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Siemens SIPROTEC 7SD610 Handbuch Seite 84

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2 Funktionen
Überstromstufen
Iph>, 3I0> beim
UMZ-Schutz
72
Anmerkung: Die Rechnung wurde mit Beträgen durchgeführt, was bei Freileitungen
hinreichend ist. Nur wenn Vorimpedanz und Leitungsimpedanz extrem unterschiedli-
che Winkel haben, ist die Rechnung komplex durchzuführen.
Für Erdfehler kann eine analoge Rechnung durchgeführt werden, wobei der beim Erd-
kurzschluss am Ende der Leitung maximal auftretende Erdstrom maßgebend ist.
Die eingestellten Zeiten sind reine Zusatzverzögerungen, die die Eigenzeit (Messzeit)
nicht einschließen.
Der Parameter AUS Frg.I>> (Adresse 2614) bestimmt, ob über die Binäreingabe
„>U/AMZ AUS Frg." (FNr 07110) oder bei bereiter Wiedereinschaltautomatik eine
Umgehung der Verzögerungszeiten T Iph>> (Adresse 2611) und T 3I0>> (Adresse
2613) möglich ist. Die Binäreingabe (sofern rangiert) ist allen Stufen des Überstrom-
zeitschutzes gemeinsam. Mit AUS Frg.I>> = Ja bestimmen Sie also, dass die I>>-
Stufen nach Anregung unverzögert auslösen, falls die Binäreingabe angesteuert ist,
bei AUS Frg.I>> = Nein sind die eingestellten Verzögerungen stets wirksam. Eine
Schnellauslösung bei bereiter Wiedereinschaltautomatik sollte nur gewählt werden,
wenn der Überstromzeitschutz als Notfunktion eingestellt ist. Da der Differentialschutz
vom Prinzip her mit oder ohne Wiedereinschaltung eine schnelle und selektive Auslö-
sung gewährleistet, darf der Überstromzeitschutz als Reserveschutz auch vor Wie-
dereinschaltung nicht unselektiv auslösen.
Soll die I>>-Stufe beim Zuschalten der Leitung auf einen Fehler unverzögert oder mit
kurzer Verzögerung T SOTF (Adresse 2680, siehe oben unter Randtitel „Allgemei-
nes") wieder auslösen, stellen Sie den Parameter SOTF I>> (Adresse 2615) auf Ja.
Sie können auch eine beliebige andere Stufe für diese Schnellauslösung wählen.
Für die Einstellung des Stromansprechwertes, Iph> (Adresse 2620), ist vor allem der
maximal auftretende Betriebsstrom maßgebend. Anregung durch Überlast muss aus-
geschlossen sein, da das Gerät in dieser Betriebsart mit entsprechend kurzen Kom-
mandozeiten als Kurzschlussschutz, nicht als Überlastschutz arbeitet. Es wird daher
bei Leitungen etwa 10 %, bei Transformatoren und Motoren etwa 20 % oberhalb der
maximal zu erwartenden (Über-)Last eingestellt.
Bei Parametrierung mittels Personalcomputer und DIGSI
se in Primär- oder Sekundärgrößen eingegeben werden. Bei Parametrierung in Se-
kundärgrößen werden die Ströme auf die Sekundärseite der Stromwandler umge-
rechnet.
Rechenbeispiel:
110 kV Freileitung 150 mm
maximal übertragbare Leistung
P
= 120 MVA entsprechend
max
I
= 630 A
max
Stromwandler
600 A/5 A
Sicherheitsfaktor 1,1
Bei Einstellung in Primärgrößen ergibt sich der Einstellwert:
Einstellwert I> = 1,1 · 630 A = 693 A
Bei Einstellung in Sekundärgrößen ergibt sich der Einstellwert:
Einstellwert I>
=
1,1
Die Erdstromstufe 3I0> (Adresse 2622), soll noch den geringsten zu erwartenden
Erdkurzschlussstrom erfassen.
2
wie oben:
630 A
×
--------------- - 5 A
×
=
5,8 A
600 A
®
können die Werte wahlwei-
7SD610 Handbuch
C53000–G1100–C145–2

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