Siemens SINUMERIK ONE Listenhandbuch Seite 896

SINAMICS-Parameter
4.2 SINAMICS-Parameter
Beschreibung: Einstellung der Reaktion auf eine thermische Überlastung des Leistungsteils.
Folgende Größen können eine Reaktion auf thermische Überlastung bewirken:
- Kühlkörpertemperatur (r0037[0]).
- Chip-Temperatur (r0037[1]).
- Leistungsteil Überlast I2t (r0036).
Mögliche Maßnahmen zur Vermeidung einer thermischen Überlastung:
- Reduzierung der Ausgangsstromgrenze r0289 und r0067 (bei Drehzahl-/Geschwindigkeit- oder Drehmoment-/
Kraftregelung) oder der Ausgangsfrequenz (bei U/f-Steuerung indirekt über die Ausgangsstromgrenze und den Eingriff
des Strombegrenzungsreglers).
- Reduzierung der Pulsfrequenz.
Eine Reduktion, falls parametriert, erfolgt immer erst nach dem Auftreten einer entsprechenden Warnung.
Zu p0290 = 0:
Beim Überschreiten einer Temperaturwarnschwelle wird der Ausgangsstrom und somit die Ausgangsfrequenz
reduziert. Wenn die Stromreduktion nicht ausreicht um das Leistungsteil thermisch zu entlasten, so schaltet der Antrieb
bei Erreichen der Temperaturstörschwelle ab.
Diese Einstellung eignet sich nicht bei Antrieben, welche ein konstantes Moment fordern.
Anwendung:
Pumpen, Lüfter
Zu p0290 = 1:
Das Leistungsteil fährt den geforderten Betriebspunkt. Beim Erreichen der Störschwelle schaltet der Antrieb ab und eine
entsprechende Störung wird ausgegeben.
Anwendung:
Applikationen, welche prozessbedingt keine Sollwertabweichungen einzelner Antriebe im Verbund erlauben, oder bei
denen die Pulsfrequenz zwingend einzuhalten ist.
Zu p0290 = 2:
Beim Überschreiten einer Temperaturwarnschwelle wird die Pulsfrequenz bis zu einem zulässigen Minimum reduziert.
Wenn die Absenkung der Pulsfrequenz nicht ausreicht um das Leistungsteil thermisch zu entlasten, so erfolgt zusätzlich
eine Reduktion des Ausgangsstroms.
Anwendung:
Antriebe mit geringer Dynamik und gelegentlicher Überlast bei denen Drehzahlabweichungen zulässig sind.
Zu p0290 = 3:
Beim Überschreiten einer Temperaturwarnschwelle wird nur die Pulsfrequenz bis zu einem zulässigen Minimum
reduziert.
Anwendung:
Antriebe mit geringer Dynamik und gelegentlicher Überlast, bei denen eine Drehzahlabweichung nicht erlaubt ist.
Zu p0290 = 10:
Bei Booksize-Geräten wird neben der Kühlkörper- und der Chiptemperatur als weitere Größe die Differenz der beiden
Temperaturen überwacht. Beim Überschreiten einer Temperaturschwelle wird der Ausgangsstrom und somit die
Ausgangsfrequenz reduziert.
Bei Booksize-Geräten mit einer Pulsfrequenz größer gleich 16 kHz ist diese Überlastreaktion standardmäßig aktiviert.
Zu p0290 = 12:
Die Chiptemperatur wird in diesem Fall aufgrund der aktuellen Belastung bewertet. Überschreitet diese Temperatur die
Warnschwelle, so erfolgt eine Reduzierung der Pulsfrequenz bis auf ein zulässiges Minimum. Eine Reduktion des
Ausgangsstroms findet nur statt, wenn die aktuelle Chiptemperatur über eine Temperaturschwelle steigt.
Anwendung:
Antriebe, die häufig gestartet und beschleunigt werden und ein stark schwankendes Profil des Drehmoments
aufweisen (z. B. Zentrifugen, Schwungradpressen, Kräne).
Zu p0290 = 13:
Die Chiptemperatur wird in diesem Fall aufgrund der aktuellen Belastung bewertet. Überschreitet diese Temperatur die
Warnschwelle, so erfolgt eine Reduzierung der Pulsfrequenz bis auf ein zulässiges Minimum.
Anwendung:
Antriebe, die häufig gestartet und beschleunigt werden und ein stark schwankendes Profil des Drehmoments
aufweisen und bei denen keine Reduktion des Ausgangsstroms gewünscht ist (z. B. Zentrifugen, Schwungradpressen,
Kräne).
Wert: 0:
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Ausgangsstrom reduzieren
Maschinendaten und Parameter
Listenhandbuch, 01/2023, A5E48776162A AF