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Siemens SINUMERIK 840D sl Funktionshandbuch Seite 1626

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W1: Werkzeugkorrektur
19.7 Modifikation der Korrekturdaten bei drehbaren Werkzeugen
Bei einer aktiven Transformation geht der aktuelle Gesamtframe immer in die Berechnung der
aktuellen Werkzeugdrehung relativ zum Werkstück ein. Bei aktivem orientierbarem
Werkzeugträger wird der Frame nur dann berücksichtigt, wenn im Maschinendatum MD20360
$MC_TOOL_PARAMETER_DEF_MASK (Seite 1630) das Bit 21 gesetzt ist. In diesem Fall
wird ein eventuell vorhandener Tischanteil des Werkzeugträgers nicht mehr getrennt
berücksichtigt, weil davon auszugehen ist, dass dieser Frameanteil bereits im Gesamtframe
mit enthalten ist (Systemframe PAROT).
Mit Bit 17 des Maschinendatums MD20360 $MC_TOOL_PARAMETER_DEF_MASK besteht
bei aktiver Orientierungstransformation die Möglichkeit, in dem Fall, dass die Schneide nicht
ohnehin in der aktuellen Bearbeitungsebene liegt, für die Berechnung der modifizierten
Schneidendaten die Schneide entweder in die Bearbeitungsebene zu projizieren (Bit 17 = 0)
oder sie alternativ in die Bearbeitungsebene zu drehen (Bit 17 = 1).
Hinweis
MD20360, Bit 17
Ist dieses Bit gesetzt, liegt es in der Verantwortung des Anwenders, mit einem zusätzlichen
Frame oder einer Änderung der Orientierung dafür zu sorgen, dass die geometrischen
Verhältnisse bei der Bearbeitung mit denen bei der Berechnung übereinstimmen.
Ist Bit 20 des Maschinendatums MD20360 $MC_TOOL_PARAMETER_DEF_MASK auf den
Wert "0" gesetzt, können für den Fall, dass die Schneidenparameter für Halterwinkel und
Schnittrichtung ($TC_DP10 bzw. $TC_DP24) den Wert 0 haben, für die Berechnung der
modifizierten Schneidenlage und der modifizierten Schnittrichtung von null abweichende
Standardwerte verwendet werden. Dabei gelten die folgenden Regeln:
● Ein Halterwinkel von 0° wirkt bei den Schneidenlagen 1 bis 4 wie ein Winkel von 112,5°.
● Ein Halterwinkel von 0° wirkt bei den Schneidenlagen 5 bis 8 wie ein Winkel von 67,.5°.
● Ein Freiwinkel von 0° wirkt bei den Schneidenlagen 1 bis 4 wie ein Winkel von 22,5°.
● Ein Freiwinkel von 0° wirkt bei den Schneidenlagen 5 bis 8 wie ein Winkel von 67,5°.
Halterwinkel und Freiwinkel werden gegebenenfalls nur temporär auf die oben genannten
Standardwerte gesetzt, um die modifizierte Schneidenlage und die modifizierte Schnittrichtung
berechnen zu können. D. h., Leseoperationen auf die Systemvariablen $TC_DP10 bzw.
$TC_DP24 liefern weiterhin den Wert "0".
Wird ein Werkzeug in der Ebene gedreht (Drehung um eine Achse senkrecht zur
Bearbeitungsebene bzw. um die Y-Achse bei G18), wird die Schneidenlage aus den
resultierenden Winkeln ermittelt, die sich für Frei- und Halterwinkel ergeben. Sind diese beiden
Winkel für das Werkzeug nicht angegeben (d. h. $TC_DP10 und $TC_DP24 sind beide null),
wird die neue Schneidenlage alleine aus dem Drehwinkel bestimmt. Dabei gilt die
Besonderheit, dass sich die Schneidenlage nur in 90°-Schritten ändert. D. h., die
Schneidenlage bleibt abhängig vom Grundzustand immer entweder im Wertebereich 1 bis 4
oder im Wertebereich 5 bis 8. Die neue Schneidenlage wird auch dann ausschließlich aus
dem Drehwinkel ermittelt, wenn die vorgegebenen Werte für Halterwinkel und Freiwinkel
unzulässig sind (negative Werte, resultierender Plattenwinkel negativ oder größer als 90°).
Unzulässige Winkel führen wahlweise zu einem Alarm (siehe MD20125
$MC_CUTMOD_ERR (Seite 1630)). In allen diesen Fällen werden Freiwinkel und Halterwinkel
nicht modifiziert.
Die Schnittrichtung wird abhängig von der Drehung so modifiziert, dass der resultierende
Freiwinkel kleiner 90° bleibt. Passen originale Schnittrichtung und originale Schneidenlage
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Funktionshandbuch, 12/2018, A5E40870716A AB
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