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Dynamische Eingangsauswahl; Beispiel Zur Erläuterung Der Dynamischen Eingangsauswahl - Deif AGC-4 Mk II Handbuch Für Konstrukteure

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Ein Wichtungsfaktor von 1 bedeutet, dass der tatsächliche Eingangswert in Berechnungen verwendet wird.
Ein Wichtungsfaktor von 3 bedeutet, dass der Eingangswert in den Berechnungen dreimal so groß ist.
6. Drop-down Unten
Ein: Dieser Eingang wird überprüft.
Aus: Dieser Eingang wird nicht überprüft.
7.2.2

Dynamische Eingangsauswahl

Jeder AZ-PID-Regler bietet bis zu drei aktive Eingänge. Alle aktivierten Eingänge werden kontinuierlich überprüft und der Eingang
mit der größten oder kleinsten Ausgangsleistung wird ausgewählt. In den Ausgangseinstellungen wird eingestellt, ob die größte oder
kleinste Ausgangsleistung Priorität hat.
Beispiel zur Erläuterung der dynamischen Eingangsauswahl
Die Belüftung eines Containers, in dem ein Aggregat verbaut ist, ist ein realistisches Beispiel für den Einsatz der dynamischen
Eingangsauswahl. Die folgenden drei Variablen hängen von der Belüftung ab. Daher ist es sinnvoll, dass sie sich den Ausgang
teilen.
Der Container ist mit einem Temperatursensor für die Container-Innentemperatur ausgestattet. Aufgrund der Lebensdauer der
Elektronik im Container soll maximal eine Temperatur von 30 °C aufrechterhalten werden. (Eingang 1.)
Der Lufteinlass des Motors befindet sich innerhalb des Containers. Daher hängt die Ansaugtemperatur des Turboverdichters von
der Lufttemperatur im Container ab. Die maximal aufrechtzuerhaltende Ansauglufttemperatur beträgt 32 °C. (Eingang 2.)
Der Wechselstromgenerator wird durch die Luft im Container gekühlt. Daher hängt die Wicklungstemperatur des Generators von
der Lufttemperatur im Container ab. Die maximal aufrechtzuerhaltende Wicklungstemperatur beträgt 130 °C. (Eingang 3.)
Das sind die Daten, die zum Konfigurieren der Eingänge im Screenshot des vorigen Abschnittes (Eingänge) verwendet wurden. Alle
Eingänge sind sowohl mit dem vollständigen Messbereich (0 bis 100 %) als auch mit einem Wichtungsfaktor von 1 konfiguriert. Der
gemeinsame Ausgang des Lüfter-Drehzahlantriebes ist so eingestellt, dass die maximale Ausgangsleistung priorisiert wird (wie im
nächsten Kapitel „Ausgang" erläutert). Diese Konfiguration soll sicherstellen, dass keiner der Eingangssollwerte kontinuierlich
überschritten wird – es sei denn, die maximale Belüftung wird erreicht.
Ein Betriebsszenario könnte sein, dass die Steuerung Eingang 1 verwendet hat und im Container eine Temperatur von 30 °C
aufrechterhalten wird. An einem Punkt wird das Luftfiltergehäuse durch die Wärmeabstrahlung des Motors erwärmt, wodurch
Eingang 2 mehr über 32 °C ansteigt als Eingang 1 über 30 °C. Das bedeutet, dass Eingang 2 die größte positive Abweichung
aufweist. Alle Eingänge werden mit einem Wichtungsfaktor von 1 konfiguriert und die maximale Ausgangsleistung wird priorisiert.
Die größte positive Abweichung führt also zu einer maximalen Ausgangsleistung oder, anders ausgedrückt, Eingang 2 ist nun der
ausgewählte Eingang.
Das Aggregat läuft unter Volllast mit maximaler Blindlast und die Wechselstromgenerator-Wicklungen erwärmen sich aufgrund der
hohen Ströme auf einen Wert über 130 °C (Sollwert). An einem gewissen Punkt führt Eingang 3 zu einer maximalen
Ausgangsleistung und wird daher als Eingang für die Ausgangsleistungsberechnung ausgewählt. Die Belüftung wird erhöht und die
Wicklungstemperatur kann bei einer Container-Raumtemperatur von 27 °C und einer Ansaugtemperatur des Verdichters von 30 °C
einen stabilen Zustand von 130 °C erreichen. Solange diese Situation auftritt, bleibt Eingang 3 der ausgewählte Eingang, da dieser
Eingang die größte Ausgangsleistung bewirkt.
Bei hohen Umgebungstemperaturen kann die Belüftung die Temperatur möglicherweise nicht ausreichend beeinflussen und die
Temperatur beginnt über den Sollwert zu steigen. Die Ausgangsleistung bleibt 100 %, solange einer der Eingänge kontinuierlich
über seinem Sollwert liegt.
Der Wichtungsfaktor gilt auch für die dynamische Eingangsauswahl. Wenn unterschiedliche Wichtungsfaktoren für einen der drei
Eingänge konfiguriert wurden, kann die maximale Abweichung nicht mit der maximalen Ausgangsleistung gleichgesetzt werden.
Wenn für zwei Eingänge mit ähnlicher Abweichung zu ihren jeweiligen Sollwerten ein Wichtungsfaktor von 1 bzw. 2 eingestellt wird,
führt letzterer im Vergleich zu ersterem zu einer Verdoppelung der Ausgangsleistung.
DESIGNER'S HANDBOOK 4189341275B DE
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