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Risikoanalyse/-Beurteilung; Risikobewertung - Siemens SINAMICS V90 Betriebsanleitung

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Die Normenreihe EN 61508 behandelt in einem universellen Ansatz alle Aspekte, die
betrachtet werden müssen, wenn E/E/PES-Systeme (elektrische, elektronische und
programmierbare elektronische Systeme) verwendet werden, um Sicherheitsfunktionen
auszuführen bzw. um dabei die funktionale Sicherheit zu gewährleisten. Andere
Gefährdungen, wie z. B. Gefährdungen durch elektrischen Schlag, sind – ähnlich wie in
EN ISO 13849 – nicht Gegenstand der Norm.
Neu an der EN 61508 ist ihre internationale Positionierung als "International Basic Safety
Publication", welche sie zum Rahmen für andere sektorspezifische Normen macht (z. B.
EN 62061). Mit der internationalen Positionierung ist auch eine weltweit hohe Akzeptanz der
Norm gegeben, gerade in Nordamerika und in der Automobilindustrie. Sie wird bereits heute
von vielen Behörden gefordert, z. B. als Grundlage zur NRTL-Listung.
Neu an der EN 61508 ist darüber hinaus auch ihr Systemansatz, der die technischen
Anforderungen auf die komplette Sicherheitsinstallation vom Sensor bis zum Aktor erweitert,
die Quantifizierung der Wahrscheinlichkeit gefährlichen Versagens wegen zufälliger
Hardware-Ausfälle und die Erstellung einer Dokumentation zu jeder Phase des gesamten
Sicherheitslebenszyklus des E/E/PES.
8.1.2.7

Risikoanalyse/-beurteilung

Maschinen und Anlagen beinhalten, aufgrund ihres Aufbaus und ihrer Funktionalität, Risiken.
Deshalb verlangt die Maschinenrichtlinie für jede Maschine eine Risikobeurteilung und
gegebenenfalls eine Risikominderung, bis das Restrisiko kleiner als das tolerierbare Risiko
ist. Für die Verfahren der Bewertung dieser Risiken sind die Normen anzuwenden:
EN ISO 12100-1 "Sicherheit von Maschinen - Grundbegriffe, allgemeine
Gestaltungsleitsätze"
EN ISO 13849-1 "Sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen"
Schwerpunktmäßig beschreibt die EN ISO 12100-1 die zu betrachtenden Risiken und
Gestaltungsleitsätze zur Risikominderung.
Die Risikobeurteilung ist eine Folge von Schritten, welche die systematische Untersuchung
von Gefährdungen erlauben, die von Maschinen ausgehen. Wo notwendig, folgt einer
Risikobeurteilung eine Risikoreduzierung. Die Wiederholung dieses Vorgangs ist als
iterativer Prozess bekannt. Dies kann dazu beitragen, Gefährdungen so weit wie möglich zu
beseitigen und entsprechende Schutzmaßnahmen zu treffen.
Die Risikobeurteilung umfasst die
● Risikoanalyse
– Bestimmung der Grenzen der Maschine (EN ISO 12100-1)
– Identifizierung der Gefährdungen (EN ISO 12100-114)
– Verfahren zur Risikoeinschätzung (EN 1050 Abs. 7)
● Risikobewertung
Gemäß des iterativen Prozesses zum Erreichen der Sicherheit erfolgt nach der
Risikoeinschätzung eine Risikobewertung. Dabei muss entschieden werden, ob eine
Risikominderung notwendig ist. Falls das Risiko weiter vermindert werden soll, sind
geeignete Schutzmaßnahmen auszuwählen und anzuwenden. Die Risikobeurteilung ist
dann zu wiederholen.
SINAMICS V90, SIMOTICS S-1FL6
Betriebsanleitung, 04/2019, A5E36617825-007
Safety Integrated-Funktion
8.1 Normen und gesetzliche Vorschriften
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