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LANCOM LCOS 9.00 Referenzhandbuch Seite 521

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Bei einer Verzögerung von nicht mehr als 100 ms und einem Paketverlust von weniger als 5% wird die Qualität wie bei
einer "normalen" Telefonverbindung empfunden, bei nicht mehr als 150 ms Verzögerung und weniger als 10% Paketverlust
empfindet der Telefonteilnehmer immer noch eine sehr gute Qualität. Bis zu 300 ms bei 20% schließlich empfinden
manche Hörer die Qualität noch als brauchbar, darüber hinaus gilt die Verbindung als nicht mehr brauchbar für die
Sprachübertragung.
Neben der mittleren Verzögerungszeit wird auch die Schwankung in dieser Verzögerung vom menschlichen Ohr
wahrgenommen. Die Unterschiede in der Laufzeit der Sprachinformationen vom Sender zum Empfänger (Jitter) werden
bis zu 10 ms noch toleriert, darüber hinaus als störend empfunden.
Die Konfiguration einer VoIP-Verbindung soll dementsprechend so erfolgen, dass die Randwerte für eine gute
Sprachqualität eingehalten werden: Paketverlust bis 10%, Verzögerung bis 150 ms, Jitter bis 10ms.
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Der Jitter kann beim Empfänger durch einen entsprechenden Puffer ausgeglichen werden. In diesem Puffer (Jitter-Buffer)
werden einige Pakete zwischengespeichert und mit konstantem Abstand an den Empfänger weitergegeben. Durch
diese Zwischenspeicherung können die Schwankungen in der Übertragungszeit zwischen den einzelnen Pakete
ausgeglichen werden.
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Die Verzögerung wird von mehren Komponenten beeinflusst:
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Zum fixen Anteil der Verzögerung tragen die Zeit der Verarbeitung (Processing: Paketierung, Kodierung und
Kompression beim Absender sowie beim Empfänger), die Dauer für Übergabe des Pakets von der Anwendung
an das Interface (Serialization) und die Zeit für die Übertragung über die WAN-Strecke (Propagation).
2
Der variable Anteil wird vom Jitter bzw. dem eingestellen Jitter-Buffer bestimmt.
Diese beiden Anteile ergeben zusammen die Verzögerung, die idealerweise nicht mehr als 150 ms betragen sollte.
1
Der Paketverlust schließlich wird neben dem allgemeinen Verlust durch die Netzübertragung maßgeblich durch den
Jitter-Buffer beeinflusst. Wenn Pakete mit einer größeren Verzögerung ankommen als durch den Jitter-Buffer
ausgeglichen werden kann, werden die Pakte verworfen und erhöhen den Paketverlust. Je größer also der Jitter-Buffer,
desto kleiner der Verlust. Umgekehrt steigt mit dem Jitter-Buffer auch die gesamte Verzögerung, so dass bei der
Referenzhandbuch
9 Quality-of-Service
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