Wasserhärte
Die Wasserhärte hat einen erheblichen Einfluss
auf den Geschmack des Espressos. Zu hartes Was-
ser kann die Bitterkeit verstärken und die Crema
beeinträchtigen, während zu weiches Wasser
den Geschmack flach und sauer erscheinen las-
sen kann. Die optimale Härte für Espresso liegt
bei 7 – 8 °dH (Grad deutscher Härte). Erfragen Sie
gegebenenfalls die Wasserhärte Ihres Leitungs-
wassers beim zuständigen Wasserwerk oder der
kommunalen Verwaltung. Verwenden Sie gege-
benenfalls einen Wasserfilter, um die Wasserhärte
zu regulieren, oder spezielles Mineralwasser.
Extraktionszeit
Die ideale Extraktionszeit für einen Espresso
liegt bei 20 – 30 Sekunden, optimal sind 25
Sekunden. Eine zu kurze Extraktionszeit führt
zu einer Unterextraktion, wodurch der Espresso
sauer schmeckt und wenig Aroma hat. Die
Crema ist dabei sehr hell und fällt schnell
zusammen. Eine zu lange Extraktionszeit hinge-
gen, führt zu einer Überextraktion, wodurch der
Espresso wässrig und bitter schmeckt. Die Crema
ist dunkelbraun und löchrig. Die Extraktionszeit
wird durch Anpassung des Mahlgrades reguliert.
Brühdruck
Der optimale Brühdruck für die Espressozube-
reitung liegt bei 7 – 11 bar, idealerweise kons-
tant bei 9 bar. Ein zu niedriger Druck führt zu
einer Unterextraktion, ein zu hoher Druck zu
einer Überextraktion. Der Brühdruck kann durch
Anpassung des Mahlgrades oder der Menge des
Kaffeepulvers reguliert werden.
Tampern
Das Tampern sollte gleichmäßig und mit einem
Druck von 10 – 15 kg erfolgen, da es den Was-
serfluss durch das Kaffeepulver beeinflusst. Vor
dem Tampern sollte das Kaffeepulver gleich-
mäßig verteilt werden, zum Beispiel mit einem
Leveler. Achten Sie darauf, dass das Kaffeepul-
ver beim Tampern eben und gleichmäßig fest
angedrückt wird. Vermeiden Sie nachträgli-
che Korrekturen, da diese Channeling verursa-
chen können – eine ungleichmäßige Extraktion.
Schräges oder zu schwaches Tampern führt zu
ähnlichen Problemen.
6.1| EINSTELLMÖGLICHKEITEN BEI
DER ESPRESSOMASCHINE
Nachdem Sie die für Sie passende Kaffeebohne
ausgewählt haben, sollten Sie sich mit den Ein-
stellmöglichkeiten Ihrer Espressomaschine
beschäftigen. Variieren Sie die Einstellungen
schrittweise und probieren Sie unterschiedli-
che Kombinationen aus, um einen Espresso nach
Ihren Vorlieben zuzubereiten und das beste
Geschmackserlebnis zu erzielen.
Mahlgrad
Der Mahlgrad bestimmt die Größe der Kaffee-
partikel. Ein feiner Mahlgrad führt zu einer
längeren Extraktionszeit und einem höhe-
ren Brühdruck, wodurch der Espresso kräftiger
und süßer wird. Allerdings werden mehr Bit-
terstoffe extrahiert und es besteht die Gefahr
der Überextraktion. Ein grober Mahlgrad ver-
kürzt die Extraktionszeit und senkt den Brüh-
druck. Dadurch schmeckt der Espresso saurer
und flach, da weniger Stoffe gelöst werden, und
er unterextrahiert sein kann.
Der Mahlgrad hängt von der verwendeten
Bohne und der gewünschten Geschmacksin-
tensität ab. Beginnen Sie mit einem mittleren
Mahlgrad an und passen Sie diesen schrittweise
an, bis die ideale Extraktionszeit erreicht ist.
Mahlmenge
Die Mahlmenge beeinflusst neben der Extrak-
tionszeit und dem Brühdruck auch den
Geschmack und den Körper des Espressos. Die
optimale Menge an Kaffeepulver für das WMF
1-Tassen Sieb liegt zwischen 11 g und 13 g und
für das WMF 2-Tassen Sieb zwischen 17 g und
19 g. Je nach Kaffeebohne und Geschmacksvor-
lieben kann die Menge von den Bereichen auch
abweichen.
Grundsätzlich führt mehr Kaffeepulver zu einer
längeren Extraktionszeit und einem höhe-
ren Brühdruck. Der Espresso ist intensiver und
kräftiger mit mehr Körper, wobei die Gefahr
besteht, dass die gleiche Wassermenge nicht
mehr gleichmäßig extrahiert und der Espresso
dann unausgewogen und sauer schmeckt. Weni-
16