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Siemens SIPROTEC 7SD610 Handbuch Seite 38

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2 Funktionen
Dreipolige
Kopplung
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Adresse 1134 LS ZUSTAND bestimmt, mit welchen Kriterien die integrierte Zustands-
erkennung arbeiten soll. Bei nur I< wird das Überschreiten des Reststromes gemäß
Adresse 1130A (I-REST, siehe oben) als Einschaltung des Leistungsschalters ge-
wertet. LS HiKo UND I< dagegen bedeutet, dass zur Zustandserkennung die Strö-
me und die Stellung der Leistungsschalter-Hilfskontakte verarbeitet werden. Wenn
also Hilfskontakte des Leistungsschalters vorhanden, angeschlossen und auf ent-
sprechende Binäreingaben rangiert sind, sollte LS HiKo UND I< eingestellt werden,
sonst nur I<. Beachten Sie, dass die I>>>-Stufe der Schnellabschaltung (siehe Ab-
schnitt 2.7) nur arbeiten kann, wenn bei beiden Geräten an den Enden des Schutzob-
jektes die Hilfskontakte angeschlossen sind.
Während die Zeit T WIRK ZUSCHALT (Adresse 1132A, siehe oben) mit jeder Zu-
schaltung der Leitung wirksam wird, bestimmt T WIRK HANDEIN (Adresse 1150A)
die Zeit, während der nach Hand-Einschaltung ein etwaiger Einfluss auf die Schutz-
funktionen wirksam wird (z.B. die Zuschaltstufe beim Differentialschutz oder Über-
stromzeitschutz, siehe dort). Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI
Parameter" möglich.
Die dreipolige Kopplung ist nur von Interesse, wenn einpolige Kurzunterbrechungen
durchgeführt werden. Wenn nicht, löst das Gerät ohnehin stets dreipolig aus. Der Rest
unter diesem Randtitel ist dann ohne Belang.
Adresse 1155 KOP 3-POL bestimmt, ob jedes Auslösekommando dreipolig ist, das
von einer mehr als einphasigen Anregung herrührt oder ob nur jedes mehrpolige Aus-
lösekommando zur dreipoligen Auslösung führt. Diese Einstellung ist nur in der Aus-
führung mit ein- und dreipoliger Auslösung relevant und nur dort zugänglich. Für den
eigentlichen Differentialschutz wirkt sie sich in der Regel nicht aus, weil hier Anregung
und Auslösung gleichbedeutend sind. Jedoch kann z.B. der Überstromzeitschutz
auch bei einem Kurzschluss außerhalb des zu schützenden Objektes anregen, ohne
dass er auslöst. Weitere Hinweise zur Funktion sind auch in Abschnitt 2.13.3 Anrege-
logik des Gesamtgerätes enthalten.
Bei Einstellung Mit Anregung führt jede mehrphasige Anregung zur dreipoligen
Auslösung, auch wenn nur ein einphasiger Erdkurzschluss im Schutzbereich vorliegt
und ein weiterer äußerer Fehler z.B. durch Überstrom erkannt wird. Auch wenn bereits
ein einpoliges Auslösekommando ansteht, führt jede weitere Anregung zur dreipoli-
gen Kopplung.
Stellen Sie hingegen die Adresse auf Mit Auskommando (Normaleinstellung bei Dif-
ferentialschutz), führt lediglich jedes mehrpolige Auslösekommando zur dreipoligen
Auslösung. Liegt also ein einphasiger Fehler im Schutzbereich vor und ein weiterer
beliebiger Fehler außerhalb, ist einpolige Auslösung möglich. Auch ein weiterer Fehler
während der einpoligen Auslösung führt nur dann zur dreipoligen Kopplung, wenn er
innerhalb des Schutzbereiches auftritt.
Dieser Parameter gilt für alle Schutzfunktionen des 7SD610, die einpolig auslösen
können. Standardeinstellung ist Mit Auskommando.
Der Unterschied macht sich mit Überstromzeitschutz bemerkbar, wenn Mehrfachfeh-
ler, d.h. nahezu gleichzeitige Fehler an unterschiedlichen Stellen des Netzes, auftre-
ten.
Wenn zum Beispiel zwei einphasige Erdfehler auf verschiedenen Leitungen — z.B.
auch Parallelleitungen — auftreten (Bild 2-2), erkennen die Schutzrelais an allen vier
Leitungsenden die Fehlerart L1–L2–E, d.h. das Anregebild entspricht einem zweipha-
sigen Erdkurzschluss. Da jede der beiden Leitungen aber nur einen einphasigen Kurz-
schluss hat, wäre einpolige Kurzunterbrechung auf jeder der beiden Leitungen wün-
schenswert. Bei Einstellung 1155 KOP 3-POL Mit Auskommando ist dies möglich.
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unter „Weitere
7SD610 Handbuch
C53000–G1100–C145–2

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