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Ablauf Eines Dreipoligen Unterbrechungszyklus - Siemens SIPROTEC 7SD610 Handbuch

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2 Funktionen
Ablauf eines
dreipoligen Unter-
brechungszyklus
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sprechenden Binäreingaben („>LS1 Pos.Ein L1", FNr 00366; „>LS1 Pos.Ein
L2", FNr 00367; „>LS1 Pos.Ein L3", FNr 00368) angeschlossen sind.
Sind statt der individuellen Pole die Reihenschaltungen der Schließer und Öffner der
Pole angeschlossen, gilt der Schalter als allpolig offen, wenn die Reihenschaltung der
Öffner geschlossen ist (Binäreingabe „>LS1 Pos.Aus 3p", FNr 00411). Er gilt als
allpolig geschlossen, wenn die Reihenschaltung der Schließer geschlossen ist (Binä-
reingabe „>LS1 Pos.Ein 3p", FNr 00410). Liegt keine der genannten Eingangsmel-
dungen an, wird angenommen, der Schalter sei einpolig geöffnet (wenngleich dieser
Zustand theoretisch auch bei zweipolig geöffnetem Schalter besteht).
Das Gerät überprüft kontinuierlich die Stellung des Leistungsschalters: Solange die
Hilfskontakte melden, dass der Schalter nicht (dreipolig) geschlossen ist, kann die
Wiedereinschaltautomatik nicht angeworfen werden. Dies gewährleistet, dass ein Ein-
schaltkommando nur abgegeben werden kann, wenn der Schalter vorher (aus dem
geschlossenen Zustand heraus) ausgelöst worden ist.
Die gültige Pausenzeit beginnt, wenn das Auslösekommando verschwunden ist oder
über die Hilfskontakte gemeldet wird, dass der Schalter(pol) geöffnet hat.
Wenn der Schalter nach einem einpoligen Auslösekommando dreipolig geöffnet hat,
gilt dies als dreipolige Auslösung. Sofern dreipolige Unterbrechungszyklen erlaubt
sind, wird dann bei der Betriebsart mit Steuerung durch Auslösekommando (siehe
oben unter Randtitel „Betriebsarten der Wiedereinschaltautomatik", Seite 82) die Pau-
senzeit für dreipolige Auslösung wirksam; bei Steuerung durch Anregung gilt weiterhin
das Anregebild der anwerfenden Schutzfunktion(en). Sind dreipolige Zyklen nicht er-
laubt, wird die Wiedereinschaltung dynamisch blockiert. Das Auslösekommando war
endgültig.
Letzteres gilt auch, wenn der Schalter bei einpoligem Auslösekommando zweipolig
auslöst. Dies kann das Gerät nur erkennen, wenn die Hilfskontakte für jeden Pol ein-
zeln angeschlossen sind. Das Gerät koppelt sofort dreipolig, so dass ein dreipoliges
Auslösekommando resultiert.
Melden die Schalterhilfskontakte in der spannungslosen Pause nach einpoliger Aus-
lösung, dass noch mindestens ein weiterer Pol geöffnet hat, wird, wenn zulässig, ein
dreipoliger Unterbrechungszyklus mit der Pausenzeit für dreipolige Wiedereinschal-
tung eingeleitet. Wenn die Hilfskontakte für jeden Pol individuell angeschlossen sind,
kann das Gerät einen zweipolig geöffneten Schalter erkennen. In diesem Fall setzt
das Gerät sofort ein dreipoliges Auslösekommando ab, sofern die dreipolige Schalter-
mitnahme aktiviert ist (siehe unten unter Randtitel „Dreipolige Schaltermitnahme",
Seite 87).
Sofern die Wiedereinschaltautomatik bereit ist, löst der Kurzschlussschutz bei allen
Fehlern innerhalb der für Wiedereinschaltung parametrierten Stufe dreipolig aus. Die
Wiedereinschaltautomatik wird angeworfen. Mit dem Rückfall des Auslösekomman-
dos oder Öffnen des Leistungsschalters (Hilfskontaktkriterium) beginnt eine (einstell-
bare) Pausenzeit. Nach Ablauf der Pausenzeit erhält der Leistungsschalter einen Ein-
schaltbefehl. Gleichzeitig wird die (einstellbare) Sperrzeit gestartet. Wenn bei der
Konfigurierung der Schutzfunktionen unter Adresse 134 AWE BETRIEBSART =
Anr. ... eingestellt wurde, können je nach Art der Schutzanregung unterschiedliche
Pausenzeiten parametriert werden.
Ist der Fehler beseitigt (erfolgreiche Wiedereinschaltung), läuft die Sperrzeit ab, und
alle Funktionen gehen in Ruhestellung. Die Störung ist beendet.
Ist der Fehler nicht beseitigt (erfolglose Wiedereinschaltung), so erfolgt vom Kurz-
schlussschutz eine endgültige Abschaltung nach der ohne Wiedereinschaltung gülti-
7SD610 Handbuch
C53000–G1100–C145–2

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