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Quality-Of-Service; Wozu Qos; Welche Datenpakete Bevorzugen - LANCOM LCOS 9.00 Referenzhandbuch

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Referenzhandbuch

9 Quality-of-Service

9 Quality-of-Service
Dieses Kapitel widmet sich dem Thema Quality-of-Service (kurz: QoS). Unter diesem Oberbegriff sind die Funktionen des
LCOS zusammengefasst, die sich mit der Sicherstellung von bestimmten Dienstgüten befassen.

9.1 Wozu QoS?

Generell möchte man mit dem Quality-of-Service erreichen, dass bestimmte Datenpakete entweder besonders sicher
oder möglichst sofort übertragen werden:
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Bei der Datenübertragung kann es durchaus vorkommen, dass Datenpakete gar nicht beim Empfänger ankommen.
Für manche Anwendungen ist es aber sehr wichtig, dass alle abgeschickten Pakete auch wirklich ankommen. Eine
in mehrere kleine Datenpakete aufgeteilte E-Mail kann z. B. beim Empfänger nur dann wieder zusammengebaut
werden, wenn alle Teile vollständig angekommen sind. Ob das eine oder andere Paket dabei mit kleinen
Zeitverzögerungen eintrifft, ist jedoch weniger wichtig. Diese Anwendungen setzen meistens auf das
verbindungsorientierte Transmission Control Protocol (TCP). Dieses Protokoll stellt sicher, dass die Daten korrekt und
in der richtigen Reihenfolge über das Netz transportiert werden. Es regelt dabei die Senderate selbst herunter, wenn
die Bestätigungen der verschickten Datenpakete länger auf sich warten lassen, und sorgt im Falle eines Paketverlustes
automatisch für ein erneutes Übertragen.
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Bei anderen Anwendungen wie z. B. der Telefonie über das Internet (Voice-over-IP, VoIP) ist es im Gegenteil dazu
sehr wichtig, dass die Datenpakete nur mit geringer zeitlicher Verzögerung beim Empfänger eintreffen. Ob dabei
einmal ein Datenpaket verloren geht, ist hier weniger wichtig. Der Teilnehmer am anderen Ende der Verbindung
versteht den Anrufer auch dann, wenn kleine Teile der Sprache verloren gehen. Bei dieser Anwendung steht also der
Wunsch im Vordergrund, dass die zu versendenen Datenpakete möglichst sofort verschickt werden. Für diese
Anwendungen wird oft das verbindungslose User Datagram Protocol (UDP) eingesetzt. Bei diesem Protokoll ist der
Overhead für die Verwaltung sehr gering. Allerdings ist die Zustellung der Pakete in der richtigen Reihenfolge nicht
garantiert, die Datenpakete werden einfach losgeschickt. Da es keine Empfangsbestätigung gibt, werden verlorene
Pakete auch nicht erneut zugestellt.

9.2 Welche Datenpakete bevorzugen?

Die Notwendigkeit für das QoS-Konzept entsteht erst durch die Tatsache, dass die verfügbare Bandbreite nicht immer
ausreicht, um alle anstehenden Datenpakete zuverlässig und rechtzeitig zu übertragen. Werden über die Datenleitung
gleichzeitig große FTP-Downloads gefahren, E-Mails ausgetauscht und IP-Telefone verwendet, kommt es sehr schnell
zu Belastungsspitzen. Um auch in diesen Situationen die Anforderungen an die gewünschte Datenübertragung sicher
zu stellen, müssen bestimmte Datenpakete bevorzugt behandelt werden. Dazu muss ein Gerät zunächst einmal erkennen,
welche Datenpakete denn überhaupt bevorzugt werden sollen.
Es gibt zwei Möglichkeiten, den Bedarf für eine bevorzugte Behandlung von Datenpaketen im Gerät zu signalisieren:
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Die Applikation, wie z. B. die Software von einigen IP-Telefonen, kann die Datenpakete selbst entsprechend
kennzeichnen. Diese Kennzeichnung, das "Tag", wird in den Header der IP-Pakete eingefügt. Die beiden verschiedenen
Varianten dieser Kennzeichnung "ToS" und "DiffServ" können vereinfacht dargestellt folgende Zustände annehmen:
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ToS "Low Delay"
2
ToS "High Reliability"
2
DiffServ "Expedited Forwarding"
2
DiffServ "Assured Forwarding"
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