Funktions- und Anwendungsbeschreibung | Rexroth IndraDrive
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Funktionsweise der integrierten Sicherheitstechnik
5.1
Grundfunktionen
5.1.1
Übersicht
Bei einem Standard-Antrieb wird die Achse / Spindel / Walze entsprechend den
Sollwerten der Steuerung bewegt. Hierbei können durch Fehlbedienung, feh‐
lerhafte Installation in der Anlage, Fehler in Bauteilen oder Materialien, Stö‐
rungen im System fehlerhafte Antriebsbewegungen entstehen. Diese wiede‐
rum können ‑ auch bei einem kurzen zeitweisen Auftreten der Fehler ‑
Personen gefährden, die sich im Gefahrenbereich der Antriebsbewegung be‐
finden.
Aus diesem Grund sind Vorkehrungen zu treffen, welche die Auswirkungen von
Fehlern auf die Antriebsbewegung auf ein Minimum beschränken. Das Restri‐
siko einer Personengefährdung wird damit erheblich reduziert.
Die Sicherheitsfunktionen werden während des Betriebs durch das Antriebs‐
system überwacht. Dazu sind im System drei Prinzipien zum Aufdecken stati‐
scher Fehlerzustände, so genannter "schlafender Fehler", realisiert:
●
die zweikanalige Datenverarbeitung mit diversitärer Struktur
●
der kreuzweise Vergleich der sicherheitsrelevanten Daten
●
die Dynamisierung von statischen Zuständen
Durch diese Maßnahmen ist gewährleistet, dass ein einzelner Fehler nicht zum
Verlust der Sicherheitsfunktionen führen kann.
Inwiefern dies für eine bestehende Anlage oder Maschine ausreichend ist, ist
durch den Anlagen- oder Maschinenhersteller durch eine Risikoanalyse ent‐
sprechend Anhang I der Richtlinie 98/37/EG zu bestimmen.
Nachfolgende Prinzipdarstellung zeigt die in diesem Abschnitt erläuterten
Grundfunktionen und Funktionsprinzipien:
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Funktionsweise der integrierten Sicherheitstechnik
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