ZEISS
5.12.2
Durchlicht-Phasenkontrast einstellen
5.12.2.1
Allgemeines Wirkprinzip
Das Phasenkontrastverfahren ist für Untersuchungen an dünnen ungefärbten Präparaten, wie z. B.
Kulturzellen, ideal geeignet. Das menschliche Auge kann generell keine Phasenunterschiede (Brechzahl-
und Dickenunterschiede) zwischen den verschiedenen Zellbestandteilen wahrnehmen.
Das Phasenkontrastverfahren wandelt nun mit Hilfe der optischen Modulatoren "Phasenringblende und
Phasenring" sowie der Interferenzvorgänge bei der Zwischenbildentstehung die geringen Phasenunter-
schiede in für das Auge sichtbare Intensitäts- und Farbunterschiede um.
Mit Hilfe des optisch definierten Ringkanals "Phasenringblende und Phasenring" werden die intensitäts-
starken, direkten Lichtanteile gedämpft und mit einer konstanten Phasenverschiebung beaufschlagt. Die
an verschiedenen Zellbestandteilen gebeugten indirekten Lichtanteile umlaufen dagegen diesen opti-
schen Kanal und werden phasenseitig durch die Brechzahl- und Dickenunterschiede im Präparat
beeinflusst.
In der Zwischenbildebene kommen die so unterschiedlich beeinflussten Teilstrahlen zur Interferenz und
verstärken oder schwächen sich - je nach Phasenlage. Im Ergebnis dieser Interferenzen entstehen Bild-
inhalte mit Intensitäts- und Farbunterschieden, die das menschliche Auge wahrnehmen kann.
Durch die Verwendung von Objektiven mit zwei Phasenringen, kann durch einfachen Blendenwechsel am
Kondensorrevolver schnell zwischen positivem und negativem Kontrast umgeschaltet werden. Der
positive Phasenkontrast ist günstig bei sehr dünnen Zellstrukturen (z. B. Filopodien), der negative bei
dicken Zellbereichen, weil auch feine Strukturen wesentlich besser erkennbar sind.
5.12.2.2
Geräteausrüstung
Phasenkontrastobjektive mit den Phasenringen Ph 0, Ph 1, Ph 2 oder Ph 3 für verschiedene mittlere
−
numerische Aperturen, die ohne Einschränkungen auch im Hellfeld genutzt werden können.
Kondensor mit Revolverscheibe, auf der sich zentrierbare Phasenringblenden Ph 0, Ph 1, Ph 2 und Ph 3
−
für verschiedene mittlere numerische Aperturen befinden.
Die eingeschaltete Phasenringblende am Kondensor muss mit der entsprechenden Bezeichnung auf
−
dem Objektiv übereinstimmen, z. B. Ph 1.
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BEDIENUNG
Beleuchtungs- und Kontrastverfahren
431004-7244-000
Axio Observer
12/2016