstlichen Atemweg und die konduktiven Atemwege des
Patienten strömt, abgebaut. Ein weiterer Teil wird durch die Befüllung der Lunge und des Thorax abgetragen. Jede
Art des Druckverlusts wird durch eine messbare Eigenschaft charakterisiert: Die Resistance des Tubus und der
Atemwege des Patienten und die Compliance (Elastizität) der Lunge und des Thorax.
Die PAV+™-Software nutzt bestimmte Informationen, einschließlich der Resistance des künstlichen Atemwegs,
der Resistance des Atemwegs des Patienten, Lungen-/Thorax-Compliance, Momentanwerte von
Inspirationsflow und Lungenvolumen sowie der Einstellung „% Supp", um den momentanen Druck zu berechnen,
der am Patientenanschluss (Y-Stück des Patienten) angewendet wird. Die PAV+™-Software schätzt die Resistance
und Compliance des Patienten willkürlich etwa bei jedem vierten bis zehnten Atemhub. Alle 5 ms schätzt die
Software den Lungen-Flow, basierend auf dem Flow am Y-Stück des Patienten, und das Lungenvolumen,
basierend auf dem Integralwert des geschätzten Lungen-Flows.
PAV+™ beginnt mit der Unterstützung einer Inspiration, wenn der Flow (der durch die Atemmuskeln des Patienten
erzeugt wird) das Y-Stück des Patienten erreicht. Wenn der Patient die Inspiration beendet, endet auch die
Unterstützung. Sobald der Inspirationsflow beginnt, überwacht die PAV+™-Software den momentanen Flow und
das Volumen alle 5 ms und erzeugt den Druck, der laut Berechnung notwendig ist, um einen bestimmten Anteil
(gemäß der Einstellung von „% Supp") des Druckabfalls auszugleichen, der durch die Resistance des künstlichen
und des natürlichen Atemwegs des Patienten und die Lungen-Thorax-Compliance entsteht.
Da der PAV+™-Algorithmus die Mechanik des Patienten nicht kennt, wenn die Beatmungsart PAV+™ ausgewählt
wird, führt die Software eine Startroutine durch, um Anfangsdaten zu erhalten. Beim Start gibt die
PAV+™-Software vier aufeinanderfolgende PAV+™-Atemhübe ab, zu denen jeweils ein
Inspirationspausenmanöver am Ende der Inspiration gehört, das eine Schätzung der Resistance und Compliance
des Patienten ermöglicht. Bei der Verabreichung des ersten Atemhubs werden jedoch die voraussichtliche
Resistance für den künstlichen Atemweg und konservative Schätzwerte für die Resistance und Compliance des
Patienten, aufgrund des PBW des Patienten, herangezogen.
Bei jedem der drei nächsten PAV+™-Atemhübe werden schrittweise die verminderten physiologischen Werte mit
den geschätzten Resistance- und Compliancewerten aus dem vorhergehenden Atemhub gemittelt. Dabei
werden mit jedem neuen Atemhub frühere Schätzungen weniger gewichtet, was zu immer verlässlicheren
Schätzungen für Resistance und Compliance führt. Der fünfte PAV+™-Atemhub (der erste Atemhub, der nicht zur
Startphase gehört) wird unter Nutzung der endgültigen Schätzwerte und des vom Arzt eingestellten Wertes für
„% Supp" verabreicht. Ist die Startphase abgeschlossen, gibt die PAV+™-Software bei jedem vierten bis zehnten
Atemhub nach dem letzten Manöveratemhub willkürlich einen Manöveratemhub ab, um die Resistance und
Compliance des Patienten neu zu bewerten. Die neuen Werte werden immer mit den früheren Werten gemittelt.
PAV+™ stellt eine grafische Anzeige der Schätzungen des Lungendrucks des Patienten (intrinsischer PEEP), der
Patienten-Compliance, der Patienten-Resistance, der Gesamt-Resistance, der gesamten Inspirations-Atemarbeit,
der Inspirations-Atemarbeit des Patienten, der inspiratorischen elastischen Arbeit (ein Indikator für die Arbeit von
Lunge/Thorax) und der inspiratorischen resistiven Atemarbeit bereit.
Die Einstellung für „% Supp" reicht von mindestens 5 % (das Beatmungsgerät führt 5 % der
Inspirations-Atemarbeit durch und der Patient 95 %) bis höchstens 95 % (das Beatmungsgerät führt 95 % der
Atemarbeit durch und der Patient 5 %), in Schritten von 5 % einstellbar.
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