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Folgefehler Blockiert Awe - Siemens SIPROTEC 7SD610 Handbuch

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Behandlung von
Folgefehlern
Dreipolige Schal-
termitnahme
7SD610 Handbuch
C53000–G1100–C145–2
Wenn im Netz einpolige oder ein- und dreipolige Unterbrechungszyklen durchgeführt
werden, ist besonderes Augenmerk auf Folgefehler zu richten.
Mit Folgefehlern sind Fehler gemeint, die nach Abschalten des ersten Fehlers wäh-
rend der spannungslosen Pause eintreten.
Bei der Behandlung von Folgefehlern sind im 7SD610 je nach den Anforderungen des
Netzes verschiedene Möglichkeiten gegeben:
Für die Erkennung eines Folgefehlers kann gewählt werden, ob das Auslösekom-
mando einer Schutzfunktion während der spannungslosen Pause oder jede weitere
Anregung das Kriterium für einen Folgefehler ist.
Für die Reaktion der internen Wiedereinschaltautomatik auf einen erkannten Folge-
fehler gibt es ebenfalls verschiedene wählbare Möglichkeiten.
a) FOLGEFEHLER blockiert AWE:
Sobald ein Folgefehler erkannt wird, wird die Wiedereinschaltung blockiert. Die
Auslösung durch den Folgefehler ist dreipolig. Dies gilt unabhängig davon, ob drei-
polige Zyklen zugelassen worden sind oder nicht. Es gibt keine weiteren Wieder-
einschaltversuche; die Wiedereinschaltautomatik wird dynamisch blockiert (siehe
auch oben unter Randtitel „Blockierung der Wiedereinschaltung", Seite 82).
b) FOLGEFEHLER Start TP FOLGE:
Sobald ein Folgefehler erkannt wird, wird auf einen Zyklus für dreipolige Unterbre-
chung umgeschaltet. Jedes Auslösekommando ist dreipolig. Mit dem Abschalten
des Folgefehlers beginnt die gesondert einstellbare Pausenzeit für Folgefehler;
nach dieser erhält der Leistungsschalter einen Einschaltbefehl. Der weitere Ablauf
ist wie bei ein- und dreipoligen Zyklen.
Die gesamte Pausenzeit in diesem Fall setzt sich zusammen aus dem bis zum Ab-
schalten des Folgefehlers abgelaufenen Teil der Pausenzeit für die einpolige Un-
terbrechung plus der Pausenzeit für den Folgefehler. Dies ist sinnvoll, weil für die
Stabilität des Netzes vor allem die Dauer der spannungslosen Pause während der
dreipoligen Abschaltung maßgebend ist.
Kommt es infolge eines Folgefehlers zu einer Blockierung der Wiedereinschaltung,
ohne dass der Schutz ein dreipoliges Auslösekommando abgibt (z.B. bei Folgefehler-
erkennung mit Anregung), kann das Gerät ein dreipoliges Auslösekommando abge-
ben, damit der Leistungsschalter nicht einpolig offen bleibt (Dreipolige Schaltermit-
nahme).
Wenn es während der Pausenzeit eines einpoligen Zyklus zu einer Blockierung der
Wiedereinschaltung kommt, ohne dass ein dreipoliges Auslösekommando abgege-
ben wurde, würde die Leitung einpolig abgeschaltet bleiben. In den meisten Fällen
verfügt der Leistungsschalter über einen Zwangsgleichlauf, der nach einigen Sekun-
den die übrigen Pole öffnet. Sie können aber auch durch Einstellung erreichen, dass
die Auslöselogik des Gerätes in diesem Fall sofort ein dreipoliges Auslösekommando
absetzt. Diese dreipolige Schaltermitnahme kommt dem Zwangsgleichlauf der Schal-
terpole zuvor, da die dreipolige Mitnahme des Gerätes sofort wirksam ist, sobald die
Wiedereinschaltung nach einpoliger Auslösung blockiert wird oder die Schalterhilfs-
kontakte eine unplausible Schalterstellung melden.
Wenn unterschiedliche interne Schutzfunktionen in verschiedenen Phasen je ein 1-
poliges Auslösekommando abgeben, löst das Gerät über seine Auslöselogik (Ab-
schnitt 2.13.4) 3-polig aus, und zwar unabhängig von dieser dreipoligen Schaltermit-
nahme. Ein extern eingekoppeltes Auslösekommando (Abschnitt 2.5) oder ein emp-
fangenes Fernauslösekommando (Abschnitt 2.6) werden ebenso behandelt, da sie
unmittelbar auf die Auslöselogik des Gerätes wirken.
2.9 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)
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