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Risiken Durch Die Entstehung Von Lichtbögen Und Funken - KLS Martin group maximum Gebrauchsanweisung

Elektrochirurgiegerät maxium mit maxium beamer
Inhaltsverzeichnis

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5.3
Risiken durch die Entstehung von Lichtbögen und Funken
An der aktiven Elektrode entstehen bei bestimmungsgemäßem Gebrauch elektrische Lichtbögen oder
Funken (Lichtbögen von sehr kurzer Dauer), die in der Lage sind, brennbares Material zu entzünden. Auch
der Plasmastrahl des Argon-Beamers ist dazu in der Lage. Dieses Risiko wird durch die Gegenwart von
medizinischem Sauerstoff erheblich gesteigert, da Brandreaktionen in Sauerstoffatmosphäre leichter zu
zünden sind und heftiger verlaufen. Lachgas, selbst unbrennbar, kann wie Sauerstoff als
Brandbeschleuniger wirken.
Brennbare Stoffe im Operationsbereich sind:
Anästhetika
Brennbare Narkosemittel wie Äther bilden bereits bei bestimmungsgemäßer Konzentration in der
Atemluft ein explosives Gemisch.
Lösungsmittel in Reinigungs- und Desinfektionsmitteln
Sie werden vor dem eigentlichen Eingriff angewandt, so dass das Lösungsmittel von der Haut
verdunstet ist. Diese Mittel können sich aber in Vertiefungen wie dem Bauchnabel ansammeln oder die
Operationstischauflage durchnässen und somit längere Zeit noch vorhanden sein.
Tücher, Watte und Mull
In normaler Atmosphäre sind diese Stoffe nicht so leicht durch Lichtbögen oder Funken zu entzünden.
Baumwolle und die daraus hergestellten Produkte haben aber die Eigenschaft, Sauerstoff zu
adsorbieren, wodurch ihre Entzündbarkeit und die Heftigkeit der Verbrennung erheblich gesteigert
werden.
Schläuche und Folien aus Kunststoff
In normaler Atmosphäre sind diese Stoffe meist selbstverlöschend und durch den Lichtbogen an der
Aktivelektrode nicht entzündbar. Unter Sauerstoffatmosphäre sind sie durchaus brennbar, wenn sie
nicht aus Silikon oder Teflon bestehen.
Endogene Gase
Im Magen-Darm-Trakt bilden sich durch Verdauung Gase, die brennbare Anteile (Wasserstoff, Methan)
enthalten. Bei Öffnung des Magen-Darm-Trakts mit Elektrochirurgie kann es zur Entzündung, auch zur
Verpuffung dieser Gase kommen.
Pyrolyse- und Elektrolysegase
Beim elektrochirurgischen Schneiden kommt es durch die thermische Zersetzung des Gewebes zur
Bildung von kleinen Mengen Pyrolysegas. Bei Eingriffen unter Flüssigkeit kommt es außerdem zur
Elektrolyse von Wasser durch die hohe Spannung zwischen Aktivelektrode und Gewebe. Bei Eingriffen
wie der TUR mit langen Aktivierungszeiten können sich diese in kleinen Mengen entstehenden Gase in
Hohlräumen anreichern. Gelangt die aktive Elektrode während der Aktivierung in diese Gasblase
hinein, dann kann es zur Verpuffung kommen; es ist unbedingt darauf zu achten, dass sich beim
Aktivieren des HF-Stroms die aktive Elektrode nicht in einer Gasblase befindet.
Metallische Teile im Körper
Bei metallischen Teilen im Körper, wie z. B. bei Hüftschäften, ist unbedingt darauf zu achten, dass diese
auf gar keinen Fall mit HF-Strom beaufschlagt werden. Durch den HF-Strom kann es zu
Oberflächenbeschädigungen (Aufschmelzungen) kommen, die dann zu einer Kerbwirkung führen
können, welche selbst nach Jahren zu einem Biegedauerbruch des metallischen Teils führen könnte.
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Elektrochirurgiegerät maxium® mit maxium® Beamer
Gebrauchsanweisung
Revision 15

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Maxium

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