Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

2.10.2 Einstellung Der Funktionsparameter - Siemens SIPROTEC 7SD610 Handbuch

Vorschau ausblenden Andere Handbücher für SIPROTEC 7SD610:
Inhaltsverzeichnis

Werbung

2 Funktionen

2.10.2 Einstellung der Funktionsparameter

Allgemeines
Schalterversager-
schutz
Zweistufiger Schal-
terversagerschutz
118
Der Leistungsschalterversagerschutz einschließlich seiner Zusatzfunktionen (Endfeh-
lerschutz, Gleichlaufüberwachung) kann nur arbeiten, wenn er bei der Konfigurierung
des Geräteumfangs (siehe Abschnitt 2.1.1, Adresse 139 SCHALTERVERSAG.) als
vorhanden eingestellt wurde.
Unter Adresse 3901 SCHALTERV. wird der Schalterversagerschutz Ein- oder Aus-
geschaltet.
Die Einstellung der Stromansprechschwelle I> SVS (Adresse 3902) ist so zu wählen,
dass die Stromflussüberwachung noch beim kleinsten zu erwartenden Kurzschluss-
strom anspricht. Dazu sollte der Wert mindestens 10 % unterhalb des minimalen
Kurzschlussstromes eingestellt werden. Der Ansprechwert sollte aber auch nicht
niedriger als nötig gewählt werden.
Normalerweise wertet der Schalterversagerschutz sowohl das Stromflusskriterium als
auch die Position der Schalter-Hilfskontakte aus. Sind keine Hilfskontakte des Leis-
tungsschalters verfügbar, können sie auch nicht ausgewertet werden. In diesem Fall
stellen Sie Adresse 3909 KRITER. HIKO auf Nein.
Der Schalterversagerschutz kann einstufig oder zweistufig betrieben werden.
Bei zweistufigem Betrieb wird das Auslösekommando nach Ablauf einer Wartezeit T1
auf den lokalen Abzweig-Leistungsschalter wiederholt, normalerweise auf einen ge-
trennten Satz von Auslösespulen des Abzweigschalters. Bei einpoliger Auslösung
durch eine Schutzfunktion kann diese Auslösewiederholung einpolig sein, vorausge-
setzt, das Gerät und die anwerfende Schutzfunktion sind für einpolige Auslösung ge-
eignet. Stellen Sie Adresse 3903 AUS 1POL (T1) auf Ja, wenn die erste Stufe ein-
polig auslösen soll, ansonsten auf Nein.
Reagiert der Leistungsschalter nicht auf die Auslösewiederholung, werden nach T2
die umliegenden Leistungsschalter ausgelöst, d.h. die der Sammelschiene oder des
betroffenen Sammelschienenabschnitts, und ggf. auch der Leistungsschalter am Ge-
genende, sofern der Fehler noch nicht beseitigt ist.
Die Verzögerungszeiten können separat eingestellt werden
- für 1- oder 3-polige Auslösewiederholung auf den lokalen Schalter nach einem 1-
poligen Auslösekommando des Abzweigschutzes T1 1POL (Adresse 3904),
- für 3-polige Auslösewiederholung auf den lokalen Schalter nach einem 3-poligen
Auslösekommando des Abzweigschutzes T1 3POL (Adresse 3905),
- für die Auslösung der umliegenden Leistungsschalter (Sammelschiene und ggf.
auch Gegenende) T2 (Adresse 3906).
Die einzustellenden Verzögerungszeiten ergeben sich aus der maximalen Ausschalt-
zeit des Leistungsschalters, der Rückfallzeit der Stromflusserfassung sowie einer Si-
cherheitsmarge, die auch die Ablaufzeitstreuung berücksichtigt. Bild 2-44 verdeutlicht
die Zeitabläufe an einem Beispiel. Bei sinusförmigen Strömen kann man davon aus-
gehen, dass die Rückfallzeit £15 ms beträgt. Ist mit Stromwandlersättigung zu rech-
nen, sollten jedoch 25 ms veranschlagt werden.
7SD610 Handbuch
C53000–G1100–C145–2

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis