18 Frequently Asked Questions (FAQ)
auch „beidseitig" zu kühlen. Die Kühlung eines Server-
racks mit zwei Liquid Cooling Packages hat weiterhin
den Vorteil, komplette Redundanzen im System zu
schaffen, ohne das 19"-Equipment weiter auszubauen.
Für welche Anwendungen und Situationen sollte
man LCP Systeme verwenden?
Immer dann, wenn die Kühlkapazität der Raum-Klima-
anlage nicht ausreicht, um die Wärmelasten von aktuel-
len Hochleistungsservern zu bewältigen. Bei einer opti-
malen Auslegung in neu geplanten Rechenzentren liegt
diese Grenze bei etwa 1.000 – 1.200 W/m², in älteren
Rechenzentren oft weit darunter.
Pro Rack sind damit im besten Fall maximal 4 kW zu ver-
kraften. Dagegen erreichen mit Blade-Servern vollge-
packte Racks heute schon das Vielfache davon.
Aber auch in Anwendungen, wo keine Klimaanlage vor-
handen ist, stellt das Liquid Cooling Package eine Lö-
sungsmöglichkeit dar, gerade in Kombination mit Rittal
Rückkühlanlagen können schnell und einfach Klimalö-
sungen für Hochleistungsclustersysteme geschaffen
werden.
Welche zusätzliche Infrastruktur ist notwendig, um
das LCP betreiben zu können?
Ergänzend zum Liquid Cooling Package sind eine Rohr-
führung bis zu den einzelnen Schränken und eine das
Kühlwasser erzeugende Anlage erforderlich.
Bei Einzelschränken kann ein direkter Anschluss an das
Kühlwasser erfolgen. Bei mehreren Schränken ist eine
Kühlwasserverteilung vorzusehen.
Diese Infrastruktur entspricht weitgehend der, die heute
in konventionell klimatisierten Rechenzentren bereits
eingesetzt wird. Das kalte Wasser wird von Chillern be-
reitgestellt (mit entsprechender Redundanz speziell bei
den Pumpen). Ein Kühlwassernetz im Rechenzentrum
verteilt das Wasser auf Umluftkühlgeräte oder auch De-
ckenkühlgeräte.
Welche wesentlichen Nachteile der heutigen luft-
gekühlten Lösungen werden durch die Wasser-
kühlung aufgehoben?
Das Hauptproblem der konventionellen Kühlung ist die
Führung sehr großer Kühlluftmengen durch Doppelbö-
den, abgehängte Decken und innerhalb der Räume.
Häufig kommt die kalte Luft aufgrund von komplexen
Strömungsverhältnissen nicht in ausreichender Menge
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bis zu den Servern.
Es wird eigentlich genügend Kälte produziert und häufig
liegt die Kühlleistung von Doppelbodenanlagen auch
weit über der elektrischen Anschlussleistung der zu küh-
lenden Geräte aber trotzdem ist die Kühlung unzurei-
chend. Dieser Effekt lässt sich damit erklären, dass sich
die Kühlluft auf dem Weg zum Server schon zu stark
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durch Rezirkulationen erwärmt bzw. die Kühlluft gelangt
durch einen „verstopften" Doppelboden erst gar nicht
bis zum zu kühlenden IT Equipment.
Durch das Abführen der Verlustleistung aus dem
Schrank mittels Wasser ist hier eine hervorragende
Trennung zwischen zugeführter Kaltluft und abgeführter
Wärmeenergie gegeben. Wasser kann auf Grund seiner
stofflichen Eigenschaften fast 4000 mal „besser" Wär-
meenergie transportieren als Luft. Sehr kleine Leitungen
reichen bereits aus, um sehr große Wärmemengen zu
transportieren.
Können die geteilten Seitenwände des VX IT Racks
auch für das LCP verwendet werden?
Steht das LCP am Ende einer Rackreihe, muss die offe-
ne Seite des Gerätes mit einer Seitenwand verschlossen
werden.
Die geteilten Seitenwände des VX IT können hierfür nicht
verwendet werden.
Es müssen grundsätzlich einteilige, verschraubte Seiten-
wände genutzt werden.
Bis zu welcher Tiefe können Server eingebaut wer-
den?
Moderne Serversysteme haben eine Tiefe von ca.
800 mm. Bei rackbasierter Kühlung mit LCP empfiehlt
sich deshalb, die 19"-Ebene im Schrank so einzubauen,
dass vorne und hinten genügend Abstand bis zur Tür
bleibt.
Im vorderen Bereich sollte der Abstand (ideal ca.
200 mm) so groß sein, dass die kalte Zuluft ungehindert
vor das IT Equipment eingeblasen werden kann.
In Kombination mit dem seitlichen Platz zwischen 19"-
Ebene und Liquid Cooling Package ist so ein ausrei-
chend großer Platz für die ein- und ausströmende Luft
gegeben. Die seitlichen Öffnungen müssen somit nicht
in der Tiefe vollständig „frei" sein.
Wie wird das LCP elektrisch angeschlossen?
Der Standardanschluss des Gerätes ist U = 1~ 200-
240 V AC, 50/60 Hz; L1, N, PE, d. h. im Gerät sind
grundsätzlich nur einphasige Komponenten verbaut.
Am LCP selbst befindet sich eine 5-polige Anschluss-
buchse auf der Rückseite des Gerätes.
Für den 1~ 200-240 V AC, 50/60 Hz Anschluss liegt ein
5-poliger Stecker im Zubehör des Gerätes bei. Im Ste-
cker selbst ist die stromführende Phase bereits auf die
beiden anderen Phasenklemmen gebrückt.
Wird das Liquid Cooling Package mit Hilfe eines 5-adri-
gen Anschlusskabels (346-415 V, 3~, N, PE;
DK 7856.025) an das Stromnetz angeschlossen, stehen
jeweils drei separate Phasen (L1, L2, L3) zur Verfügung.
Rittal Liquid Cooling Package