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Siemens SIPROTEC 7SD610 Handbuch Seite 47

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Schneller Ladungs-
vergleich
7SD610 Handbuch
C53000–G1100–C145–2
„sieht", im Idealfall also dem Kurzschlussstrom. Im fehlerfreien Betrieb ist er klein und
entspricht bei Leitungen in etwa dem Ladestrom.
Dem Differentialstrom entgegen wirkt der Stabilisierungsstrom. Dieser ergibt sich aus
der Summe der maximalen Messfehler an den Enden des Schutzobjektes und wird
adaptiv aus den aktuellen Messgrößen und den eingestellten Anlagenparametern er-
rechnet. Dazu wird der maximale Fehler der Stromwandler im Nennbereich bzw. Kurz-
schlussstrombereich mit dem gerade fließenden Strom an jedem Ende des Schutzob-
jektes multipliziert und — zusammen mit den ermittelten internen Fehlern — an das
andere Ende übertragen. Dadurch ist der Stabilisierungsstrom ein Abbild des maximal
möglichen Messfehlers des Differentialschutzsystems.
Die Ansprechkennlinie des Differentialschutzes (Bild 2-9) ergibt sich aus der Stabili-
sierungskennlinie I
= I
diff
DIFF> abgeschnitten ist. Sie genügt der Gleichung
= I-DIFF> + S(Fehlerströme)
I
stab
Übersteigt der errechnete Differentialstrom die Ansprechgrenze und den maximal
möglichen Messfehler, so liegt ein innenliegender Fehler vor (schraffierter Bereich in
Bild 2-9).
I
diff
I-DIFF>
Bild 2-9
Ansprechkennlinie des Differentialschutzes I
Der Ladungsvergleich ist eine Differentialstufe, die dem Stromvergleich (= eigentlicher
Differentialschutz) überlagert ist. Er führt bei stromstarken Fehlern zu sehr schnellen
Auslöseentscheidungen.
Im Ladungsvergleichsschutz werden nicht die komplexen Stromzeiger an den Enden
des Schutzobjektes summiert, sondern das Integral der Ströme über ein definiertes
Zeitfenster:
t
2
ò
Q
=
i(t) dt
t
1
mit dem Integrationsinterval von t
(45°-Linie), welche unterhalb des Einstellwertes I-
stab
Auslösung
bis t
, das im 7SD610 zu
1
2
2.2 Differentialschutz
I
>-Stufe
diff
1
/
Periode gewählt ist.
4
stab
35

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