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Siemens SIPROTEC 7SD610 Handbuch Seite 108

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2 Funktionen
Adaptive
spannungslose
Pause (ASP)
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RSÜ = RSÜ bedeutet, dass die Leitungsrückspannungsüberwachung verwendet wird.
Diese erlaubt nur dann eine Wiedereinschaltung, wenn vorher fest steht, dass die Lei-
tung spannungslos gewesen ist. In diesem Fall stellen Sie unter Adresse 3441 Uphe
Betrieb< die Grenzspannung Phase-Erde ein, unterhalb derer die Leitung mit Si-
cherheit als spannungslos (abgeschaltet) gelten soll. Die Einstellung erfolgt in Volt
sekundär. Bei Parametrierung mittels Personalcomputer und DIGSI
Wert als Primärwert eingegeben werden. Adresse 3438 T U STABIL bestimmt die
für die Feststellung der Spannungslosigkeit zur Verfügung stehende Messzeit.
Wenn mit adaptiver spannungsloser Pause gearbeitet wird, ist bereits im Vorfeld da-
rauf zu achten, dass je Leitung ein Ende mit definierten Pausenzeiten arbeitet und
über eine Einspeisung verfügt. Das andere kann mit adaptiver spannungsloser Pause
arbeiten. Details über das Verfahren finden Sie in Abschnitt 2.9.1 unter Randtitel „Ad-
aptive spannungslose Pause (ASP)" auf Seite 88 und „Einkommando-Übertragung
(Inter-EIN)" auf Seite 89.
Für das Leitungsende mit definierten Pausenzeiten muss bei der Konfigurierung der
Schutzfunktionen (Abschnitt 2.1.1) unter Adresse 133 AUTO-WE die Anzahl der ge-
wünschten Unterbrechungszyklen eingestellt sein. Außerdem soll die Auslösemitnah-
me des Differentialschutzes aktiviert sein (siehe Abschnitt 2.3.2, Adresse 1301
MITN. DIFF = Ja). Für das Gerät, das mit adaptiver spannungsloser Pause arbeitet,
muss bei der Konfigurierung der Schutzfunktionen (Abschnitt 2.1.1) unter Adresse
133 AUTO-WE = ASP eingestellt sein. Für letzteres werden nur die im Folgenden be-
schriebenen Parameter abgefragt. Für die einzelnen Wiedereinschaltzyklen gibt es
dann keine Einstellungen.
Die adaptive spannungslose Pause kann spannungsgesteuert oder inter-EIN-gesteu-
ert sein. Beides ist auch gleichzeitig möglich. Im ersten Fall erfolgt Wiedereinschal-
tung nach Kurzschlussabschaltung, sobald die Spannung vom Gegenende durch die
dortige Wiedereinschaltung erkannt wird. Hierzu muss das Gerät über Spannungsein-
gänge verfügen und an leitungsseitige Spannungswandler angeschlossen sein. Bei
Inter-EIN wartet die Wiedereinschaltautomatik auf ein vom Gegenende übertragenes
Inter-EIN-Kommando.
Die Wirkzeit ASP T WIRK (Adresse 3433) ist die Zeit nach Anregung durch irgend-
eine Schutzfunktion, die die Wiedereinschaltautomatik anwerfen kann, innerhalb der
das Auslösekommando erscheinen muss. Tritt das Kommando erst nach Ablauf der
Wirkzeit auf, erfolgt keine Wiedereinschaltung. Je nach Konfigurierung des Funkti-
onsumfangs (siehe Abschnitt 2.1.1) kann die Wirkzeit auch fehlen; dies gilt insbeson-
dere dann, wenn eine anwerfende Schutzfunktion kein Anregesignal hat.
Die Pausenzeiten werden durch das Wiedereinschaltkommando des Gerätes am Lei-
tungsende mit den definierten Pausenzeiten bestimmt. In Fällen, wo dieses Wieder-
einschaltkommando ausbleibt, z.B. weil dort die Wiedereinschaltung zwischenzeitlich
blockiert wurde, muss die Bereitschaft des lokalen Gerätes irgendwann in den Ruhe-
zustand zurückkehren. Dies geschieht nach der maximalen Wartezeit ASP T MAX
(Adresse 3434). Sie muss so lang sein, dass noch die letzte Wiedereinschaltung des
Gegenendes hinein fällt. Bei einmaliger Wiedereinschaltung genügt die Summe aus
maximaler Pausenzeit plus Sperrzeit des anderen Gerätes. Bei mehrmaliger Wieder-
einschaltung ist der ungünstigste Fall, dass alle Wiedereinschaltungen des anderen
Endes bis auf die letzte erfolglos sind. Die Zeit aller dieser Zyklen ist zu berücksichti-
gen. Um sich genauere Rechnungen zu ersparen, können Sie die Summe aller Pau-
senzeiten und aller Kommandozeiten der Auslösungen plus eine Sperrzeit ansetzen.
Unter Adresse 3435 ASP erlaubt 1p. können Sie bestimmen, ob einpolige Aus-
lösung erlaubt sein soll (vorausgesetzt, einpolige Auslösung ist überhaupt möglich).
Wenn Nein, löst der Schutz bei allen Fehlerarten dreipolig aus. Bei Ja sind die Aus-
lösemöglichkeiten der anwerfenden Schutzfunktionen maßgebend.
®
kann dieser
7SD610 Handbuch
C53000–G1100–C145–2

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